DIREKTE Annäherung an mich selbst

Man kann sich auf viele verschiedene Arten an sich selbst annähern. Man kann versuchen die Welt zu verstehen, um schließlich zu erkennen, dass sie geistigen Ursprungs ist und sich dann nach innen wenden. Dann kann man alte Schriften lesen und hoffen, sich durch das Lesen an sich selbst anzunähern. Man kann sich auch beobachten, in der Hoffnung, das Beobachtete durch Ignoranz überwinden zu können. Man kann auf viele verschiedene Arten meditieren. Man kann sich irgend einer Religion anschließen oder irgendwelchen spirituellen Lehren, wie zum Beispiel Advaita etc. Man kann alles mögliche tun – wenn man genug Zeit dazu hat.

Ich habe aber keine Zeit mehr zu verlieren und daher mache ich all das nicht (mehr). Ich gehe DIREKT nach innen, beobachte nichts, sondern besetze das Bewusstsein und die Referenzpunkte und arbeite direkt damit. Ich habe es nämlich satt, im Kreis zu gehen, immer wieder irgendwelchen Irrlehren und falschen Versprechungen nachzulaufen, nur, um nach längerer Zeit festzustellen, dass ich immer noch keinen Millimeter weiter gekommen bin. Das kostete mich Jahrzehnte!

Herauszufinden, was ich wirklich bin, ist dabei nur die erste Station! Viel wichtiger ist, herauszufinden, wie ich als Mensch zu dem werden kann, was ich ursprünglich bin und das dann zu tun! Das ist unsere eingeborene Aufgabe! Das Ego-Ich muss dem selbstverständlich zustimmen und mithelfen, wenn es gebraucht wird und aus dem Weg gehen, wenn es nicht gebraucht wird. Und um das Ego-Ich dahin zu bringen, dass es den Wunsch nach Wahrheit verspürt und bereit ist, sich hinzugeben – wird es durch Leiden zermürbt, oft viele Jahrzehnte lang.

Indem das Ego-Ich diesem Prozess zustimmt, unterschreibt es einen Pakt mit dem Bewusstsein / der Seele, der letztlich dazu führt, dass es nur noch als Ausdrucksmittel derselben angesehen und verwendet wird. Sobald nämlich die innere, intuitive Intelligenz aktiviert ist und bemerkt wird, dass es Mittel und Wege gibt, um den endlosen und zwanghaften Gedankenfluss endgültig zu stoppen und dass Punkte im Bewusstsein existieren, an denen das Ego-Ich nicht existiert – ist dessen bisherige Macht endgültig beendet.

Sobald man sich auf den Hinterkopf konzentriert und das reine Ich des Bewusstseins erfühlt und dieses verkörpert, liebevoll damit verschmilzt und sich horizontal an das universelle Bewusstsein hingibt – hat das Ego und der zwanghafte Denkprozess ausgespielt. In der dann sich ausbreitenden Stille des reinen, bewussten Da-Seins, beginnt man dann, nacheinander alle anderen Punkte zu entdecken und zu verkörpern – immer nur eines, nicht mehrere gleichzeitig.

Sobald ein neues Zentrum entdeckt und verkörpert ist, beginnt man damit, sich als dieses Zentrum, immer mehr vertikal zu entspannen (Surrender). Mit der Verkörperung und Entspannung der ICH-Referenzpunkte, spannt man das Bewusstsein immer weiter auf und entdeckt und erlebt sich zunehmend als genau dieses Bewusstsein.

Je länger man das macht, umso mehr beginnt man innen zu fühlen. Die Fühlfähigkeit wächst genauso, wie ein Muskel stärker wird, wenn er benutzt wird. Der von innen kommende Wille „es zu wollen„, die Stille, die innere Fühlfähigkeit und Sensitivität, die intuitive Intelligenz, die Verkörperung und Hingabe – werden letztlich dazu führen, dass man nacheinander alle Aspekte des eigenen, geistigen und zeitlosen Seins entdeckt und lebt.

Dann wird der Körper und die Welt bewusst als die Hervorbringung des Geistes erlebt, der man ist. Letztlich beginnt man gleichzeitig als Mensch in dieser Welt und als Seele im Absoluten zu leben. Bisher habe ich nur Erfahrung mit dem Mensch-Sein und der gleichzeitigen Verbindung mit dem universellen Bewusstsein. Das Absolute und der Kern der Existenz gehört noch nicht zu meinem Erfahrungs-Spektrum. Aber ich habe keinen Zweifel, dass sich das noch ändern wird.

Die größte Aufgabe, an der ein Mensch arbeiten kann, ist, zu bewusstem Geist zu werden.