Die Evolution des Bewusstseins

Auszug aus Die Evolution des Bewusstseins:

Mithin ist unsere Stammesgeschichte eine Geschichte der Evolution des Bewusstseins. Von der Urzelle bis zum Menschen der Gegenwart stellen wir eine fortschreitende Intensivierung des Bewusstseins fest, wobei sich die markanten Phasenübergänge abzeichnen. Diese Tendenz, davon gehen wir aus, wird sich fortsetzten. Und damit haben wir das Leitprinzip für die zukünftige Evolution des Bewusstseins, für den bevorstehenden fünften Phasenübergang.

Eine Reflexion der Selbstreflexion wäre nur eine Rotationsschleife auf der gleichen Ebene. Dagegen dokumentiert die Bewusstseinsforschung, dass dann, wenn die Selbstreflexion in die reine Reflexion einmündet, wenn alle Inhalte, zum Beispiel in der Meditation, transzendiert werden, das neuronale System ein Regime höherer Ordnung annimmt. Unbegrenztes transzendentales Bewusstsein. Damit wird eine supramentale Evolution, ein fünfter Phasenübergang, eingeleitet.

Durch wiederholte Erfahrung des transzendentalen Bewusstseins stabilisiert sich allmählich dieser Zustand der inneren Bewusstheit und bleibt auch während der Aktivität erhalten. Der Mensch erfährt sich als getragen von einer stillen Präsenz, einem Hintergrund reinen, unbegrenzten Bewusstseins, das ihm eine ganzheitliche Intelligenz erschließt und ihn mit allen Wesen und Geschöpfen verbindet: kosmisches Bewusstsein, die Zukunft der Menschheit.

Reines Bewusstsein aber ist Klarheit, und die Metapher für Klarheit ist Licht; daher sprechen wir ganz nüchtern von Erleuchtung. Auch den Gegenwartsmenschen mit der Fähigkeit zu Selbstreflexion – leider wird sie in unserer Gesellschaft sträflich vernachlässigt – kann man als „erleuchtet“ bezeichnen gegenüber dem Neandertaler, für den diese Fähigkeit noch transzendent war.