Fakes erkennen

Gestern suchte ich nach dem Begriff „schwarze Sonne“ und „geistige Sonne“ und kam dann auf eine Webseite, auf der massenhaft Material zu finden war. Was ich allerdings nicht sofort merkte, war, dass es sich dabei um philosophisches Material handelt. Es war auch hier wieder so, dass bestimmte Konzepte und Aussagen zu meinen Erfahrungen passten – aber das heißt ja nicht, dass der Autor diese Erfahrungen tatsächlich gemacht hat. Heute habe ich mir dann noch zwei Videos angeschaut und da ist mir sofort aufgefallen, dass da etwas nicht stimmt. Ich merke das immer daran, dass ich die Videos nicht anschauen kann – ich musste schon nach kurzer Zeit abschalten.

Das Fazit, das ich jetzt daraus ziehen kann ist, dass es besser ist, sich nur alleine auf seine eigene Intuition zu verlassen und nicht bei anderen zu schauen. Das hat nichts mit den Übungen zu tun, wie sie bei Anadi zu finden sind. Es geht in diesem Beitrag um die Natur der Realität – und es ist heutzutage sehr leicht, sich irgendwelches Material aus dem Netz zu ziehen und darauf aufbauend irgendwelche Konzepte zu erdenken, die man dann als eigene Erkenntnisse verkauft.

Bei mir läuft das umgekehrt: Ich sehe etwas, erhalte intuitive Hinweise dazu und schreibe das dann auf. Ab und zu bin ich dann neugierig, wie andere das sehen und suche danach im Netz. Manchmal ist es dann so, dass genau die Eckpunkte des Gefundenen zu meiner Erfahrung passen – aber anderes Material, was in diese Eckpunkte „eingeklinkt“ wurde, das passt nicht. Und gerade dann, wenn es sich um sehr viel Material handelt, wird man oft so vom Inhalt erschlagen, dass die innere Warnlampe nicht mehr anspringt.

Daher ist es gut, wenn man einfach mal darüber schläft und am nächsten Tag nochmal schaut. Ich merke ganz genau, dass das, was ich hier schreibe einer Entwicklung unterliegt. Ich sehe die Dinge immer gemäß meiner eigenen Entwicklung und das ist ja auch logisch. Je mehr Glaubenssätze wegfallen, umso offener wird der Blick auf die Dinge, so, wie sie sind. Und man sieht zunehmend, dass diese Welt nicht die tatsächliche Realität ist, sondern diese verschleiert.

Es gibt keine zusätzlichen Schleier oder Vorhänge – die Erscheinungs-Welt und die Glaubenssätze, die sich auf sie beziehen, sind die Schleier. Und wenn man nicht aufpasst, dann holt man sich zusätzliche Schleier (wie eine Krankheit), indem man in dieser Erscheinungs-Welt nach Erklärungen sucht. Der Schlüssel ist Selbst-Vertrauen – nicht das psychologische – Vertrauen in sein eigenes Selbst, in seine eigene Subjektivität. Es geht immer nur um einen selbst, um die eigene Subjektivität – nicht um andere und nicht um die Welt.