Der Bewusstseins-Ozean

Der vorherige Beitrag zeigt ein Bild des Bewusstseins, wie es Merrell-Wolff skizziert hat. Er zeigt, dass das Universum von einem Bewusstsein-ohne-Objekt projiziert wird. Was mich dabei stört, das ist der Ausdruck „das Universum“ – denn faktisch ist es so, dass jedes projizierte Wesen eine eigene Blase ist, in die das von ihm wahrgenommene Universum hinein projiziert wird.

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Lichtfäden

Heute Nacht lag ich wieder längere Zeit wach. Gleichzeitig waren die inneren Lichtphänomene stärker als sonst wahrnehmbar. Es blitzt und für jeweils einen winzigen Moment ist dann ein Meer von Lichtfäden zu erkennen. Da das an „verschiedenen Stellen“ gleichzeitig geschieht, ist es nicht so leicht zu beobachten. Es scheint auch so zu sein, dass man es sehen wollen muss, um es sehen zu können. Also erst muss der Wunsch oder Wille da sein, dann kommt das Sehen von selbst – wenn die nötige Sensibilität vorhanden ist.

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Derjenige, der schreibt oder spricht, ist keine Person

Derjenige, der schreibt oder spricht ist keine Person,
sondern die Erscheinung einer Person.

Derjenige, der meint zu leben, ist kein Wesen,
sondern die Erscheinung eines Wesens.

Derjenige, der glaubt glücklich zu sein, ist kein Glücklicher,
sondern die Erscheinung eines Glücklichen.

Derjenige, der etwas unternimmt, ist kein Unternehmer,
sondern die Erscheinung eines Unternehmers.

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Es gibt eine Wirklichkeit, die schon vor Himmel und Erde existiert

Es gibt eine Wirklichkeit, die schon vor Himmel und Erde existiert.
Sie hat keine Form, geschweige denn einen Namen.
Augen können sie nicht sehen.
Sie hat keine Stimme, die Ohren hören könnten.
Sie Geist oder Buddha zu nennen, verletzt ihre Natur,
wie das Trugbild einer Blume wäre sie dann.
Nicht Geist noch Buddha ist sie;
vollkommen ruhig erleuchtet sie in wunderbarer Weise.
Nur dem klaren Auge ist sie wahrnehmbar.
Das Dharma ist sie und wirklich jenseits von Form und Klang.
Das Tao ist sie, und Worte haben nichts mit ihr zu tun.
In der Absicht, Blinde anzuziehen,
ließ Buddha seinem goldenen Munde
spielerische Worte entspringen;
seitdem sind Himmel und Erde überwuchert
mit dichtem Dornengebüsch.
Oh meine lieben und ehrenwerten Freunde,
die ihr hier versammelt seid:
Wenn ihr euch danach sehnt, die donnernde Stimme
des Dharma zu hören,
gebt eure Worte auf, entleert eure Gedanken,
denn nur dann könnt ihr so weit kommen,
das eine Sein zu erkennen.


A reality exists, even before heaven and earth;
It has no form, much less a name.
Eyes fail to see it. No voice has it for ears to hear.
To call it ‘‘Mind’’ or ‘‘Buddha’’ violates its nature.
For then it becomes like some visionary
flower in the air.
It is not ‘‘Mind’’ nor ‘‘Buddha.’’
It is absolute quiet, yet illuminating in
a mysterious way.
It allows itself to be perceived only
by the clear-eyed.
It is Dharma, truly beyond form and sound.
It is Tao, having nothing to do with words.
Once, wishing to entice the blind,
the Buddha playfully let words escape his golden
mouth. Ever since, heaven and earth have become full
of entangling briars. Oh my good worthy friends
gathered here, if you wish to hear the thunderous
voice of the Dharma, exhaust all your words,
empty all your thoughts.
For only then may you come to realize, at last,
this one essence.

Daio Kokushi (1235-1308)

Danke Dir, J.S. für die Zusendung! Auch diesen Text kannte ich bislang noch nicht.

Einfach alles durchrauschen lassen

Es gibt zwei Modi des Bewusstseins. Der eine ist auf die Subjektivität des Bewusstseins (ICH) gerichtet und der andere auf die Wahrnehmungsreize, die überwiegend „von außen“ kommen (ich, du, Objekte). Wer tief in der Subjektivität gegründet ist, der wird keinerlei Probleme haben, die Gedanken, Gefühle, Emotionen, Bewegungen und Aktionen einfach passieren zu lassen und ihnen zuzuschauen.

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Leben IST grundlos

…es ist weder sinn-voll, noch sinn-los – es geschieht einfach.

Ein Seher würde sagen: „Ein Krieger muss angesichts der vollkommenen Aussichtslosigkeit seines Lebens standhalten, darf den Mut nicht verlieren und muss sein Bestes geben, um sich selbst zu erkennen und an diesem Erkennen stets festhalten.“ Ein Krieger oder Mensch auf dem WEG, ist also einer, der dem Leben stand hält und alles gibt, um sich selbst zu erkennen. Er lügt nie – weder belügt er andere, noch sich selbst.

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Leben ist

ein vollkommen unpersönliches Geschehen, ohne jede Spur von „jemandem„, der es lebt oder erlebt. Dieses „ich„, das jeder als „ich selbst“ erlebt, ist eine reine Fiktion – die daraus entsteht, dass die Wahrnehmung sich mit ihrem Inhalt, dem Wahrgenommenen, verwechselt. Wenn das so passiert, dann erscheint automatisch auch das Gefühl, für die Leistungen oder Misserfolge, die durch den Körper passieren, der als „ich“ erkannt wird, verantwortlich zu sein.

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Eine Woche Ewigkeit

Von Samstag letzter Woche, bis heute, waren wir mit dem Wohnmobil an der Eder und dem Edersee unterwegs. Dabei ist mir sehr aufgefallen, dass ich nahezu gar nichts mehr brauche. Ich hätte den ganzen Tag auf dem Stuhl sitzen können, ohne irgend etwas zu vermissen. Und genau das passierte auch. Nach dem Aufstehen ging ich kurz mit dem Hund spazieren, während meine Frau das Frühstück machte, dann frühstückten wir, gingen beide zusammen mit dem Hund spazieren, dann saßen wir am Wohnmobil und schauten auf das Wasser und am Abend gingen wir wieder spazieren. Mehr machten wir nicht und nichts fehlte. Für mich war das eine Woche taktungslose Ewigkeit – eine Woche in mir ruhen und einfach nur schauen, was IST.

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