Das Feld

Der Körper wird in der Bhagavadgita das Feld genannt und wer diesen kennt, wird Kenner des Feldes genannt. Daraus ergibt sich für mich, dass Kenner und Feld zwei sein müssen. Die Gita bezieht sich hier nicht auf die tatsächliche höchste Realität, sondern auf die menschliche Erfahrung der Dualität, also auf das individuelle Subjekt und das von ihm gesehene Objekt. Das ist ein mentaler Konstrukt: „Sich etwas bewusst zu sein“ sagt aus, dass da jemand ist, der etwas von sich getrenntes erkennt. Das ist die Dualität des Ich-Bewusstseins. Ich und du – Ich und das. Dualität ist eine mentale Abspaltung – die Erzeugung eines vom Gesehenen getrennten Sehers. Das ist nicht die Wirklichkeit.

Ich habe gestern Nacht, kurz nach dem Zubettgehen – das war direkt nach dem Erstellen dieses Blog-Beitrages, das Feld und die Kraft, die es hervorbringt ein wenig aus Sicht der Nicht-Dualität kennen gelernt. Dabei wurde (erneut) klar, dass es in der tatsächlichen Realität keine Dualität gibt: Die Kraft (Shakti) und das von ihr erzeugte Feld (Universum) und das Bewusstsein (Shiva, Kenner) in dem es erscheint – sind eine Einheit.

Ich werde nun beschreiben, was heute Nacht geschah, werde dabei aber nicht ins Detail gehen – und die sich persönlich ergebenden Implikationen nicht erwähnen. Das muss jeder für sich selbst erfahren!

Nach dem ungeplanten Selbstversuch in der Badewanne war der Körper aufgeladen mit schierer Kraft. Es schien, als ob jede einzelne Zelle ein Eigenleben besitzt und „mir“ seine Existenz in Form von Vibrationen mitteilen wollte. Als ich um etwa 0:30 ins Bett ging und der Körper flach lag, geschah eine Art Explosion. Die vorher schon enorme energetische Aktivität steigerte sich so sehr, dass der Körper die Energie nicht mehr kanalisieren konnte. Es kam zu enormen, Spontan-Bewegungen, zu starkem Zittern und Schütteln. Die Bewegungen waren teilweise so stark, dass der Körper davon einige Zentimeter in die Höhe katapultiert wurde.

Dann wurde plötzlich, spontan und ohne jeden Zweifel klar, dass dieser enorme Energieausbruch nicht etwas war, das einem abgetrennten, persönlichen „ich“ geschah, sondern ICH war identisch mit diesem Energieausbruch. „ICH und die ENERGIE“ waren eine Einheit – wie zwei Seiten derselben Münze. Mit anderen Worten: Bewusstsein (Shiva) und Kraft (Shakti) sind nicht zu trennen!

Die Energie wurde dann zunehmend intensiver – sie schien die Kapazität des Körpers um Größenordnungen zu übersteigen und sämtliche vorher noch spürbaren körperlichen Grenzen zu sprengen. Dabei setzte der Atem zeitweise aus, ohne dass es zu einer Atemnot kam. Dann ergoss sich die Energie nach allen Seiten und ein sehr helles Licht wurde dabei kurzzeitig sichtbar. Als plötzlich ein Gefühl auftrat, als würde gleich eine gewaltige Explosion stattfinden – brach das Ganze ab und entspannte sich.

Ich schlief dann ein – oder war zumindest einige Zeit lang „weg„. Als ich etwas später wieder bewusst da war, sah ich, dass das Energiefeld auch noch da war aber energetisch schwächer, glänzte, glitzerte und gleißte aber immer noch. Es wirkte, wie das Universum. Und plötzlich war eine Gewissheit da, dass nicht nur das Feld identisch mit dem Universum ist, sondern auch der menschliche Körper!

Ich hatte mich auch schon als der Bewusstseins-Ozean erfahren und auch das Energiefeld hatte ich schon erfahren, aber es waren offenbar immer noch Zweifel da. Diesmal war aber völlig klar geworden, dass es keine Trennung zwischen „mir“ und dem Universum und den hervorbringenden Faktoren gibt – dass alles eine Einheit ist. Und auch der Körper ist offenbar sehr viel mehr, als ein biologischer Roboter – das ist nur der äußere Anschein.

Ich bin die Einheit von Shiva (Bewusstsein), Shakti (Lebenskraft) und Universum. Das Feld und sein Kenner sind eine Enheit.

Immer wieder bin ich auf Begriffe und Aussagen, wie den „Zeugen“ oder „Kenner des Feldes“ herein gefallen. Diesen Aussagen entnahm ich, dass es zwei sein müssen – das ist aber falsch! Oft sind in alten Schriften auch Funktionen und Energien als Götter oder Göttinnen beschrieben, die in verschiedenen Zeiten und Kulturen auch noch unterschiedliche Namen hatten. Dann stand ich oft vor diesen uralten Schriften und wusste nicht weiter – weil niemand da war, den ich fragen konnte. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ich dies alles aufschreibe. Ich habe gelernt, mich auf die Shakti/Lebensenergie und den ablaufenden Prozess zu verlassen, denn bisher sind mir die benötigten Informationen immer auf die eine oder andere Weise zuteil geworden. Und der Prozess scheint wie am Schnürchen zu laufen, ohne dass ich irgend etwas dafür tue.

Ich weiß hundertprozentig, dass diese Kraft (Shakti) nicht neu ist, sondern schon immer da gewesen ist und ich weiß auch, dass sie sich wieder in ihrer vollen Potenz zeigen wird – nämlich dann, wenn der Körper in der Lage sein wird, sie zu tragen. Aber weder der Zeitpunkt, noch die nötigen Veränderungen im Körper liegen in meiner Hand – sie werden sich von selbst ergeben, wenn es an der Zeit ist. Früher las ich einmal in einem Buch über Ramana Maharshi, dass er manchmal körperliche Probleme hatte, weil „die Kraft“ zu groß für ihn war. Damals wusste ich nicht, wie er das wirklich meint, wie sich das wirklich anfühlt. Jetzt weiß ich es!

Wenn ich das alles betrachte, dann kann ich wirklich nur staunen, wie das alles abläuft! Wenn man sich demütig in das hineinfügt, was geschehen will und sich nicht dagegen sträubt, dann geschieht alles von selbst und nahezu reibungslos. Gestern kam zum Beispiel die spontane Eingebung, doch einfach in der Badewanne Arme und Beine nach oben auszustrecken und dazwischen auf das Feld und die körperlichen Empfindungen zu spüren. Das war natürlich völlig ungeplant – es trat einfach zu diesem Zeitpunkt auf. Das führte dann zu dieser starken Energieaufladung, die zu dem Artikel führte und anschließend zu der oben beschriebenen Erfahrung im Bett.