Es gibt keine Wahl des Ausdruckes

Du drückst Dich immer genau so aus, wie Du Dich ausdrückst. Oder vielleicht wäre es besser zu sagen: „Du“ wirst immer so ausgedrückt, wie „Du“ ausgedrückt wirst. Zweifel kommen immer erst im Nachhinein und sind völlig wirkungslos, denn beim nächsten Mal wirst „Du“ erneut so ausgedrückt, wie es dem Moment entspricht.

Alles andere sind nur unnütze Gedankengänge, ohne jede Wirkung, außer Dich zu verwirren. Der Eine macht Videos, der Andere schreibt Bücher und noch ein anderer schreibt einen Blog. Jeder so, wie er gemacht ist und zu was er am Besten geeignet ist. Wer tut? Wer überlegt? Wer schreibt? Wer existiert?

Das Leben.

Über das Erkennen des Geistes

4 – ES: Über das Erkennen des Geistes

Wenn die Zeit anhält, verschwindet das Universum.

„Geist“ ist jederzeit hier, eben weil er jenseits der Zeit ist; und er kann nicht festgehalten werden, weil die Zeit nicht konstant fließt.

Er ist in jedem Jetzt-Moment gegenwärtig zwischen dem Tick-Tack der fortwährenden Manifestationen, durch die er indirekt wirkt. Wir kennen ihn seit einer Ewigkeit. Er ist nicht nur die Basis des Denkens – wie uns Maharshi sagte – , sondern jeder Lebenstätigkeit. Darum ist er reines Wirken und das, was reines Wirken ist.

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Tieferes Verständnis

Das tiefe Verständnis kommt von selbst. Plötzlich, ohne Vorwarnung, versteht man Texte, die einem noch einen Tag zuvor völlig unverständlich vorkamen, tief und ohne jedes Nachdenken. Es ist wie eine Öffnung, die vorher nicht da war und aus der das benötigte Wissen kommt. Huang Po nennt diese Öffnung Tor der Stille.

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Der EINE Lebensprozess

Jedes Lebe-Wesen ist ein originärer Ausdruck des Lebens. Und etwas, das ausgedrückt wird, kann unmöglich sich selbst ausdrücken – oder die Art des Ausdruckes beeinflussen. Somit erübrigt sich jegliche Art von Selbstverbesserung oder Selbstkritik – denn das, was das versucht ist nur der nebenläufige Prozess des Denkens, der die Illusion einer handlungsfähigen Person erzeugt.

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Geisteskrankheit

Es gibt nur eine wirkliche Geisteskrankheit – und die bedeutet, ein normaler Mensch zu sein, der die Welt als fest und in einzelne Teile getrennt ansieht und die Gesellschaft als Gemeinschaft bewusster Menschen, die sich ihre Welt untertan machen.

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Glück ist unbedingt

Ich kenne das Glück, die Befriedigung, eine Anstrengung durchgezogen und etwas gemeistert zu haben. Das ist aber immer nur temporär und auf den entsprechenden Vorgang oder ein Ziel bezogen. Vergleichbar dem Glück, etwas zu besitzen, was man sich schon lange gewünscht hat. Das währt immer nur sehr kurz und dann muss erneut etwas angeschafft werden oder Selbstüberwindung vollzogen werden. Zum Beispiel währte die Freude nach dem erfolgreichen, berufsbegleitenden Studium, lediglich einige Sekunden – das Studium dauerte fünf Jahre. Ein krasses Missverhältnis.

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Aufgehobensein und Füllebewusstsein

In sich selbst aufgehoben und behütet zu sein ist das tiefstmögliche Gefühl von Frieden und Stille. Es ist gleichzeitig das natürlichste der Welt, angstfrei, sorgenfrei – einfach das natürliche Entfalten des Lebens selbst. Dieses Gefühl ist unabhängig von äußeren Einflüssen und lässt sich auch nicht erzeugen, sondern es entfaltet sich aus sich selbst. Es ist einfach das, was da ist, wenn der mentale Apparat schweigt und nicht bewertet.

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Aus den Augen, aus dem Sinn

Politik ist nichts, was mich aktiv interessiert. Ab und zu wird registriert, was in diesem Land abgeht aber das hält sich sehr im Rahmen. Was jenseits der Landesgrenzen passiert, interessiert mich praktisch gar nicht mehr. Genauso ist es mit äußerlichen Kontakten – taucht ein Mensch in der Sicht auf, ist er da, dann wird mit ihm interagiert oder auch nicht. Verschwindet er aus der Sicht, ist er nicht mehr da, er existiert dann weder außen, noch innen – das meine ich wörtlich. Das ist aber keineswegs „tot“ – sondern einfach nur das, was passiert, wenn der mentale Apparat nicht mehr zwanghaft rotiert.

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Ein laufendes Programm kann nicht gelöscht werden

Das Ego ist ein Programm, das eine unabhängige Person simuliert. Wer ein wenig Anhnung von IT hat, weiß, dass der File eines laufenden Programmes oder einer geladenen DLL nicht gelöscht werden kann. Das Ego weiß das ganz genau, denn es ist ein sehr schlaues Programm. Vor allen Dingen weiß es, dass es aus eigener Kraft nicht existieren könnte. Es darf daher keine einzige Lücke geben, damit der Wirt nicht merkt, was für einen Virus er da an seiner Brust nährt.

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Selbsterkenntnis ist weniger, nicht mehr

Selbsterkenntnis ist keine Überwindung, keine Selbstveränderung – sondern im ewigen Moment zu ruhen und zu schauen, was passiert.

Wer unbedingt etwas tun will, besser werden will, am besten übermenschlich, ist die Person, das Ego – und genau das will angeblich sich selbst überwinden. Lachhaft! Das ist Arbeitsbeschaffung und somit genau die Verhinderung von Selbsterkenntnis.

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