Tue nichts und denke nichts,
ruhe einfach in Dir,
tief in Deiner Mitte
und schaue dem Leben zu.
Der große Irrtum
Der große Irrtum, dem sehr viele anheim fallen, ist, dass sie glauben, sie wären vollkommen frei in ihren Entscheidungen.
Der Körpertempel
Ich weiß noch, dass ich nie verstanden habe, was der Begriff „Der Körper ist Dein Tempel“ bedeuten soll. Jetzt weiß ich es – nein – jetzt fühle ich es! Seit ich gestern damit angefangen habe, bewusst in jede Bewegung hinein zu gehen – sie also nicht zu sehen, sondern zu spüren, zu fühlen, zur Bewegung zu werden – hat sich das Körpergefühl total geändert.
Das Fühlen Sein
Ich habe über lange Zeit einen inneren Beobachter kultiviert. Der hat zwar kaum noch seinen Senf zu den Erscheinungen dazu gegeben – sprich er hat die Klappe gehalten – aber er ist immer noch da und beobachtet, was passiert. Es ist aber nicht so, dass eingegriffen wird. Beim Reden zum Beispiel ist nicht einmal eine Millisekunde vorher bekannt, was gesagt werden wird. Sprechen geschieht einfach, genauso wie alles andere.
Wechselnde Zustände
Heute Morgen war das Körpergefühl sehr leicht und der Fokus war viel weniger auf dem Körper gelegen, als sonst. Auch das Gefühl beim Wahrnehmen war eher fließend und der Bewusstseinsraum erschien viel weiter als sonst. Später bei der Arbeit, kam es dann wieder zur verstärkten Fokussierung auf den Körper – so wie es bisher immer der Fall war. Ich kann mich nicht erinnern, solche Schwankungen schon einmal erlebt zu haben.
Was sich stark geändert hat, das ist die absolute Gewissheit, dass sämtliche Wahrnehmungs-Objekte nur innerhalb des Bewusstsein sind – das trifft auch auf den Körper zu. Ich weiß, dass früher immer automatisch angenommen wurde, dass alles außerhalb des Körpers, „da draußen in der Welt“ ist. Und es war die Gewissheit da, dass „ich“ ein Bewusstsein habe. Das ist ganz klar nicht mehr der Fall. Es fühlt sich jetzt alles „innen“ an und wenn ein „ich“ gefühlt wird, dann ist es eindeutig im Bewusstsein lokalisiert und nicht umgekehrt.
Seit Sonntag Morgen treten immer wieder subtile Gefühle auf der Kopfhaut am Scheitel und auch zwischen den Augen auf, wie wenn Ameisen oder Käfer darüber laufen. Aber immer, wenn ich hinfasse ist da nichts. Es dauert dann eine Weile, dann fängt das wieder an. Ich machte mir einige Gedanken darüber und recherchierte einige Stunden lang im Internet.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dem massiven Energieausbruch am Samstag Abend nur um einen Kundalini-Durchbruch gehandelt haben. Diese massive Energie ist während dem Vorfall am Samstag bis ganz nach oben gegangen. Die taktilen Gefühle auf dem Schädel und zwischen den Augen deuten stark darauf hin. Und möglicherweise sind auch die Schwankungen im Bewusstsein darauf zurückzuführen.
Da ist etwas im Gange – und ich muss erneut staunen, wie intelligent das alles geordnet ist und abläuft. Am Samstag war eindeutig ein Punkt erreicht, an dem die Energie vor einem entscheidenden Durchbruch stand. Ich wusste das ganz klar – wenn ich auch nicht weiß, woher. Es war für kurze Zeit ein sehr helles Licht sichtbar – und dann wusste ich: „jetzt explodiert gleich etwas…“ Aber irgend etwas scheint nicht zusammen gefunden zu haben und so wurde es abgebrochen.
Ich fühle mich in den Armen der Shakti unglaublich sicher, denn alles, was bisher geschah, war zu meinem Besten. Dafür bin ich unendlich dankbar! Ich habe ja nie irgendeine Übung gemacht, weder Yoga noch Meditation – habe nur auf den inneren Ton gelauscht. Meine Kenntnisse auf diesem Gebiet sind daher ziemlich dürftig. Umso erstaulicher ist es, dass sich alle diese Ereignisse von selbst ausgelöst und entfaltet haben. „Ich“ habe damit absolut nichts zu tun – allenfalls als „Opfer“ eines bevorstehenden „Ich“-Todes. Das ist allerdings kein Tod – sondern eine Geburt – die Shakti will Shiva&Shakti vereinigen…
Danke!
