Was ist „Erleuchtung“?

Ich„, „Ego„, oder „Selbst“ ist nichts anderes, als die gedanklichen Vorstellungen „von sich selbst„, “den Anderen” und “der Welt“. Das, was „andere“ „mir“ in der Kindheit über „mich“ erzählt haben, ergänzt um das, was „ich selbst“ „mir“ andauernd über „mich selbst“ und „alles andere“ erzähle. „Ich/Ego/Selbst“ sind alle inneren und äußeren Worte über „mich selbst„, „die Anderen“ und „die Welt„.

Erleuchtung“ ist nichts anderes, als nicht durch die „Linse“ der gedanklichen Ego-Struktur zu sehen – sondern „außen herum„.

Da sind Gedanken und Vorstellungen – aber die bin ich nicht, denn sie werden gesehen und es wird ihnen nicht geglaubt. Sie werden wahrgenommen, wie der Hundehaufen auf dem Weg. Und genauso, wie keiner absichtlich in den Hundehaufen tritt, wenn er ihn sieht – wird keiner in die Ego-Falle tappen, wenn er die Ego-Gedanken sieht und als das erkennt, was sie sind: falsche Gedanken.

Daher bestehen alle sinnvollen „spirituellen Praktiken“ einfach daraus, die gedanklichen Ego-Vorstellungen nicht weiter zu nähren: Denken einstellen oder beobachten und ignorieren – und möglichst oft und andauernd in der Stille zu ruhen: „Sei still und wisse: ICH BIN ‚Gott‘ 

https://www.youtube.com/watch?v=jLQD90Las5c

Die Singularität eines schwarzen Loches beschreibt Brahman

Der Hinduismus spricht von Brahman, der sich vom Brahma, dem Schöpfer, unterscheidet, als der ultimativen Realität. Es wird als Sein, Bewusstsein und Glückseligkeit, Sat, Chit und Ananda beschrieben. Eine Gravitations-Singularität ist in einem Schwarzen Loch verborgen (Quelle: Northern Arizona University):

Blackhole Singularity.Image

Singularität eines schwarzen Loches:
Es ist jenseits von Raum und Zeit, ist ein Prinzip, es entwickelt sich in mehrere Universen, es ist jenseits von Ereignissen und ist nicht verursacht, es gehört zu den Ereignissen und ist jenseits von ihnen, es kann von den Sinnen oder dem Verstand nicht gesehen oder wahrgenommen werden.

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Die Quelle beschreibt sich selbst

Dieser Text, in dem sich die Quelle selbst beschreibt, stammt aus den Veden und ist ca. 4.000 bis 7.000 Jahre alt (über das Alter der Veden streiten die Gelehrten). Es handelt sich um eine freie Übersetzung angepasst an die heutige Sprache.

Das Dunkel mangelnden Gewahrseins auflösen

Mahamudra-Praxis: Das Dunkel mangelnden Gewahrseins auflösen

Auszug Seite 58:

Mahāmudrā-Meister erklären sie als Zeichen, dass die Muster emotionaler Trübung und dualistischen Denkens, die latent im Geistesstrom aktiv sind, nun offenbar werden und dadurch in ihrer Leerheit bereinigt werden können. Ganz natürliches, offenes Sein – die Praxis, die typisch für Mahāmudrā ist – bewirkt, dass sich die innewohnenden Muster zeigen. Sie zeigen sich als die verschiedenen Hindernisse und Verstrickungen, die da erlebt werden. So werden sie bewusst, so zeigen sie sich, und damit können sie bearbeitet werden.

Sie können dadurch in ihrer Leerheit, in ihrer Eigennatur, bereinigt werden. Es heißt allgemein, wie z.B. in den Unterweisungen zu Pfad und Frucht, dass diese Muster sich während der Praxis der Vollendungsphase mit Merkmalen aufgrund bestimmter Bedingungen zeigen, wenn durch die Kraft emotionaler Trübung und dualistischen Denkens sowie verwandter geistiger Prozesse die subtilen Energiekanäle, -ströme und -tropfen mit Bewusstheit zusammenkommen.

