Einfach Sein

Ich habe gerade in der Mittagspause zwanzig Minuten nur auf dem Stuhl gesessen und alles, was da sein wollte, einfach vorbei laufen lassen. Es dauert nicht sehr lange, vielleicht eine oder zwei Minuten – und dann ist alles still. Nur die Energie streicht kribbelnd über den Kopf – von vorne nach hinten und zurück.

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Wie entsteht Neues?

Wie entsteht etwas neues, frisches, grünes, leuchtendes?

Indem das, was vorher war, abstirbt und vernichtet wird. Es muss Platz gemacht werden, denn neu und alt sind zwei – und zwei passen nicht an den Ort, in den Zeitpunkt, in dem nur eines Platz hat: Das Jetzt.

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Selbsterinnerung

Wer schafft es, eine Minute lang ganz bei sich zu sein, ohne von Gedanken oder Gefühlen oder sonstigen inneren Bewegungen abgelenkt zu werden? Das bedeutet nicht, dass da keine Bewegungen, keine Gedanken und Gefühle sein dürfen! Damit ist gemeint, dass man sich ununterbrochen an sich selbst erinnert, ohne einer Bewegung zu folgen und sich dabei zu vergessen. Das ist eine passive Übung – wer kann das?

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Der Gesang des Tilopa

Ich habe gerade das Lied des Tilopa (9.-10. Jahrhundert) im Netz gefunden, als ich nach „Geist und Wasserfall“ gesucht habe. Es beschreibt exakt meine Erfahrung – besonders in der letzten Strophe:

Am Anfang spürt der Yogi, wie sein Geist abstürzt wie ein Wasserfall;
Dann, auf halbem Wege, strömt er dahin, langsam und sacht wie der Ganges.
Am Ende ist er ein großes, unendliches Meer,
Wo das Licht von Sohn und Mutter in eins verschmelzen.

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Suche nicht

„Es“ kann nicht gefunden werden, weil jeder „es“ schon ist. Daher ist jede Suche nicht nur sinnlos, sondern auch noch schädlich. Denn eine Suche erschafft ein Ego, das sucht.

Das Gegenteil aber funktioniert: Sei ein Hohlraum – völlig leer, von Identifikation, Ego, Gedanken, Meinungen, Sorgen, Abneigung und Anziehung. Dann ist da nur Leere und diese Leere zieht das Wirkliche magisch an, denn das Wirkliche ist ebenfalls leer. Leer von Identifikation, leer von Ego, leer von „Ich“, leer von objekthaftigkeit. Das Wirkliche ist reine Existenz, ohne jeden objekthaften Charakter – man kann nicht sagen, was es ist, man kann nur sagen, dass es ist.

Die Selbst-Kontraktion

Was ist dieses „Ich“ eigentlich? Es ist im Wesentlichen ein körperliches Gefühl, eine oder mehrere Kontraktionen im Körper und das Wissen um persönliche Daten. Wenn man die Übung zum Vereinigen der Räume macht, dann spürt man deutlich, wo diese Kontraktionen sitzen. Bei mir zum Beispiel im Augenbereich. Entspannt sich dieser, dann lässt das Gefühl stark nach, im Körper zu sein. Dann fühlt es sich eher so an, als ob der Körper im Bewusstseins-Raum enthalten ist.

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