Der ganz normale Missbrauch ist, einem Neugeborenen zu erklären, dass es ein Ding ist und diesen Glauben beständig solange zu vertiefen, bis es diesen total verinnerlicht hat.
Hui Neng
Das Plattform-Sutra – Teil I
Hui-neng (638-713)
„Die siebenhundert bedeutenden Mönche verstanden das Dharma; nur Hui-neng verstand es nicht. Deshalb erhielt er das Gewand und die Schale des Patriarchen“ Ch’an-Sprichwort
Wenn ihr die Lehren der Weisen der Vergangenheit hören möchtet, muss jeder von euch den Verstand beruhigen und mich bis zum Ende hören. Bitte wirf deine eigenen Wahnvorstellungen beiseite. Dann wirst du nicht anders sein als die Weisen der Vergangenheit. Was folgt, ist der Dharma. Weiterlesen
Statik ist unwahr
Die Idee, die Welt, die Menschen und deren Eigenschaften als statisch anzusehen oder sich zu wünschen, dass die Welt oder „das eigene Leben“ so oder anders sein soll, ist kindlich naiv.
Dualität ist die Folge von Sprache
Eigentlich ist es ganz einfach, Nichtdualität zu verstehen. Man braucht nur die Personalpronomen, Substantive und Adjektive zu streichen und alleine die Verben übrig zu lassen.
Dann gibt es kein „Auto, das von ‚mir‘ geschickt gefahren wird„, sondern nur fahren. Dann gibt es keinen „bösen Gedanken, der von ‚mir‘ gedacht wird„, sondern nur denken. Dann gibt es keinen „Vogel, der schön zwitschert und ‚mich‘, der das erfreut hört„, sondern einfach nur zwitschern.
„Mensch“ ist ein benannter Ereignis-Strom
Es gibt keinen Menschen, dem gute und schlechte Ereignisse passieren und der gutes oder böses tut. Da ist nur ein unpersönlicher Er-Scheinungs-, Ereignis- oder Daten-Strom, der benannt wird und durch die Benennung scheinbar einen Menschen, eine feste Entität erschafft.
Die wässrigen Spermien aus einem Mann kommen mit dem wässrigen Gemisch aus dem eigentlichen Ei und der zugehörigen Flüssigkeit einer Frau zusammen. Das ist ein Ereignis – und dieses Ereignis erschafft in seinem Brennpunkt ein befruchtetes, wachstumsfähiges Ei, den Startpunkt eines neuen Lebens- oder Ereignis-Stromes, versehen mit dem inheränten Gefühl präsent zu sein (ICH-BIN).
Ich-Dekonstruktion
Wahrnehmen – das ist alles
Das, was wahrgenommen wird, was erfahren wird – das Wahrnehmen – ist alles. Es gibt keinen Erfahrenden, nur Erfahrung. Der scheinbare Erfahrende, das „Ich“ oder „Ego„, ist nur ein Bestandteil des unpersönlichen Er-Scheinungs-Stromes.
Frage Dich einmal: „Was ist jetzt da?“ oder „Was ist sich der Zeilen hier bewusst?“ Und ruhe dann in dem Raum, in der Lücke, die auf die Frage folgt.
Was wird dann innerlich gesehen, nicht gedacht? Die Antwort erscheint, wenn die Zeile mit dem Rechts-Pfeil mit der Maus markiert wird – aber prüfe zuerst, was du selbst siehst…
Blaues Licht auf den Wellen
Seit vorgestern wird innerlich „blaues Licht“ „gesehen„. Nicht grell, sondern sanft, schimmernd, sich mit den Wellen des Ozeans bewegend – wie ein „Widerschein von Licht im Wasser„. Das reine Bewusstsein wird unbewegt, statisch, tief, schwarz und leer erfahren. Wobei diese objektiven Attribute nur das Gefühl ausdrücken, das bei der Erfahrung entsteht. Das Blaue Licht fühlt sich eher an, wie das Licht des Bewusstseins mit Er-Scheinungen, mit Wellen.
Die Quelle ist „tiefschwarz-unbewegt“ und gebiert „blau-bewegt„. Was aber letztlich nichts anderes ist, als jede andere Er-Scheinung auch, welche wahrgenommene Farbe sie auch immer hat.
Patañjali’s Yoga and Modern Science
Patañjali’s Yoga and Modern Science Towards An Integral Model of Consciousness
Die Evolution des Bewusstseins
Auszug aus Die Evolution des Bewusstseins:
Mithin ist unsere Stammesgeschichte eine Geschichte der Evolution des Bewusstseins. Von der Urzelle bis zum Menschen der Gegenwart stellen wir eine fortschreitende Intensivierung des Bewusstseins fest, wobei sich die markanten Phasenübergänge abzeichnen. Diese Tendenz, davon gehen wir aus, wird sich fortsetzten. Und damit haben wir das Leitprinzip für die zukünftige Evolution des Bewusstseins, für den bevorstehenden fünften Phasenübergang.
Eine Reflexion der Selbstreflexion wäre nur eine Rotationsschleife auf der gleichen Ebene. Dagegen dokumentiert die Bewusstseinsforschung, dass dann, wenn die Selbstreflexion in die reine Reflexion einmündet, wenn alle Inhalte, zum Beispiel in der Meditation, transzendiert werden, das neuronale System ein Regime höherer Ordnung annimmt. Unbegrenztes transzendentales Bewusstsein. Damit wird eine supramentale Evolution, ein fünfter Phasenübergang, eingeleitet.
Durch wiederholte Erfahrung des transzendentalen Bewusstseins stabilisiert sich allmählich dieser Zustand der inneren Bewusstheit und bleibt auch während der Aktivität erhalten. Der Mensch erfährt sich als getragen von einer stillen Präsenz, einem Hintergrund reinen, unbegrenzten Bewusstseins, das ihm eine ganzheitliche Intelligenz erschließt und ihn mit allen Wesen und Geschöpfen verbindet: kosmisches Bewusstsein, die Zukunft der Menschheit.
Reines Bewusstsein aber ist Klarheit, und die Metapher für Klarheit ist Licht; daher sprechen wir ganz nüchtern von Erleuchtung. Auch den Gegenwartsmenschen mit der Fähigkeit zu Selbstreflexion – leider wird sie in unserer Gesellschaft sträflich vernachlässigt – kann man als „erleuchtet“ bezeichnen gegenüber dem Neandertaler, für den diese Fähigkeit noch transzendent war.