Offene Weite oder Fließen
Ich habe den gestrigen Beitrag „Das Feld“, gestern Abend noch mehrmals geändert. Zum Einen, weil ich bei der Gita etwas verwechselt hatte: der Ausdruck „das Feld“ und „der Kenner des Feldes“ bezieht sich auf den dualen Konstrukt des Ich-Bewusstseins. Dies ist ganz klar ein mentaler Konstrukt, der die Wirklichkeit der Einheit allen Seins in zwei aufspaltet und so ein „individuelles Bewusstsein von etwas“ erzeugt. Das habe ich im Beitrag korrigiert.
Das Feld
Der Körper wird in der Bhagavadgita das Feld genannt und wer diesen kennt, wird Kenner des Feldes genannt. Daraus ergibt sich für mich, dass Kenner und Feld zwei sein müssen. Die Gita bezieht sich hier nicht auf die tatsächliche höchste Realität, sondern auf die menschliche Erfahrung der Dualität, also auf das individuelle Subjekt und das von ihm gesehene Objekt. Das ist ein mentaler Konstrukt: „Sich etwas bewusst zu sein“ sagt aus, dass da jemand ist, der etwas von sich getrenntes erkennt. Das ist die Dualität des Ich-Bewusstseins. Ich und du – Ich und das. Dualität ist eine mentale Abspaltung – die Erzeugung eines vom Gesehenen getrennten Sehers. Das ist nicht die Wirklichkeit. Weiterlesen
Die Realität ist kein Zeuge, sondern Dynamisches Erzeugen
Im Advaida Vedanta wird „das erste Prinzip“ charakterisiert, als „der stille Zeuge“, die „Leere“, der „Atman“, der alles gewahrt. Seine Kraft, wird als „Maya“ bezeichnet, welche die Welt erzeugt, die aber überwunden werden muss, wenn das höchste Prinzip erkannt werden soll.
Ich empfinde das völlig anders! Wenn das „Ich-Bewusstsein“ versinkt, dann erscheint nicht etwa eine „Leere“, sondern ein „weites Feld“, ein funkelndes, glitzerndes, sprühendes Energiefeld höchster Potenz! In diesem „Feld“ ereignet sich alles – es ist nicht statisch, sondern in ununterbrochener pulsierender Bewegung.
Das, was da aus sich selbst heraus hervortritt, ist keinesfalls ein statischer „Zeuge“! Es ist ist ein anfangs- und endloser Prozess, ein ständiges Werden und Vergehen – es ist Leben pur! Wie kann man das überwinden wollen und in die reine Leere des „Prinzips der Existenz“ vordringen wollen? Und vor allem wozu?
Ich bin nun schon mehrfach in diesem Feld aufgegangen, habe „mich“ als dieses Feld erlebt. Es gibt dort niemanden, der etwas weiß oder wissen könnte. „Dort“ ist niemand – aber „dort“ ist nicht „nichts“ – sondern ALLES!
Dieses Feld ist das Universum – die Totalität aller Existenz ist eine pulsierende Singularität !
Wie kann man diese Tatsache erkennen?
Das Problem besteht nicht in der Welt, die überwunden werden müsste – denn die Welt ist die Wirklichkeit!
Das Problem besteht darin, dass sich in jedem Menschen nach dem Aufwachen ein „Ich-Bewusstsein“ aufbaut, das sich sämtlicher Vorgänge im Körper und außerhalb bewusst und damit identifiziert ist. Dieser Zustand ist übermächtig und löscht die natürliche Wahrnehmung der (nichtdualen) Singularität aus, weil die Aufmerksamkeit ausschließlich auf das „Ich-Bewusstsein“ und alles womit es assoziiert und identifiziert ist, gerichtet ist. Gleichzeitig werden alle Objekte innerhalb der „Hautgrenze“ als „mein Körper“ gewertet und alle Objekte jenseits dieser Barriere werden als „Welt“ betrachtet.
Tatsächlich passiert aber folgendes beim Aufwachen:
- Aus der Singularität wird ein „Bewusstseins-Strahl“ projiziert.
- In dieses leere Bewusstsein wird das „Ich-Gefühl“ projiziert
- Anschließend erscheinen Körperwahrnehmungen
- Wahrnehmungen der Umgebung tauchen auf
- Denken setzt ein, Name und zugehörige Informationen werden bewusst
- Das abgetrennte Subjekt ist komplett und bereit zu „selbstbestimmten Aktionen in der Welt“
Dieser Vorgang geschieht jedem Menschen beim Aufwachen. Aus der Singularität der Existenz erhebt sich ein „Strahl“ und erzeugt ein abgetrenntes Einzelwesen in einer scheinbaren Außenwelt. Der Aufmerksamkeits-Fokus dieses abgetrennten Einzelwesens liegt nur auf sich selbst und den Objekten, mit denen es gerade zu tun hat. Die meisten Menschen sind sich dieses Fokuses noch nicht einmal bewusst, sondern agieren rein unbewusst.
