Schmerzen sind ein Konzept

Erfahrungsbericht zum Thema Schmerz. Am Karfreitag Morgen fuhren wir mit dem Wohnmobil nach Kastl im Amberger Land. Dort wanderten wir auf dem „Wacholder-Wanderweg“ und zwar auf der linken Seite der Lauterach, oberhalb des Klosters. Der Aufstieg zum Kloster verursachte schon einen leichten Krampf im linken Oberschenkel, der dann wieder verging. Dem Wanderweg folgend kamen wir in ein schmales aber tiefes und sehr steiles Tal, in dem plötzlich die Wegweiser fehlten. Ich stieg weiter abwärts, um zu erkunden, ob dort vielleicht ein Wegweiser zu finden wäre – aber Fehlanzeige.

Während des nun doppelt so langen Aufstiegs zur Taloberkante trat der Oberschenkel-Schmerz immer stärker auf. Teilweise musste ich rückwärts gehen, um den Schmerz zu verringern. Dann änderte ich die Gangart leicht, was den Schmerz verringerte aber offenbar die Belastung des Bauchraumes erheblich erhöhte, was aber zuerst nicht bemerkt wurde.

Im Wohnmobil angekommen aßen wir und ich merkte erstmal nichts mehr von dem Schmerz. Als ich mich ins Bett legte, trat er dafür mit ungeheurer Wucht auf, so, als ob man ein Messer in den Bauch gerammt bekommt, das dann umgedreht wird.

Natürlich war gar nicht an Schlaf zu denken, denn selbst die kleinste Bewegung führte zum erneuten „Erdolchen„. Also ließ ich den Körper auf dem Rücken liegen und versenkte mich tiefer in die Stille, als sonst. Dann traten plötzlich glücklich machende Vibrationen im Kopf und Rücken auf. So dass dann drei Dinge gleichzeitig da waren: Stille und in der Stille schwebte energetische Glückseligkeit und ein schlimmer Schmerz.

Dann kam plötzlich der Impuls auf, den Schmerz anzuschauen. Also schaute ich ihn an – und sah so etwas wie eine stehende Energiewelle, deren höchster Punkt links war und die dann steil und gezackt oder gewellt nach rechts abfiel.

Gleichzeitig kam mir ein Satz ins Bewusstsein: „So sieht also furchtbarer Schmerz aus„. Und plötzlich war die nonverbale Erkenntnis da: “ ‚Schmerz‘ ist nur ein Gedanke!„. Dann kam nochmal das innere Wort „Gedanke“ und der Schmerz verschwand. Weg, total weg, als wäre er nie da gewesen. Da, wo vorher Schmerz war, war nur noch Stille. Die Energiewelle war aber noch da und sie hatte ihre Form nicht verändert. „Dann müsste doch auch der Schmerz noch da sein“, dachte es – und sofort war er wieder da. Wie um sicher zu gehen, dass hier keine Täuschung vorliegt, wiederholte sich das zweimal – immer mit dem gleichen Ergebnis.

Da ging mir auf, dass Schmerz tatsächlich nur ein Konzept ist, das beim Auftreten einer bestimmten Art von energetischer Form auf das betreffende virtuelle Körperteil projiziert wird. Der Körper ist nicht fest, er enthält auch kein Gehirn, das ein Bewusstsein erzeugt. Das Bewusstsein emuliert ein virtuelles Gehirn, in dem ein virtueller Körper abgebildet wird, auf den dann die entsprechenden Empfindungen projiziert werden.

Das wird sehr deutlich, bei einem Beinamputierten, der immer wieder über Phantomschmerzen in dem amputierten Bein klagt. Wie kann ein nicht mehr vorhandener Körperteil Schmerzen verursachen? Kann man mit einem nicht vorhandenen Zeh an einem Hindernis anstoßen, so dass er weh tut? Das ist nur dann logisch nachvollziehbar, wenn man erkennt, dass das fehlende Bein im Gehirn noch nicht aus der virtuellen Körper-Repräsentation entfernt wurde. Der Körper ist in Wirklichkeit gefühllos – weil er nur eine Landkarte eines scheinbaren Körpers ist – nur ein virtuelles Körper-Bild.

Wenn Schmerz, wie hier erlebt und erkannt, nur ein Konzept ist, eine konzeptuelle, innere Reaktion auf eine bestimmte Art von Energiewelle, wird auch erklärbar, wie Giordano Bruno in dem brennenden Scheiterhaufen noch den Kopf von dem Kreuz abwenden konnte, das man ihm auf einer langen Stange zum Kuss hin hielt – damit man ihm daraufhin die Qual durch Pfeil oder Lanzenstich verkürze.

Kein normaler Mensch hätte das gekonnt! Wie man weiß, haben sehr viele Menschen bei der kirchlichen Folterung gestanden, mit dem Teufel im Bunde zu sein, nur um nicht verbrannt, sondern schneller getötet zu werden. Aber Bruno fühlte den Schmerz nicht – er war so tief in seiner eigenen Natur zentriert, dass er den Schmerz als bloßen Gedanken, als bloßes Konzept entlarvt hatte und ihn beliebig ausschalten konnte. Wer die Schmerzen des verbrennenden Körpers fühlt, der wendet ganz sicher nicht den Kopf ab, sondern tut alles, um den Schmerz sofort zu beenden. Wer es dennoch tut, bekundet seine Meisterschaft. Nicht umsonst sagte Bruno zu seinen Richtern: „Mit größerer Furcht verkündet ihr vielleicht das Urteil gegen mich, als ich es entgegennehme.

Das erkannten die kirchlichen Büttel aber natürlich nicht. Es wurde so dargestellt, dass der „Ketzer“ Bruno noch nicht einmal in den furchtbaren Todes-Schmerzen auf dem Scheiterhaufen das Kreuz küsste. Bruno war daher in ihren Augen ein „absolut Verdebter„, ein „Anti-Christ„, ein „leibhaftiger Teufel„, der den Feuertod mehr als verdient hat.

Es ist immer wieder erstaunlich, was das Absolute mit den am höchsten Entwickelten so alles anstellt. Auch Jesus wurde brutal getötet. Aber – nur dass das klar ist: weder war Bruno der „Gute„, noch die „kirchlichen Büttel“ die „Bösen“ und das „dumm-glotzende Volk“ die „Genießer des Schauspieles“ – das ALLES wurde vom Bewusstsein geformt, animiert und inszeniert – wie ALLES andere auch.

Jeder Korrupte in Politik, Religion und sonstigen Branchen wird genauso vom Leben gespielt und inszeniert. Wie kann ein „gespielter Charakter„, der keinerlei unabhängige und reale Existenz besitzt, für irgend etwas verantwortlich sein? Ist ein Furz dafür verantwortlich, dass er nach faulen Eiern stinkt? Er weiß das noch nicht einmal – er tritt aus dem Arsch aus, stinkt und verduftet – einfach so.

Ein Mensch ist eine Er-Schein-ung – und ein Furz eine Ge-Ruch-ung. Wie man deutlich erkennen kann, gibt es da kaum einen Unterschied – der liegt nur im Sinneskanal: Der Mensch wird vom Gewahr-Sein ge-seh-en – und der Furz ge-roch-en. In extremen Fällen kann es auch umgekehrt sein…