Die Welt – nicht zu finden und doch da

Ist es nicht merkwürdig, dass die Welt nichts anderes ist, als sich selbst wahrnehmende, blasenartig aufsteigende und sehr kurzlebige Wahrnehmungs-Objekte, deren tatsächlicher Ort und tatsächliches Vorhandensein nicht feststellbar sind – und doch ist da eine erfahrbare „Welt„: Wenn der Körper hinfällt, tut es weh. Vielleicht sollte es anders formuliert werden: Wenn der scheinbar vorhandene Körper auf einen scheinbar vorhandenen Stein stößt, dann erscheint ein Schmerz. Das wird vom Gehirn und den darin arbeitenden Strukturen übersetzt in: Ich (der Körper) bin an einen Stein gestoßen: Au!

Man müsste doch annehmen, dass das irgendjemanden interessiert. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Gestern waren wir auf einem Essen anlässlich eines Geburtstages und da habe ich einmal versucht, mit einem meiner Brüder darüber zu sprechen. Der wehrte sofort ab, dass er genug Sorgen hätte und absolut keine Zeit, sich mit unwichtigen Dingen abzugeben.

Das, was hier brennend interessiert und aktiv untersucht wird, interessiert anscheinend niemanden sonst, in der direkten Umgebung. Das war schon vorher bekannt – aber ab und zu erfolgt doch wieder einmal ein Versuch, ein kleiner Test. Was da geschieht, ist wie ein Versuch das Nichts zu greifen…

Jeder muss „es“ für sich selbst herausfinden und fängt dabei, mehr oder weniger, von vorne an…

Was ist ein Bewusstseins-Zentrum?

Ein „Bewusstseins-Zentrum“ ist ein Fokus der Aufmerksamkeit, der längere Zeit an einem Punkt gehalten wird, so dass „die Welt“ (scheinbar) aus diesem Punkt gewahrt wird.

Wenn man sich eine Bewusstseins-Sphäre vorstellt, dann würde man unwillkürlich sagen, dass „das Zentrum“ sich im geometrischen Mittelpunkt befinden müsste. Beim Menschen wäre das die Bauchgegend, das Hara. Tatsächlich erfahren sich aber die meisten Menschen im Kopf. Das liegt einfach daran, dass eine Bewusstseins-Sphäre kein dauerhaftes Zentrum hat – das Bewusstsein als Ganzes ist an jedem Punkt voll bewusst.

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Das Körperenergiefeld

Hier soll einmal geschildert werden, wie sich das Körperenergiefeld im offenen Zustand anfühlt. Der Kopf wirkt wie eine weite, hell strahlende Kugel. Der darunter liegende Körper, wie ein größerer, dunkler Raum, der mehr oval geformt ist und im unteren Bauchraum eine enorm starke Energiequelle enthält.

Die Energiedichte im Kopf ist höher als im Körper, was offensichtlich durch energetische „Drosselventile“ gesteuert wird. Diese sitzen am unteren Rand des Kopfes und am Kehlkopf. Beide sind hier weit offen und können mit der Aufmerksamkeit gut untersucht werden.

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Der Stille Klang

Der Stille Klang

Die Turmuhr schlägt, ein Ton entsteht,
Während er bereits vergeht.
Aus der Stille so geboren,
Trifft scheinbar er, auf hörend‘ Ohren.

Doch hört kein Ohr im Jetzt den Ton!
Nur selbst er sich – das war es schon!
Dies` Ohr dient als Erklärung dann,
Warum „Ich selbst“ ihn hören kann.

Erscheinung steht allein im Raum,
Verbindet sich zum Welten-Traum.
Liebe selbst, schafft in den Dingen,
Gegenseitiges Durchdringen.

Nebenbei kann „Ich“ entstehn,
Solch` Wortklang als Gedicht wohl sehn.
Der Ton verklingt,
Sein Wissen bleibt,
Bestehen, jenseits aller Zeit…

(Zusendung)

Nicht-duale Wahrnehmung

Weil deutlich gefühlt wurde, dass trotz allem Durchschauen ein Hintergrund da ist, wurde den ganzen gestrigen Tag über konzentriert gefragt: „Was ist das, was sieht?“ und dann in dem Fragezeichen-Gefühl geruht.