Das hier Skizzierte habe ich nicht irgendwelchen Büchern entnommen, sondern entspricht dem, was ich beim Aufwachen erlebe und wenn das „Ich-Bewusstsein“ versinkt.
Wie kann man nun diesen Fokus auf das abgetrennte Einzelwesen überwinden? Das Vedanta sagt, dass man dieses Einzelwesen und die Welt überwinden muss! Ich bin mir ziemlich sicher, dass das funktioniert – aber wie lange dauert das? Jahrzehnte?
Ich habe einen anderen Vorschlag…
Die Totalität der Welt ist kein „Maya“, sondern die Realität, eine Singularität, die aus ununterbrochener Aktivität besteht. Es handelt sich nicht um ein zu erkennendes, statisches „Etwas“, einen „Zeugen“, einen „Gott“ oder sonstiges „Wesen“. Das, was existiert, ist ununterbrochene Aktion, ununterbrochene Schöpfung, ununterbrochenes Projizieren und Zurückziehen! Es ist ein gewaltiger Prozess, der aus sich selbst hervorgeht, in sich selbst erscheint und in sich selbst wieder verschwindet.
Wie kann man zu diesem Prozess werden? Falsche Frage! Das geht nicht, denn jeder ist Bestandteil dieses Prozesses.
Falsch ist die Vorstellung, ein abgetrenntes Einzelwesen zu sein, was lediglich auf einem Bündel falscher Vorstellungen basiert, die nie hinterfragt werden. Das führt zu einem reduzierten Fokus, zu einer falschen Richtung der Aufmerksamkeit, welche die Totalität, die Singularität der Realität ausblendet und auf einen winzigen Bereich richtet: auf „Dich“! Damit erscheinst „DU“ als der Mittelpunkt deines Universums.
Wie erreicht man die Sicht auf die Totalität? Indem man zum Einen die Unwissenheit behebt, durch fundamentale Unterrichtung und Untersuchung der Glaubenssätze, die dazu führen, dass jeder glaubt, sein Körper zu sein. Und indem man zum Anderen den Fokus total aufmacht und nicht „auf Null“ reduziert, wie im Vedanta!
Das Problem des Vedanta liegt darin, dass es die Welt als unwirklich ansieht – es gesteht ihr allenfalls eine „spirituelle Bedeutung“ zu. Daher wird dort versucht, sie zu überwinden. Aber was wäre, wenn die Welt das einzige ist, was existiert, wenn die Welt die „Ausdehnung Gottes“ ist, der „Körper der Existenz“ – nicht etwas „überflüssiges“? Dann sollte man den Fokus auf den gesamten Körper richten und nicht nur auf einen winzigen Partikel (Dich) oder nur auf „das leere Prinzip der Existenz“
Ich möchte dies hier als einen Vorschlag verstanden wissen, das Dilemma eines „statischen Zeugen“ zu überwinden, bei dem nur das „Prinzip der Existenz“ als real angesehen wird – aber nicht die von dessen Kraft hervorgebrachte Existenz.
Die Existenz ist ungeheuerlich, unbeschreiblich, man kann sie nur erleben. Aber wenn man sie erlebt, dann wird einem sofort klar, dass dieser brodelnde Ozean des Lebens kein „Zeuge“ ist, sondern dass hier ein falsches Wort und ein falscher Zustand benutzt wurde:
Die Realität ist kein „statischer und leerer ZEUGE“ – sondern ein DYNAMISCHES ERZEUGEN !
Die Vedantisten haben die Realität der Einheit gedanklich gespalten in ein „statisches und leeres Prinzip“ und die „Kraft und ihre Wirkung“. Damit haben sie erst die Dualität erzeugt, die sie dann meinen überwinden zu müssen. Es gibt aber gar keine Dualität!
Das Prinzip der Existenz wäre lediglich ein „unnützes Ding“, würde es sich nicht mittels seiner eingeborenen Kraft in sich selbst ergießen und damit erst die ungeheure Schöpfung erzeugen! Somit ist die Welt nicht etwas zu überwindendes, sondern etwas zu integrierendes!
