Dualität ist die Folge von Sprache

Eigentlich ist es ganz einfach, Nichtdualität zu verstehen. Man braucht nur die Personalpronomen, Substantive und Adjektive zu streichen und alleine die Verben übrig zu lassen.

Dann gibt es kein „Auto, das von ‚mir‘ geschickt gefahren wird„, sondern nur fahren. Dann gibt es keinen „bösen Gedanken, der von ‚mir‘ gedacht wird„, sondern nur denken. Dann gibt es keinen „Vogel, der schön zwitschert und ‚mich‘, der das erfreut hört„, sondern einfach nur zwitschern.

Wenn nur die Verben belassen werden, dann gibt es einfach nur das, was passiert, ausgedrückt in Verben (denken, fahren, zwitschern) und das wird von diesem Ereignis-Strom selbst gewahrt, denn dann gäbe es auch kein „Bewusstsein“ (Substantiv) mehr.

Die Gesamtheit von Geschehen (Verb) und Gewahren des Geschehens, ist das, was gewöhnlich „Bewusstsein“ oder „Gewahrsein“ genannt wird – aber eigentlich ein Nur-Geschehen ist, das sich gleichzeitig selbst gewahrt.

Nach dem Entfernen der Adjektive und Personalpronomen kann auch nicht mehr formuliert werden: „Das gefällt mir nicht, ich will das lieber anders.“ – daraus wird einfach: denken oder sprechen – aber ohne den Inhalt bewerten zu können und ohne jemanden, der das zu sich selbst oder einem anderen sagt.

Mit anderen Worten: ohne Personalpronomen, Substantive und Adjektive gibt es kein „gut“ oder „schlecht“ mehr, weil weder eine Bewertung, noch derjenige, der bewerten könnte, noch ein bewertetes Objekt, gefunden werden kann. Sowohl Subjekt und Objekt, als auch die Bewertung existiert wirklich nur in der Sprache und in der Vorstellung, die als „innere Sprache“ anzusehen ist.

Würden nur Verben verwendet, dann wäre die Welt erkennbar nicht-dual, da dann nur noch Geschehen erkannt werden würde, das immer unabhängig von Subjekten, Objekten, Eigenschaften, Orten und Zeiten wäre.

Dann gäbe es keine „Welt“ mehr, sondern „welten“ oder „es weltet“. Es gäbe auch keine „Menschen“ mehr, sondern nur noch „menscheln“ oder „es menschelt“. Aus „guten oder bösen Handlungen“ würde „handeln“ oder „es handelt“. Aus „Lebewesen“ würde dann einfach „leben. Und die „Gesamtheit des Geschehens“ wäre identisch mit „Einzel-Geschehen„, denn beides ist nur quantitativ unterscheidbar: „ein Geschehen“ oder „viele Geschehen„.

Dualität ist eindeutig die Folge von Sprache.