Die „Wirklichkeit“ ist eine geistige Konstruktion

Das, was wir als „natürliche Wirklichkeit“ bezeichnen, ist nichts anderes, als eine Konstruktion innerhalb des Bewusstseins. Das wird nur verschleiert, durch die falsche Ich-Vorstellung. 99,9% aller Menschen glauben, die Körper/Person-Kombination zu sein, die im Spiegel gesehen werden kann – und „die Anderen“ wären die Körper/Person-Kombinationen, die einem im täglichen Leben „draußen, in der Welt“ ständig über den Weg laufen.

Das wird praktisch niemals hinterfragt – ja, es ist sogar so selbstverständlich, das unbesehen zu glauben, dass man Gefahr läuft in einer geschlossenen Einrichtung zu landen, wenn man das aus eigener Erfahrung negiert. Aber wenn das erst einmal tief erkannt wurde, dann gibt es kein Zurück mehr – und dann wird auch klar, dass die sogenannte „Wirklichkeit„, wie sie jeder tagtäglich erlebt, nur ein Konstrukt einer höheren Wirklichkeit ist.

Das lokalisierte und individualisierte (persönliche) Bewusstsein ist der Behälter, in dem sich diese virtuelle oder gedankliche Wirklichkeit entfaltet. Daher müssen wir zumindest dieses Bewusstsein sein. Darüber hinaus gibt es aber auch ein nicht individualisiertes Bewusstsein (universelles Bewusstsein), das oft als „Ozean“ oder „Meer“ beschrieben wird und genau so erfahren werden kann. 2015 erlebte ich den Bewusstseinsozean zum ersten Mal. Seitdem kam es alle Paar Monate zu weiteren Erlebnissen dieser Art. Soweit erkannt werden konnte, besteht dieser Ozean aus unendlich vielen individualisierten Bewusstseins-Blasen, in denen jeweils „ein Lebewesen-Prozess“ abläuft.

Wer so etwas auch nur einmal erlebt hat, für den ist die normale Weltsicht nur noch ein Witz und kann nicht mehr ernst genommen werden. Und ab diesem Moment erfährt er immer mehr Einzelheiten, die aber nicht wörtlich wiedergegeben werden können, denn das Erfahrene ist Fühl-Wissen, ein intuitives Wissen, das erst in Sprache übersetzt werden muss, um es mitteilen zu können.

Genau darum ist es immer subjektiv gefärbt und wird mit zunehmender Entwicklung automatisch anders interpretiert. Mit dem herkömmlichen Verstand hat das aber nichts zu tun – die Wortbildung ist ein automatischer Prozess, allerdings immer „gefärbt“ vom Kanal (Mensch), durch den er gerade geschieht. Etwa so, wie wenn man durch ein rotes Glas schaut – dann erscheint die Welt rötlich eingefärbt.

Kein Lebewesen existiert wirklich als Individuum – sondern jedes Lebewesen IST in letzter Konsequenz DAS, was es als Schein-Lebewesen inklusive Umwelt erzeugt, belebt, bewusst macht und wieder vernichtet. Die Existenz als „Lebewesen“ ist daher nur eine Simulation einer wirklichen Existenz. Was jeder ist, das ist die Quelle des Funktionierens und Wahrnehmens – also der Ursache des Simulations-Mechanismus und der damit erzeugten Simulationen.

Nochmal: die scheinbar vorhandenen, festen Lebewesen in einer festen Umwelt, sind eine geistige Simulation, bestehend aus ideellen/gedanklichen Matritzen oder Blaupausen, gedanklichen Algorithmen, Datenbeständen und der FUNKTION oder LEBENSKRAFT, die diese ideellen Konstrukte ins persönliche Bewusstsein (Bewusstseinsblase) projiziert und animiert. Wie das genau funktioniert, kann nur der Urheber wissen – aber es kann sich dabei nur um geistige FUNKTION handeln, quasi um geistige Datenverarbeitung. Zumindest hat sich das mir so gezeigt.

Das Universum“ inklusive aller „Lebewesen“ ist ein sich dynamisch entwickelndes „Gedankenbündel„. Es scheint sehr groß zu sein, kann aber in Wirklichkeit keine Ausdehnung haben, denn „der Raum„, den es einnimmt, ist Bewusstseins-Raum. Die sogenannte „natürliche Wirklichkeit“ ist eine Spiegelung der tatsächlich vorhandenen, geistigen und damit ungreifbaren und unerkennbaren Wirklichkeit. Die unmanifestierte „schwarze Sonne“ erzeugt eine manifeste „weiße Sonne„, ein Gegenüber, um sich selbst im „du“ zu erkennen.

Egal, wie DAS auch ausgedrückt wird, es kann niemals genau dem entsprechen, auf das es verweist. Es kann immer nur der Finger sein, der auf den Mond zeigt. Daher darf das alles niemals wörtlich genommen werden – es sind immer nur Aphorismen, Analogien, Fingerzeige. Warum? Weil der Ausdruck zwangsläufig im Spiegel erscheint, im Gegenüber.

Worauf zeigt der Fínger? Der Finger zeigt auf DICH, denn DU BIST die QUELLE – nicht der Spiegel und sein Inhalt! Also weder Person, Körper, andere Menschen, Welt, Ideen, Gedanken, Vorstellungen und so weiter – denn das ist alles nur Inhalt des Spiegels, auf den „jeder“ ununterbrochen schaut.

Wer schaut wirklich? Die Quelle. Wer sonst wäre da, um zuschauen? Und auf was schaut sie? Auf den von ihr selbst erzeugten Spiegel aus Bewusstseins-Behälter und Inhalt, animiert von der Lebenskraft – die alle der Quelle entspringen.

Wenn man so will könnte man sagen, dass da eine „sehr einsame Quelle“ ist, die sich den ganzen Tag lang im von ihr selbst angefertigten Spiegel  (Bewusstsein,  Lebenskraft, Welt, Wesen) anschaut. Darum sagt man, dass die Welt der „Körper“ der Quelle ist – aber tatsächlich ist die Welt (Simulation) nur so etwas wie das Spiegelbild des „Bewusstseinsinhaltes“ der Quelle.

Die Welt ist also eine Art Reflexion im Spiegel des Bewusstseins und jedes Wesen ist eine Unter-Reflexion – eine von unzähligen Mikro-Reflektionen in der Makro-Reflektion.