Heute Nacht wachte ich um etwa ein Uhr auf und lag dann wach. Direkt beim Aufwachen wurde dann bereits das gesehen, was „sieht„: eine offene Weite oder Öffnung, bewusst, präsent, schwarz, klar, leer, unberührt. In dieser offenen Weite poppten ununterbrochen (Bewusstseins-) Blasen auf und verschwanden wieder. (Bewusstseinsozean)

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Beobachtungen

Steht der Kopf und die Augen still und tauchen keine sich bewegenden Bilder oder Geräusche im Gewahrsein auf, dann fällt das Seins-Gefühl sehr tief in pure Präsenz. Sobald aber der Kopf oder die Augen nur leicht bewegt wird oder bewegliche Anteile im Wahrnehmungsfeld auftauchen, steigt das Seins-Gefühl hoch, Richtung Kopf und sinkt nach Erfassung der beweglichen Anteile wieder ab. Es fühlt sich nicht nur wie eine Bewegung an, sondern auch wie der Aufbau einer Kontraktion, die dann wieder losgelassen wird.

Auch das stützt die Aussage von Maharshi, dass das Ego vom Kontakt mit Objekten abhängt. Ich würde aus der aktuellen Erfahrung hinzufügen: „von beweglichen oder neu aufgetauchten Objekten„.

Auch kleinste Bewegungen, wie einen Finger um fünf Millimeter zu bewegen, erzeugt den gleichen Effekt – genauso, wie das Erscheinen eines Gedankens. Jegliches Erscheinen bzw. Erscheinungs-Änderung erzeugt einen Aufstieg aus dem unteren Bauchraum über die Brust in den Kopf und einen Rückfall nach unten.

Der Vorgang fühlt sich bei jedem Erscheinen absolut gleich an. Es gibt da nicht den geringsten Unterschied: Eine Bewegung erscheint im Bauchraum, in der Präsenz, steigt auf und fällt wieder zurück. Das funktioniert auch bei weit entfernten und kleinen Bildänderungen – wie dem Blinken der Positionslichter an einem Flugzeug oder einem Windrad.

Die auftauchende Bewegung IST Präsenz, die ihren Zustand von unbewegt zu bewegt und zurück ändert. Es fühlt sich an, wie ein Strahl, der von der Sonne austritt oder eine Welle, die sich aus dem stillen Ozean erhebt. Eine Bewegung oder Gewahrseinsobjekt ist nichts anderes, als temporär bewegte oder modulierte  leere Präsenz oder Gewahrsein.

Das Wesentliche dabei ist, dass es kein Subjekt gibt, das ein Objekt betrachtet – sondern die Präsenz erfährt sich selbst als „ICH BIN“ oder „DA-SEIN“ und dieses Gefühl ist selbst auch nur eine Erscheinung, eine Wahrnehmung und kein betrachtendes Subjekt.

Man könnte sagen, dass die leere Präsenz, um sich selbst zu erfahren, ein ICH-BIN-Gefühl erzeugt und außerdem noch andere Wahrnehmungen – sie präsentiert Erscheinungen – sie präsenzt. Das ICH-BIN-Gefühl ist aber KEIN Hintergrund, auf dem Erfahrungen erscheinen, also kein Container, sondern selbst nur eine Erfahrung/Erscheinung, denn es ist genauso leer und fühlt sich genauso an, wie die Erscheinungen: lebendig, vibrierend/strahlend und leer.

Das Gefühl „ich“ zu sein

Beobachtungen zum „Ich-Gefühl“ und anderem…

Das Gefühl „ich“ zu sein, ist hier nur dann da, wenn logisch durchgängig gedacht wird. Intuitive Gedanken erzeugen hingegen nicht dieses Gefühl – sie sind mehr wie ein impulsives, kreatives Aufblitzen einer Idee oder einer gesuchten Lösung oder Erkenntnis.

Auch bei einem konzentrierten Fokus auf ein Wahrnehmungsobjekt erscheint eine Art „Ich-Gefühl„, das scheinbar einen „Beobachter“ (Objekt) konstituiert. Das scheint mit der damit verbundenen fokalen Anstrengung und der Objektwahrnehmung (Gedanken, Wahrnehmung) zusammen zu hängen.