Klassische Beispiele für die Vollendungsphase mit Merkmalen sind die Sechs Yogas von Naropa, z.B. die Tummo-Praxis. Aber auch in jeder Yidam-Praxis kommt nach dem Visualisieren eine Vollendungsphase, in der man noch eine letzte Keimsilbe visualisiert, oder den Urton – Nada – noch innerlich hört. Das nennt man Vollendungsphase mit einigen Merkmalen.

Die Mahāmudrā-Praxis des natürlichen Seins ist auch eine Vollendungsphase mit Merkmalen, weil in diesem total entspannten, offenen Sein immer noch leichte Bezüge zu Sinneserfahrungen sind. Und genau das braucht es, damit sich diese inneren Muster zeigen können.

In einer Vollendungsphase ganz ohne Merkmale, d.h. ganz ohne Bezugspunkte, tauchen diese Muster nicht auf. Da ist der Geist völlig frei von Subjekt-Objekt-Bezug und da können die noch latent vorhandenen, dualistischen Muster nicht auftauchen. Wenn ein starkes dualistisches Greifen vorhanden ist, zeigen sich die subtileren Muster auch nicht, weil man sowieso in einem starken Subjekt-Objekt-Bezug ist.

Es braucht dieses entspannte Sein mit einer leichten Bewegung und Beweglichkeit des Geistes, und das ermöglicht, dass diese subtileren Muster zugänglich werden.“

Transpersonale Entwicklung

Transpersonale Entwicklung – Stufenweg des erleuchteten Geistes

Auszug Seite 101:

„In der Entwicklungsstufe des Kommens-und-Vergehens wird der Strom des Bewusstseins als eine spontane, flimmernde Form fließenden Lichts wahrgenommen, innerhalb dessen vibrierender Atmosphäre ein sensibles Empfinden für Gestalt-, Farb und Lichtwerte als Ausdruck universaler Kräfte erwächst. Im weiteren Verlauf der Meditationen kommt es zur Untersuchung des Lichtflusses, der je nach meditativer Schule diskontinuierlich, in Form von aufleuchtenden Blitzen (Buddhismus), oder kontinuierlich, als vibrierendes Energiefeld (Yoga), vom Meditierenden erlebt wird (Brown 1988). Doch für den weiteren Fortschritt muss auch der Zustand der Entwicklungsstufe des Kommens-und-Vergehens oder Pseudo-Nirvana überwunden werden.“

Das oben Beschriebene wird hier nicht in Meditation erfahren, also temporär, sondern im täglichen Leben, denn hier wird nicht meditiert – nur der Nada singt sein hintergründiges Lied und auf diesem ständig gehörten Lied entfaltet sich die Wahrnehmung.

„Dem Prinzip der Spontaneität und absoluten Formlosigkeit der energetisch-dynamischen Lichtwirkung folgend wird im fortgeschrittenen Verlauf des sich erleuchtenden Geistes die Raum-Zeit-Matrix der üblichen Wahrnehmung aufgebrochen und transzendiert: Der Meditierende nimmt hier subtile akausale Interaktionen zwischen den potenziellen Ereignissen wahr und erkennt darin die grundsätzliche Vernetztheit aller Phänomene, die im buddhistischen Konzept des ‘Bedingten Entstehen’ (paticca samuppada) festgehalten ist. Lichtheit und umfassende Klarheit offenbaren sich in diesem höheren Zustand nondualer Erfahrungsweise.“

All das entfaltet sich vollkommen aus sich selbst heraus. Lehren bzw. Beschreibungen werden nur dann benötigt, wenn das spontane Begreifen des Gesehenen nicht oder temporär nicht funktioniert. Ansonsten entsteht Wissen aus der direkten Schau, ohne das Dazwischentreten des Denkens.

