Gewahrsein erkennen – Update

Das Problem mit dem stillen Nur-Wahrnehmungs-Zustand (Gewahrsein, Wahrnehmungs-Funktion) ist, dass niemand ihn bemerkt, obwohl er allen Wahrnehmungs-Akten zugrunde liegt und daher inhärent ist. Ich habe heute eine Weile damit experimentiert und folgendes herausgefunden:

Wenn man die Augen eng macht und sich auf eine visuelle Wahrnehmung konzentriert, dann erfolgt eine Kontraktion im Kopf, hinter den Augen – das kann man deutlich spüren. Wenn man nichts spürt, einfach die Konzentration auf das visuelle Objekt verstärken, bis man etwas spürt. Um den Kontraktions-Effekt weiter zu verstärken, kann man auch die Augen zusammenkneifen, die Zähne zusammenbeißen oder andere Gesichtsmuskeln anspannen.

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Ein Raum, ein Geschmack

Alles IST in einem einzigen Raum, alles ist aus diesem Raum gemacht und darum hat auch alles in der Tiefe der Wahrnehmung den gleichen „Geschmack„, fühlt sich gleich an. Verbleibe als dieser nicht-objektive, weite, offene Raum.

Dann stellt sich das Denken ein, damit hört das Urteilen auf und die Gefühle und Emotionen beruhigen sich. Ergebnis: Stille, Frieden, Weite, Offenheit, Nicht-Objektivität, Gleichheit = Einheit.

Aber da der Raum keine Grenzen hat, ist es eher so etwas, wie eine weite Offenheit oder offene Weite. Es fühlt sich an, wie in einem Nichts zu schweben – oder vielmehr: ein schwebendes Nichts zu sein – das zwar als Nichtsheit und Leerheit erscheint aber voll von Leben ist.

Irgendwie ist da ein Knoten in den Fingern und der Zunge, denn es scheint unmöglich zu sein, dieses Gefühl adäquat auszudrücken.

Ah! Der richtige Weg ist, es NICHT auszudrücken! Und trotzdem muss versucht werden, dieses Nicht-Ausdrücken auszudrücken. Keine Ahnung, wer das verstehen soll – es ist eine gefühlte, direkte, selbstwissende Wahrnehmung, für die es scheinbar keine Worte gibt.

Leben manifestiert sich als Menschen

Ist es nicht verrückt, dass das niemand sehen will? Selbst jemand, der erkennt, dass da ein Potential ist, das man „Kraft„, „Macht“ oder „Absolutheit“ nennen kann, erkennt nicht, dass sich diese Kraft als „er“ manifestiert und „er selbst als unabhängiges Wesen“ gar nicht existiert. Wie ist das nur möglich?

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Welterkenntnis und Selbsterkenntnis

Ich habe gerade ein Video gesehen, das sich mit Welterkenntnis und Selbsterkenntnis beschäftigt und die beiden quasi als eines sieht.

In meinen Augen unterscheiden sich die beiden total. Selbsterkenntnis hat in meinen Augen nichts mit der äußerlichen Lebensweise zu tun – und Welterkenntnis hat nichts mit den inneren Vorgängen zu tun.

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Das wunscherfüllende Juwel

In der Selbsterkenntnis gibt es eine ganz eindeutige Regel: Im Gegensatz zu herkömmlichen Dingen und Gütern, mit denen das so nicht funktioniert, kann man sich wünschen, dass man bestimmte Zustände erlebt, zum Beispiel den Bewusstseins-Ozean. Wenn der Wunsch intensiv genug ist, dann wird der Wunsch gewährt werden – letztlich bist es ja DU SELBST, der sich den Wunsch gewährt. Das ist kein BlaBla – ich nutze das auch! Im Dzogchen sagen sie dazu das wunscherfüllende Juwel.
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Letztlich war es wahrscheinlich auch die Stärke und Intensität meines Wunsches, endlich dauerhaft von den Gedanken befreit zu werden, der dazu führte, dass ich nach oftmaligem Scheitern beim Hören auf den inneren Ton, der immer nur temporär Linderung verschaffte, in den gewünschten Dauer-Zustand katapultiert wurde. Darum kann ich auch nicht sagen, wie man das macht.