Beim Ruhen im leeren Bewusst-Sein mit weit offenem Fokus gibt es hingegen kein Gefühl von „ich„. Da ist dann nur unfokussierte Wahrnehmung, die in jedem Moment neu ist und: Präsenz, Zeitlosigkeit, Stille, Frieden, Klarheit, Leere. Und das völlig unfabriziert, es wird nichts getan, außer bewusst und entspannt-loslassend zu ruhen – kein Festhalten an der Stille, keine Übung, keine Anstrengung, keine Absicht. Aufgrund der beinahe permanenten Zeitlosigkeit kann beliebig lange irgendwo geruht und einfach geschaut werden, ohne dass jemals Langeweile oder Unruhe aufkommt.

Falls Gedanken auftreten, ist das immer mit einer Art „Anstrengung“ verbunden. Das Loslassen dieser Anstrengung bewirkt ein sofortiges Verschwinden der durch die Anstrengung erzeugten Gedanken – und damit ein sofortiges Verschwinden des „Ich-Gefühls„.

Das „Ich-Gefühl“ scheint also die Folge einer bewussten oder unbewussten Anstrengung (Kontraktion?) zu sein.

Es scheint wirklich so zu sein, wie Maharshi sagte, dass das Ego oder Ego-Gefühl erst im Kontakt mit Objekten auftritt. Hier wäre auch „Anstrengung“ ein Objekt, denn sie wird ja gewahrt, ist also ein Wahrnehmungsobjekt.

Ein Loslassen tritt auch auf, wenn ein plötzliches, lautes Geräusch entsteht. Das Erschrecken bewirkt ein sofortiges Aussetzen der Gedanken. Darauf beruht zum Beispiel auch ein Kampfschrei – der soll nicht nur den Gegner verwirren, sondern auch im eigenen Kopf sofortige Stille schaffen. Das kann man ganz einfach ausprobieren, wenn es in einem chaotisch denkt: einfach einen plötzlichen, kurzen, scharfen und lauten Schrei ausstoßen – und plötzlich ist da Stille.

Zeit ist die Abfolge der sequentiell erscheinenden Stand-Bilder aber keine real existierende Zeit. Vergangenheit ist auch keine Zeit, sondern einfach nur die sequentielle Abfolge der vorherigen Bilder, die vom Gedächtnis abgespult werden. Zukunft ist die vorgestellte Sequenz möglicher Bilder, die noch nicht erschienen sind und daher nur ein Potential darstellen.

Ah – und Raum ist die notwendige Ausdehnung der Objekte, ohne die sie nicht wahrgenommen werden können. Somit ist Raum und Zeit die Auswirkung des Erscheinens von Objekten. Also genau anders herum, als es bisher hier gesehen wurde. Bisher war davon ausgegangen worden, das „relativer Raum und Zeit irgendwie existiert„, damit darin Objekte erscheinen. Das ist der gleiche Container-Konstrukt, der dazu führte, das Bewusstsein als Hintergurund zu sehen.

Zusammengefasst: Raum und Zeit sind untrennbar mit dem Erscheinen eines Objektes verbunden, genauso wie das Erfahren bzw. Gewahren des Objektes und das sonstige Wissen dazu. Das Erscheinen eines Objektes ist damit terminal. Es erscheint und mit dem Erscheinen ist es praktisch abgeschlossen und verblasst im Aufscheinen des nächsten Objektes – auch, wenn es scheinbar das gleiche ist. Ein Wahrnehmungs-Objekt hat damit eindeutig den Charakter eines Datenobjektes, in dem sämtliche zusammengehörigen Daten und Funktionen zusammengefasst sind.

Das Hier-und-Jetzt ist keine Abfolge vergänglicher Momente, die Orts- und Zeitgebunden sind, sondern Ortlosigkeit und Zeitlosigkeit. Es ist eine ewige Gegenwart oder Präsenz, die sich niemals verändert – nur der Inhalt verändert sich. Zeit und Ort sind dann das sequentielle Auftauchen und Verschwinden von Objekten in der Zeit- und Ortlosigkeit. Zeitlosigkeit ist Bewegungslosigkeit ist Stille. Zeit und Ort sind Bewegungen in der Bewegungslosigkeit der Stille.

Was ist Nicht-Dualität?