Hier wird eindeutig erfahren, dass dieser Prozess selbst-existent und selbst-expandierend ist. Der Grund dafür sollte jedem klar sein: Es wird nichts neues erzeugt, sondern das bereits Vorhandene freigelegt.

Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können

Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können

Albert Einstein

Mit anderen Worten: Der Glaube, wie die Welt und die Wesen angeblich sind, legt fest, wie sie tatsächlich erlebt werden. Jemand, der vollkommen von der Festigkeit der Welt überzeugt ist und von seinem Sein als abgetrenntes Einzelwesen, wird niemals bei vollem Bewusstsein die Erfahrung machen können, dass er ein Feld ist, reines Bewusstsein, das sich nicht selbst sehen kann, das alles umfasst, alles enthält und alles durchdringt.

Das ist so, weil die Realität, so wie sie von jedem erlebt wird, als innere Welt vom Gehirn erzeugt wird. Der Glaube und die Weltsicht ist sozusagen die programmatische Blaupause, die bestimmt, was einer erlebt. Alle Bestandteile des individualisierten Datenstromes werden anhand dieser Weltsicht gefiltert und umgedeutet, so dass die Weltsicht in jedem Fall stringent erhalten bleibt.

Das ist auch der Grund dafür, dass es praktisch unmöglich ist, jemanden ohne seine Einwilligung von einer anderen Realität zu überzeugen. Das bereits vorhandene Weltbild, das von den Eltern in die kindlichen Synapsen eingeprägt wurde, wie ein Programm in ein EPROM, kann zwar gelöscht werden – aber nur unter extremen Bedingungen.

Der Versuch, dieses Programm zu löschen, erzeugt extreme Todesangst, die völlig irrational ist, denn das, was diese Angst verspürt, ist absolut zeitlos, raumlos und todlos – aber es weiß oder glaubt das nicht.

Der Ego-Glaube

Vor Kurzem wurde erlebt, wie ein Bekannter, der im Ausland lebt, mir in einer Mail vorhielt, dass ich „Plato nachplappere„. Auf diese Mail wurde dann nicht mehr geantwortet, denn eine Diskussion oder ein Austausch auf dieser Ebene mit so stark unterschiedlichen Positionen ist sinnlos.

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Einheit und Mensch im Wechsel

Der Grundzustand, wie er momentan hier erfahren wird, ist wie ein weites, offenes Feld von Wahrnehmungs-Vibrationen oder wie ein weiter Klang-Teppich, der sich selbst in allen seinen Aspekten wahrnimmt. Da ist definitiv keinerlei Ich oder Selbst, sondern DAS nimmt sich selbst wahr. Da ist auch kein „Innen“ oder „Außen„, sondern einfach nur ein einziges, vibrierendes Feld, das alles umfasst, alles enthält und alles durchzieht. Die Wahrnehmung ist dann so diffus, dass Einzelheiten „herangezoomt“ werden müssen, wenn sie untersucht werden sollen.

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Nicht-Selbst verstehen

Wenn „jemand“ glaubt, dass er kein „Ich/Ego“ oder „Selbst“ ist und auch keines „besitzt„, dann sollte klar sein, dass auch niemand anderes ein „Ich/Ego“ oder „Selbst“ ist oder eines besitzt. Mit anderen Worten: Es gibt überhaupt kein „Ich/Ego“ oder „Selbst. Das sollte absolut unstrittig sein, andernfalls ist das nicht wirklich verstanden und durchdrungen worden.

Wenn es kein „Ich/Ego“ bzw „Selbst“ gibt, dann gibt es überhaupt keine Möglichkeit, dass ein Mensch etwas aus eigenem Antrieb und vollkommen unabhängig von allem anderen tut – weil es nirgends eine persönlich-individuelle Entität gibt, die selbst-existent und unabhängig handlungsfähig ist – weder hier, noch irgendwo anders.

Wenn es kein „Ich/Ego“ oder „Selbst“ gibt, wo ist dann noch ein Problem möglich und wer sollte dieses Problem „haben„?

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