Einfach tun

Der Drang zum Suchen der Wahrheit, ist in jedem Menschen angelegt. Warum fragen sich trotzdem die meisten Menschen nicht, was sie eigentlich wirklich sind und fangen mit Selbsterkenntnis an?
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Unwissen? Angst? Mangelndes Selbstvertrauen? Unfähigkeit?

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Leichtigkeit und Einsichten

Ich spüre deutlich, dass es immer leichter wird, Dinge und Zusammenhänge zu durchschauen. Daraus folgen neue Einsichten und das fördert wiederum das Durchschauen. Es reicht aus, tief in die Leerheit und Raumhaftigkeit einzutauchen und dort zu verbleiben und alles andere folgt daraus.

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Gründe für Religionen und Philosophien

Wenn man direkten Einblick in den Urgrund erlangt, dann sieht man, dass alles ganz einfach ist. So einfach, dass es vollkommen unsinnig erscheint, um diese Einfachheit herum, Religionen und Philosophien zu stricken.
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Wenn man aber Macht und Einfluss gewinnen will, dann wird das plötzlich verständlich: Zwei Denk-Systeme, die eine Hälfte der Menschen neigt zu A, die andere zu B – und schon habe ich die Leute im Sack und kann sie gegeneinander aufhetzen.

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Philosophie-Systeme

Heute bekam ich eine Zuschrift, ob ich mich vielleicht für Samkhya interessiere. Aber, wie man alleine schon am folgenden Zitat sehen kann, waren das reine Theoretiker – Kopfakrobaten.

Die strikte Dichotomie (Dualität) zwischen Subjekt und Objekt – zwischen Wissendem und Gewusstem, Wahrnehmendem und Wahrgenommenem – soll im letzten Schritt nicht als illusorisch erkannt werden wie im Advaita, sondern macht gerade umgekehrt die wahre Realität aus. Subjekt und Objekt müssen nur richtig voneinander unterschieden werden.

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Prozess-Musik von Stockhausen

Da bin ich gerade drüber gestolpert:
Prozessmusik von Karlheinz Stockhausen, imitiert u.a. die Arbeit mit Nada-Yoga (Anahata, innerer Ton)
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Verschiedene Kompositionen von Stockhausen:

Vajra ist das Symbol des Tantra und repräsentiert die Natur aller Phänomene. Es wird mit dem ursprünglichen, stillen oder unangeschlagenen Klang (anāhata oder nāda Klang) gleichgesetzt, der gemäß Tantra der erhabene Zustand der Großen Glückseligkeit ist. Die direkte Verbindung mit dem Nāda, was möglicherweise das Ziel von Karlheinz Stockhausens „Aus den sieben Tagen“ ist, bedeutet, das Vajra-Wesen direkt zu verwirklichen.
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Eine umfassende Analyse zeigt die tantrische Maṇḍala-Vorlage als grundlegendes Prinzip im Kern von ‚Aus den sieben Tagen‘, die Stockhausens Beschäftigung mit den Begriffen der Erleuchtung, Transzendenz und den funktionalen Aspekten der Musikkomposition illustriert, zu dem Zeitpunkt, als ‚Aus den sieben Tagen‘ entstand. Diese Arbeit ist weder eine Metapher noch eine Darstellung tantrischer Praxis, sondern ist an sich eine tantrische Praxis.“
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Weiteres Zitat aus “The Stillness of the Silent Sound“: “Es ist überall und jederzeit präsent. Diese Urenergie stammt aus dem Ur-Purusha, dem Ich-Bin. . . Hier beziehen sich das Wort, das Leben und das Licht auf den Anahata-Nada oder OM, die ursprüngliche, allgegenwärtige und allmächtige Schwingung. . . Diese Musik, diese Ur-Energie, ist die Ursache für den Zyklus der Manifestation oder Evolution, Progression oder Erhaltung, und Vollkommenheit oder Involution des wahrgenommenen Universums