Gerade entdeckt:

Was ist Nicht-Dualität?

Was ist Gewahrsein?

Was ist der Eine Geist?

Was ist ein nicht-dualer Gedanke?

Thoughtless-Thought:

Therefore then, Subhuti, the Bodhisattva should produce an unsupported thought, a thought which is nowhere supported, which is not supported (apratisthiti) by forms, sounds, smells, tastes, touchables, or objects of mind.

A thought is „Unsupported“ because it does not arise in dependence upon anything else, not „caused“ by another thought („mind-objects“) and of course not „produced“ by a thinker, which the Bodhisattva realizes does, not exist. Such an „unsupported thought“, then, is prajna, arising by itself nondually. (Intuiton)

Hui Neng’s grandson in the Dharma, Ma-tsu, reinforces Hui Neng and the Diamond Sutra: „So with former thoughts, later thoughts, and thoughts in between: the thoughts follow one another without being linked together. Each one is absolutely tranquil“. That each such „unsupported thought“ is absolutely tranquil is a new point, although probably implied by Hui Neng’s term „thoughtlessness“.

So when one loses sense of self and completely becomes an unsupported thought, there is the Taoist paradox of wei-wu-wei, in which action and passivity are combined: there is the movement of nondual thought, but at the same time there is awareness of that which does not change. That is why such an experience can just as well be described as „thoughtlessness“. The later Ch’an master Kuei-shan Ling-yu referred to this as „thoughtless thought“: „Through concentration a devotee may gain thoughtless thought. Thereby he is suddenly enlightened and realizes his original nature“. „Thoughtless thought“ is not a mind empty of any thought: „one thought is thoughtless thought.

An important parallel to this is found in the writings of a modern Advaitin, Ramana Maharshi:

The ego in its purity is experienced in the interval between two states or between two thoughts. The ego is like the worm which leaves one hold only after it catches another. Its true nature is known when it is out of contact with objects or thoughts. You should realize this interval as the abiding, unchangeable Reality, your true Being…

Der EINE Geist

Huang Po: Alle Buddhas und alle fühlenden Wesen sind nichts als der Eine Geist, neben dem nichts existiert.

Dieser Geist, der ohne Anfang ist:

  • Ist ungeboren und unzerstörbar.
  • Er ist weder grün noch gelb und hat weder Form noch Aussehen.
  • Er gehört nicht zu den Kategorien von Dingen, die existieren oder nicht existieren,
  • er kann auch nicht in Bezug von neu oder alt gedacht werden.
  • Es ist weder lang noch kurz, groß noch klein, denn er überschreitet alle Grenzen, Maße, Namen, Spuren und Vergleiche.

Er ist das, was du vor dir siehst – beginne darüber nachzudenken und du fällst sofort in einen Irrtum. Er ist wie eine grenzenlose Leere, die man nicht ergründen oder messen kann. Der Eine Geist allein ist der Buddha, und es gibt keinen Unterschied zwischen dem Buddha und den fühlenden Dingen, außer dass fühlende Wesen an Formen gebunden sind und so nach der Buddhaschaft im Außen streben. Durch ihr Streben verlieren sie es, denn das ist:

  • mit dem Buddha-Geist nach dem Buddha-Geist zu suchen und
  • den (konzeptuellen) Verstand zu benutzen, um den Verstand zu erfassen.

Auch wenn sie ihr Möglichstes über einen Zeitraum von Äonen tun, werden sie nicht in der Lage sein, ihn zu erreichen. Sie wissen nicht, dass, wenn sie dem konzeptuellen Denken ein Ende setzen und ihre Angst vergessen, „der Buddha“ vor ihnen auftauchen wird, denn dieser Geist ist „der Buddha“ und „der Buddha“ ist alle Lebewesen. Er ist nicht kleiner, wenn er sich als gewöhnliches Wesen manifestieren, noch ist er größer, wenn er sich als (menschlicher) Buddha manifestiert. [Quelle, siehe auch „Nichts zu tun„]

Noch ein passender Text dazu:

Viele Praktizierende stellen Fragen zum Dharma. Das Dharma, das gesprochen wird, ist nicht das wahre Dharma. Sobald du versuchst, Dinge zu erklären, geht die wahre Bedeutung verloren. Wenn du erkennst, dass „der Eine Geist“ der Buddha ist, gibt es von diesem Punkt an nichts mehr zu tun. Alles ist schon komplett. Jedes Gerede über Übung oder Erreichung ist eine Täuschung.

