Die geistige Sonne

Ich hatte schon mehrfach über eine dunkle oder schwarze Sonne geschrieben und dass ich sie als den Ursprungs allen Seins sehe. Heute habe ich nochmal danach gesucht aber fast nur Müll gefunden. Gerade fand ich aber ein Dokument von Emanuel Swedenborg, der in seinem Buch Der Verkehr zwischen Seele und Leib über eine geistige Sonne schreibt, als den Ursprung allen Seins. Ich habe vorher noch nie von diesem Mann gehört – aber das, was er über die geistige/schwarze Sonne schreibt, könnte auch durch mich geschrieben worden sein, allerdings in einer anderen Sprache und ohne Verweise auf Bibel & Co.

Wer direkt sieht, braucht normalerweise keine Verweise – außer er muss sich auf die Bibel beziehen, um nicht vom damaligen „christlichen Establishment“ verbrannt zu werden. Ich habe das direkt gesehen – aber da ein guter Freund, der diese Bereiche geistig bereist hat, meinte, dass es sich bei der dunklen Sonne um eine „Fläche mit schwarzen Löchern“ handelt, welche die verbrauchten Aggregate des Quantenmeeres recyclen und umwandeln, wurde ich unsicher. Jetzt suchte ich nochmal und fand das Buch von Swedenborg. Er beschreibt exakt das, was ich auch sehen kann, dass die dunkle Sonne den Mittelpunkt und den Ursprung der Schöpfung darstellt – und im exakten Mittelpunkt der Sonne befindet sich das Absolute – „Gott„.


Auszug aus dem Buch Der Verkehr zwischen Seele und Leib:

Die geistige Welt entstand und besteht aus der geistigen Sonne
und die naturmäßige Welt aus der natürlichen Sonne

Die geistige Welt und die naturmäßige Welt sind durchaus geschieden, weil ihre Sonnen von verschiedener Art sind. Der Entstehungsgrund einer Welt ist ihre Sonne. Eine Welt in der alles geistig ist, kann nicht ihren Ursprung aus einer Sonne nehmen, deren Erzeugnisse alle naturmäßig sind, denn sonst gäbe es ein physisches Einfließen in die geistige Welt, was gegen die ewige Ordnung ist. Daß die Welt aus der Sonne entstand, und nicht umgekehrt, geht aus der Wirkung hervor, wonach die Welt in ihrem Ganzen und in allem Einzelnen besteht durch die Sonne. Das Bestehen weist auf das Entstehen zurück, woraus der Satz hergeleitet wird, daß das Bestehen ein fortlaufendes Entstehen sei, was uns erkennen läßt, daß, würde die Sonne weggenommen, ihre Welt in ein Chaos zerfiele, und dieses in Nichts.

Daß in der geistigen Welt eine andere Sonne als in der naturmäßigen Welt ist, kann ich bezeugen, weil ich sie sah. [Ich sah diese Sonne schwarz] Sie erscheint feurig, wie unsere Sonne, nahezu in gleicher Größe, im Abstand von den Engeln wie unsere Sonne von den Menschen; sie geht aber nicht auf und nicht unter, sondern steht unbewegt in der mittleren Höhe zwischen Zenit und Horizont, weshalb die Engel ewiges Licht und ewigen Frühling haben. Der Vernunftmensch, der nichts weiß von der Sonne der geistigen Welt, verirrt sich leicht in seiner Vorstellung von der Schöpfung des Weltalls. Bei tieferem Nachforschen kommt er nämlich zu keiner anderen Vorstellung, als ob die Schöpfung des Weltalls aus der Natur hervorgegangen sei, und weil der Ausgangspunkt der Natur die natürliche Sonne ist, so glaubt er, daß das Weltall aus der Natursonne, als ihrem Schöpfer, stamme.

Es vermag auch niemand das geistige Einfließen zu verstehen, sofern er nicht auch dessen Entstehungsgrund kennt; denn alles Einfließen kommt aus einer Sonne, das geistige Einfließen aus der geistigen, und das naturmäßige Einfließen aus der natürlichen Sonne. Das innere Auge des Menschen, welche die Wahrnehmungsfähigkeit seines Gemütes ist, nimmt das Einfließen aus der geistige Sonne auf. Das äußere Auge dagegen, welches das des Leibes ist, nimmt das Einfließen aus der naturmäßigen Sonne auf, und im Wirken vereinen sie sich in ähnlicher Weise, wie die Seele mit dem Leib.

Dies zeigt uns, in welche Blindheit, Finsternis und Torheit solche verfallen, die nichts von der geistigen Welt und ihrer Sonne wissen: in Blindheit, weil ihr Gemüt, bloß den Eindrücken des körperlichen Auges anheim gegeben, in seinen Erschließungen der Fledermaus gleicht, die im Irrflug auch an aufgehängte Leintücher des Nachts hinflattert; in Finsternis, weil die Wahrnehmungsfähigkeit des Gemüts, soweit diese aus den Eindrücken des körperlichen Auges herrührt, alles geistigen Lichtscheins beraubt und ähnlich der Eule wird; in Torheit, weil der Mensch wohl denkt, aber aus Naturmäßigem heraus über Geistiges und nicht umgekehrt, und er deshalb haltlos, töricht und irrsinnig wird.

