Eine Woche Ewigkeit

Von Samstag letzter Woche, bis heute, waren wir mit dem Wohnmobil an der Eder und dem Edersee unterwegs. Dabei ist mir sehr aufgefallen, dass ich nahezu gar nichts mehr brauche. Ich hätte den ganzen Tag auf dem Stuhl sitzen können, ohne irgend etwas zu vermissen. Und genau das passierte auch. Nach dem Aufstehen ging ich kurz mit dem Hund spazieren, während meine Frau das Frühstück machte, dann frühstückten wir, gingen beide zusammen mit dem Hund spazieren, dann saßen wir am Wohnmobil und schauten auf das Wasser und am Abend gingen wir wieder spazieren. Mehr machten wir nicht und nichts fehlte. Für mich war das eine Woche taktungslose Ewigkeit – eine Woche in mir ruhen und einfach nur schauen, was IST.

Mittlerweile ist es so, dass die energetische Sicht ununterbrochen die physikalische Sicht penetriert oder überlagert. Ich schaue praktisch durch einen Ozean von Energie und energetischen Partikeln und Bewegungen auf eine scheinbar feste Oberfläche scheinbar fester Körper. Aber beide Wahrnehmungen sind eindeutig IN mir und nicht außerhalb. Gleiches gilt für die Schwärze, die parallel dazu innen wahrgenommen wird. Beim Sitzen auf dem Stuhl und Schauen auf das Wasser und in den Himmel, machte ich diese Erfahrung praktisch ununterbrochen. Im Prinzip war die letzte Woche daher eine Art Retreat mit mir und in mir selbst. Lernen geschieht hier durch Schauen, was IST – ohne darüber nachzudenken.

Das Ganze ist nichts besonderes und ich bin sehr sicher, dass jeder andere, beliebige Mensch die gleichen Erfahrungen machen könnte – wenn es ihn denn interessieren würde, was es offensichtlich nicht tut. Den etablierten Medien, zusammen mit der Ver-Bildung und Er-Ziehung, gelingt es offenbar ausgezeichnet, nahezu jeden Menschen von seinem eigenen Ursprung wegzulocken und derart zu fesseln, dass er niemals im Leben auch nur auf die Idee kommt, an der erdichteten Wahrheit zu zweifeln. Das ist schon eine große Leistung, die hier vollbracht wird – auch, wenn sie in meinen Augen negativ ist. Aber das ist eben so und nicht zu ändern – und ich bin nicht einmal mehr traurig darüber. Was ist, ist – und was nicht ist, ist eben nicht. Pasta!

Das ist mit ein Grund, warum ich mich nicht mehr für die belogene und sich selbst belügende Masse interessiere – und auch für sämtliche Ausprägungen, die diese Art der geistig-seelischen Verformung hervorbringt. Damit meine ich keineswegs, dass der hier auch nur im geringsten Maße besser ist – er hat vielleicht einfach nur mehr Glück gehabt. Ein Massenmensch würde das aber ganz sicher als absolutes Pech bezeichnen. Es kommt hauptsächlich darauf an, ob die Wahrnehmung mit sich selbst identifiziert ist oder mit dem Wahrgenommenen.

Jeder, der klar sieht, muss unbedingt wissen, dass es ihm kaum jemals gelingen wird, einen der Massenmenschen zu bekehren. Die Übertragung des Wahrheits-Impulses erfolgt niemals von Mensch zu Mensch, sondern immer von SELBST zu SELBST – wobei das nur EIN SELBST ist. Der Mensch ist immer nur die scheinphysische Ausprägung dieses einzigen Selbstes, Geistes, Bewusstseins – aber niemals die reale Ursache. Die reale Ursache ist das, was jeder IST aber es gibt keinerlei Möglichkeit darauf zu deuten und zu sagen: „Das ist es„. Darum kann kein Mensch einen anderen lehren – er kann ihm allenfalls zeigen, wie er so zurück tritt, dass der innen liegende Kern zum Vorschein kommen kann.

Darum sagte Maharshi zu dem jungen UG Krishnamurti: ICH kann es dir geben – aber kannst du es auch nehmen? Wobei ICH das Selbst war und „du“ das Ego des Suchers UGK. Und es sollte klar sein, dass ein Ego DAS niemals „nehmen“ kann, denn so, wie ein Licht die Dunkelheit zum Verschwinden bringt, bringt das vollständige Erscheinen der Wahrheit das Falsche (Ego) zum Verschwinden. Wenn UG damals erkannt hätte, dann wäre er als UG vollständig verschwunden und dann hätte die Wahrheit einfach nur „sich selbst als ICH SELBST“ erkannt. Das Wahre vertreibt und vernichtet das Falsche – wie das Licht die Dunkelheit vertreibt, mehr ist da nicht dran. Und da es nur DAS EINE WAHRE gibt, ist das Falsche immer nur eine reine Fata Morgana – egal, in welcher Ausprägung auch immer sie erscheint.

Man kann es sogar noch einfacher ausdrücken:

Das, was ohne jegliche Ausprägung und Eigenschaft einfach nur IST, das IST DAS WAHRE.

Jede mitteilbare Eigenschaft kennzeichnet immer das Falsche – als den Inhalt des Wahren.