Bodhidharma’s „Direktes Zeigen auf den Geist, Sehen der eigenen Natur und Erreichen der Buddhaschaft“ zeigt eindeutig, dass alle fühlenden Wesen Buddhas sind.

Sobald die reine Selbstnatur erkannt wird, kann man mit der Umwelt harmonieren und bleibt dennoch unbefleckt. Der Geist bleibt den ganzen Tag über vereint, egal ob er geht, steht, sitzt oder sich hinlegt. Das bedeutet es „ein Buddha“ zu sein.

An diesem Punkt besteht keine Notwendigkeit, Anstrengungen zu unternehmen und fleißig zu sein. Jede Aktion ist überflüssig. Kein Grund, sich mit den geringsten Gedanken oder Worten zu beschäftigen. Buddha zu werden ist daher die einfachste und unbehindertste Aufgabe. Mache es selbst. Suche nicht außerhalb von dir danach. [Quelle]


Genau so wird das hier auch gesehen. Fingerzeige können gegeben werden – aber die Arbeit und das Erkennen muss vom Sucher selbstständig erledigt werden. Wenn einer das wirklich will, weil er von innen heraus dazu gezwungen wird, dann wird er das auch tun, egal, was für Schwierigkeiten auch immer auftauchen.

Wenn einer das aber nicht will, weil der innere Antrieb (noch) zu schwach ist, dann wird er das auch nicht tun, egal, was auch immer für äußere Geschütze vom „Lehrer/Antreiber“ aufgefahren werden. Daher Schild aufstellen: „In diese Richtung geht es“ und machen lassen.

Hier musste mittels Hören auf den inneren Ton der Weg bereitet werden, was bis zur inneren Schwelle führte. Ab da übernahm eine „helfende innere Hand“ und sorgte für das „Überschreiten der Schwelle„. Wie diese Schwelle letztlich überschritten wurde, ist unbekannt und daher kann auch niemandem geholfen werden – außer Hinweise zu geben, wie man zur Schwelle kommt – die bei jedem Menschen zwischen zwei Gedanken liegt.

Daher: Halte den inneren Dialog an, indem du zwischen zwei Gedanken ruhst. Ein Gedanke hört auf und bevor ein neuer entsteht, versuchst du das Gefühl der Stille zu identifizieren, das dort zu finden ist. Wenn du es erkennst, dann ruhe einfach dort. Das war es auch schon. Der Rest besteht darin, immer wieder diese Stille aufzusuchen und möglichst lange darin zu bleiben und sich immer tiefer dahinein fallen zu lassen.

Die innere Stille kann auch durch das Hören auf den inneren Ton erreicht werden oder indem absichtlich sehr langsam gedacht wird und dadurch die Pausen zwischen den Gedanken so lang gemacht werden wie es benötigt wird, um sie zu identifizieren und zu erkunden.

Wenn genügend Stabilität erreicht ist – mindestens eine halbe Stunde Ruhen ohne Ablenkung sollte möglich sein – sollte untersucht werden, was das ist, was gewahrt, ob die Dinge vom Gewahrsein getrennt sind oder ob das Erscheinen der Dinge identisch mit dem Gewahren der Dinge IST.

Mehr ist nicht nötig – denn der Eine Geist (Bewusstsein) IST es, der diesen virtuellen Körper periodisch in sich projiziert, animiert und vernichtet und daher ist dieser Geist untrennbar mit der Erscheinung des Körpers verbunden. Es gibt gar nichts anderes, als diesen Geist. Er kann daher weder verloren werden, noch ist er außerhalb der Lücke zwischen zwei Gedanken zu finden. So einfach ist das.

Wenn man aber Texte studiert und versucht, anhand der Worte „diesen Geist“ in sich zu identifizieren, dann hält man sich an dem fest, was der Eine Geist gerade NICHT IST. Wobei das so nicht stimmt – natürlich sind auch Worte der Eine Geist – aber das ist der bewegte, konzeptuelle Geist, nicht der stille Geist.