Das „Prinzip der Existenz“, seine Kraft und deren Wirkung sind die Totalität der Realität, die Singularität der Existenz, eine untrennbare Einheit allen Seins – ein ungeheurer Ozean der Existenz, in der die Wesenheiten ekstatisch aufleuchten. Dies ist „das Feld“
Die WELT ist NICHT DUAL !
Die WELT ist eine SINGULARITÄT !
DU BIST diese WELT !
Einfache Übung zur Erkundung des „Raumbewusstseins“, die ich vorhin „zufällig“ entdeckt habe:
Dimme das Licht im Bad ziemlich dunkel. Lege Dich in eine Badewanne mit warmen Wasser, nicht zu heiß und nicht zu kalt, gerade so, dass es angenehm ist und die Temperatur des Wassers nicht dominiert. Dann lehne beide Füße an die Wand am Fußteil der Wanne, so dass die Beine schräg hochstehen und etwa 30-40cm auseinander sind. Lehne beide Arme links und rechts vom Körper schräg an den Wannenrand, so dass sie ziemlich steil nach oben stehen und die Hände ungefähr so hoch sind, wie die Füße. Mach es aber so, dass keine Anstrengung nötig ist und sich alles bequem anfühlt. (Man kann das auch im Bett machen, indem man Arme und Beine spreizt und den Raum dazwischen gewahrt – aber in der Wanne ist es bequemer und intensiver.)
Dann lehne den Kopf zurück und schließe die Augen. Fühle gleichzeitig in alle Hände und Füße hinein und spüre gleichzeitig den Raum zwischen den vier Gliedmaßen. Bleibe dabei vollkommen entspannt!
Nach kurzer Zeit fängt das Blut in Armen und Beinen an zu pulsieren.
Spüre gleichzeitig das Pulsieren im Körper und den Raum zwischen diesen Empfindungen!
Lasse die Augen geschlossen und schaue in den inneren Raum. Jetzt solltest Du Lichtpunkte sehen oder so etwas wie sich bewegende Schlieren oder Fäden. Am Anfang sind es vielleicht nur wenige, wenn Du den Blick nicht abwendest, entspannt weiter schaust und gleichzeitig den Körper und den Raum fühlst, werden es mehr. Du kannst Dir auch Lichtpunkte imaginieren – etwa so, wie ein dichtes Feld mit flimmernden Sternen. Aber auch wenn Du keine optischen Effekte siehst, spüre einfach weiter auf die pulsierenden Gefühle in den Armen, Beinen und im Körper und auf den Raum dazwischen.
Die Gesamtheit der Wahrnehmungen – dieses pulsierende Gefühl im Körper, zusammen mit dem Gefühl des Raumes und den optischen Effekten – das alles zusammen ergibt einen (schwachen) Eindruck „des Feldes“, wie ich es erlebe.
Wichtig ist die Totalität der Wahrnehmung als Gesamtheit, als Singularität zu erleben!
Wenn Du die Gesamtheit der Wahrnehmungen gleichzeitig erlebst, dann versinkt das „Ich-Bewusstsein“ in der Wahrnehmung und dann ist da nicht mehr das Gefühl, dass „Du“ das alles wahrnimmst, sondern da ist nur noch die Wahrnehmung! Dann bist Du Raumbewusstsein, dann bist Du die Totalität der Realität, dann bist Du die Singularität der Existenz!
Jetzt übertrage die Totalität dieser dynamischen Wahrnehmung auf das gesamten Universums – ohne einen Wahrnehmenden, ohne ein bewusstes „Ich“ – dann hast Du eine (schwache) Ahnung von dem, was Du wirklich bist: Die Totalität der Realität – die Singularität der Existenz!
Bewusst-Sein ist Gewahr-Sein in Aktion
Gerade konnte ich (erneut) vollkommen klar fühlen und erfassen, was „Gewahrsein“ wirklich ist! Für einen Moment bin ich da hinein gefallen, es ist wie ein Fall in bodenlose Schwärze und Nicht-Wissen. Der „Eingang“ ist genau im stillen Zentrum des Bewusstseins und wenn „man sich“ dort einfach fallen lässt – oder besser: wenn „dort“ dann „fallen“ geschieht – dann erkennt man „das Feld“.
Das Gefühl „ich bin“ ist die Ursache der Bindung
Nisargadatta Maharaj drückt es folgendermaßen aus:
Überzeugung! Das ist die einzige Technik für „Sadhana“! Wichtig ist einzig und alleine, immer zu wissen, nicht der Körper zu sein. Was ist der Glaube? Das wortlose Gefühl „Ich bin“. Was auch immer Sie sind, das ist der Glaube. Jetzt haben Sie ein einfaches Mittel, um sich bis auf den Zustand von „Brahman“ zu erhöhen.