Die Sonne der geistigen Welt ist lautere Liebe, die ausgeht von Gott,
Welcher ist in der Mitte jener Sonne

Geistiges kann aus nichts anderem hervorgehen als aus Liebe, und Liebe aus nichts anderem als aus Gott, Welcher die Liebe ist, und darum ist die Sonne der geistigen Welt, aus der alles Geistige als aus seinem Urborn hervorquillt, lautere Liebe, hervorgehend aus Gott, Der in der Mitte der [geistigen] Sonne in der geistigen Welt ist. Sie selbst, jene Sonne, ist nicht Gott, sondern sie ist von Gott, die nächste Sphäre um Ihn von Ihm. Mittels dieser Sonne wurde von Gott das All erschaffen, worunter alle Weltkörper gemeint sind, deren ebenso viele sind, als am Firmament Gestirne prangen.

Daß die Schöpfung mittels jener Sonne, welche lautere Liebe ist, von Gott bewirkt wurde, kommt daher, weil die Liebe das Grundsein des Lebens ist, und die Weisheit das Erscheinungssein des Lebens aus jenem, und weil aus der Liebe mittels der Weisheit alles geschaffen ist. Dies ist der Sinn der Stelle bei Joh.1/1,3,10: „Das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Alles ist durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was da gemacht ist; und die Welt ist durch dasselbe gemacht“. Das Wort ist hier das göttliche Wahre, somit auch die göttliche Weisheit, weshalb das Wort hier auch das Licht genannt wird, das alle Menschen erleuchtet (Joh.1/9), was die göttliche Weisheit mittels des göttlich Wahren tut.

Menschen, welche die Weltentstehung auf einen anderen Ursprung zurückführen, als auf die Tat der göttlichen Liebe mittels der göttlichen Weisheit, verfallen in die Wahnvorstellungen Umnachteter, die hohle Gestalten als Menschen, Wahn als Wahrheit und Vernunftgebilde als wirkliche Gestaltungen erblicken. Das All der Schöpfung ist ein ineinander greifendes Werk aus der Liebe durch die Weisheit. Es läßt sich dies erkennen, wenn man den Zusammenhang ordnungsgemäß vom Ersten bis zum Letzten verfolgt.

Gleichwie Gott Einer ist, so ist auch die geistige Sonne eine, denn von geistigen Dingen, welche Ausläufer der geistigen Sonne sind, läßt sich nicht aussagen, daß sie räumliche Ausdehnung haben, und unräumliches Wesen und Dasein ist überall in Räumen ohne Räumlichkeit, so ist auch die göttliche Liebe vom Ausgangspunkt des Alls bis zu allen seinen Ausdehnungen hinaus überall gegenwärtig.

Wenn die Vernunft in die Ferne sieht, so erkennt sie, daß das Göttliche alles erfüllt, und durch Erfüllung alles im geschaffenen Stand erhält. Wenn die Vernunft in die Nähe sieht, so wird ihre Erkenntnis erleuchtet in dem Grad, wie sie die Liebe erkennt, wie solche in sich beschaffen ist, und wie ihre Verbindung mit der Weisheit zur Auffassung von Absichten, ihr Einfließen in die Weisheit zur Herausstellung von Ursachen, und ihr Auswirken durch Weisheit zur Hervorbringung von Wirkungen dient. [Ende des Buchauszuges]


Die geistige Sonne wird von Swedenborg so beschrieben, wie ich sie auch gesehen habe. Zu den „Geistern und Engeln“ kann ich nichts sagen – weil ich hier absolut nichts weiß – dafür empfinde ich ein gesundes Maß an Skepsis. Allerdings will ich es nicht gleich ganz auf den Müll werfen, denn nur, weil ich etwas nicht wahrnehmen kann, bedeutet das ja nicht, dass es nicht existiert. Man sollte sicherlich nicht alles unbesehen glauben, sondern allem Neuen gegenüber skeptisch sein – aber nicht so stark, dass man von seiner Skepsis nicht mehr weg kommt – ansonsten schneidet man sich von jeglicher eigenen Erfahrung ab – denn wir können vieles nicht wahrnehmen, weil unser Gehirn es aufgrund der programmierten Vorannahmen ausfiltert.

Um hier ein wenig Klarheit für sich selbst hereinzubringen, muss man sich einfach nur überlegen, wie ignorant man selbst lange Jahre war, weil man der Wissenschaft geglaubt hat, dass die Materie der ursächliche Aspekt der Wirklichkeit ist. Tatsächlich werden alle Wesen, alle Planeten, alle Sonnen, alle Galaxien und Universen in dem einen Geist dynamisch erzeugt und gehalten. Warum soll es da nur Wesen auf der physischen Ebene geben? Ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass die physische Ebene nur der schwache Abglanz eines noch viel größeren, reichhaltigeren und stark bevölkerten inneren Universums ist? Ich denke sehr wohl, dass das möglich ist – ich halte das sogar für wahrscheinlicher als ein rein physisches Universum mit ebensolchen Wesen – denn schließlich ist Leben geistiger Natur und irgendwo müssen die Seelen sich ja befinden, wenn sie sich nicht gerade ein physisches „Menschenkleid“ übergezogen haben…


Ich habe diese Erkenntnisse nicht gesucht – vielmehr sind sie zu mir gekommen – und ich wollte einfach sehen, wie andere das alles erlebten. Aber das ist eigentlich alles zweitrangig. Worauf es ankommt, das ist ganz in sich und bei sich selbst zu sein und sich möglichst immer daran zu erinnern, was man ist und sich an das Absolute hinzugeben. Der Rest ergibt sich automatisch.