Genau darum taugen Worte maximal zur Identifizierung der groben Richtung – was DAS wirklich ist, muss man authentisch in sich selbst erspüren. Aber ob das einer macht oder nicht und wie, das ist ausschließlich sein Problem und nicht das dieses Schreibers hier.

Hier sind nur die Schilder mit der Richtungsangabe – die Richtung einschlagen, muss der Sucher schon selbst. Und es ist absolut unnötig, dass der Schilder-Aufsteller erfährt, wer diesen Schildern folgt und ob derjenige Erfolg hat oder nicht. Und wenn doch einer fragt, wird er auf „meinen Meister“ verwiesen: Das Leben.

Es gibt keinen äußeren Lehrer

Es gibt keinen äußeren Lehrer – der Lehrer ist immer nur Eines – nämlich das Leben selbst. Und es wird nie nur durch einen Punkt oder wenige Punkte gelehrt – sondern immer durch ALLE GLEICHZEITIG. Ich weiß, dass meine Frau nicht das sehen kann, was hier gesehen wird – und doch wird (auch) durch sie hindurch gelehrt.

Und nicht nur das – ich habe schon öfter erlebt, dass durch einen vermeintlichen „Dummkopf“ etwas gesagt wurde, woran hier längere Zeit herumgekaut wurde, ohne es zu sehen. Wenn das erst einmal klar ist, dann ist es überall zu erkennen – überall gleichzeitig.

Auch bei Castaneda kann man das finden. Dort wird klar, dass „der wirkliche Lehrer“ und „die wirkliche Autorität“ das Leben selbst ist (Nagual=Geist). Und der vermeintlich „körperliche Lehrer“ (Don Juan) achtet ständig auf äußere und innere „Omen„, um „im Sinne des Geistes/Nagual richtig lehren zu können„.

Bei Castaneda wird das „Die Verbindung zum Nagual/Geist“ genannt. Diese Verbindung ist nichts anderes, als ein stiller Verstand, was es ermöglicht, Intuitionen sofort zu erkennen, wenn sie hochkommen. Ein brüllender Verstand ist viel zu laut, als dass diese feinen Intuitionen bemerkt werden könnten.

Genau das passiert hier auch – es wird ständig darauf geachtet, was die „innere“ und „äußere Umgebung“ (Bewusstsein als…) „mir“ zeigt, um „mich“ (Bewusstsein als) zu lehren. Und sie zeigt ununterbrochen…

Man darf Castaneda und alle anderen Lehren jedoch nicht wörtlich nehmen – das sind allesamt nur Metaphern dafür, dass es gar nichts anderes gibt, als den ununterbrochenen Selbstausdruck („Welt und Wesen„) des einzig existierenden Bewusstseins. Und dieses ist ganz einfach zu finden: zwischen zwei Gedanken…


Nachtrag

Es gibt mittlerweile eine ganze „Erleuchtungs-Industrie“ – deren Vertreter sich „natürlich“ alle voneinander abgrenzen! Und wenn der Schreiber hier jemals sagen würde, dass er ein Lehrer wäre und tatsächlich jemandem helfen könnte, dann gehörte er auch dazu.

Hier wird nur deshalb geschrieben, weil hier geschrieben wird, nicht weil irgendwer das will. Es kann ausgeschlossen werden, dass das irgendwem nutzt. Im äußersten Fall kann das Geschriebene hier als Fingerzeig dienen, um einem potentiellen Versteher zu zeigen, dass die Dinge nicht so sind, wie er denkt und sich schließlich selbst auf die Suche nach eigener Erkenntnis macht. Etwas Angelesenes ohne Unterfütterung eigener Erfahrung ist nichts wert! Nur wer selbst in sich fündig wird und die Wirklichkeit durchleuchten kann, sieht und erkennt für sich selbst.

Niemand kann dem, was einer wirklich und von Natur aus ist, irgend etwas hinzufügen oder es verbessern. Weder er selbst, noch ein anderer. Und niemand kann tun, was jeder selbst tun muss: Die Wahrheit in sich aufzudecken. Fingerzeige können gegeben werden, das ist aber auch schon alles. Darum ist es am besten, gar nichts zu glauben – auch nicht dem, was hier steht – sondern für sich selbst zu schauen und zu erkennen.