Aufrichtigkeit: Die Essenz eines wahren Suchers

http://anaditeaching.com/sincerity-the-essence-of-a-true-seeker/

Automatische Übersetzung in deutsch

Ein Beispiel für Aufrichtigkeit/Unaufrichtigkeit aus meinem Leben: Es ist schon lange so, dass ich nichts fühle, wenn ein anderer stirbt – auch, wenn er aus der näheren Verwandtschaft ist. Wenn ich aber auf dem Friedhof dabei war, was sehr selten ist, wurde ich in manchen Fällen von der Atmosphäre dort angesteckt und musste weinen, obwohl ich innerlich klar spürte, dass ich nichts fühlte. Da ist zwar oft ein „emotionales Aufwallen“ aber das ist eher oberflächlich, ein echter Schmerz ist da nicht dabei.

Wenn ich gegenüber meiner Frau anspreche, dass ich nichts fühle, wenn einer stirbt, schaut sie mich immer so an, als ob ich überhaupt nichts fühlen kann und total kalt wäre. Das stimmt aber nicht. Es ist offenbar tatsächlich so, dass sich diese Gesellschafts-Krake bis in die Gefühls-Ebene und vielleicht sogar bis in die Zell-Ebene eingenistet hat. Wenn man im Bewusstsein bleibt und sich nicht heraus ziehen lässt, dann kann man diese Vorgänge recht gut beobachten.

Es ist mir egal, was mein Nachbar macht, ob es ihm gut geht oder schlecht – und auch die Gesellschaft ist mir gleichgültig. Der einzige Mensch, der mir wirklich nahe steht, bin ich selbst. Meine Frau und meine Kinder und Enkel stehen mir auch nahe – aber nicht so, wie ich selbst. Das kommt daher, dass ich mich in meiner eigenen subjektiven Welt als das einzig existente Wesen empfinde – „andere“ sind immer nur Wahrnehmungen. Wenn ich jemanden sehe, dann ist er da, bewegt er sich aus meinem Wahrnehmungs-Feld heraus, dann ist er weg. Und da ich keine Bilder sehe und es in mir still ist, denke ich auch nie über diesen oder andere Menschen nach. Ich will eigentlich nur meine Ruhe haben – aber wenn mich jemand um Hilfe bittet, dann helfe ich, ohne nachzudenken oder Hintergedanken zu haben.

Ich bin mir sehr sicher, dass praktisch jeder, der das liest, denken wird, dass „ich“ ein heilloser Egoist bin. Das stimmt auch – aber nicht so, wie das allgemein aufgefasst wird. Ich bin ein Egoist (jemand, der sich um sich selbst kümmert), weil es nur mich gibt – und das kann (und müsste) jeder sagen – weil es die Wahrheit ist. Dieses aufgesetzte Getue, dass man sich um „andere“ kümmern und sorgen muss, ist eine einzige große Lüge.

Gerade Frauen sind hier sehr stark betroffen, vor allem, wenn es sich um die Familie handelt, haben sie oft das Gefühl, nicht genug getan zu haben und mehr tun zu müssen. Viele denken auch, dass sie nicht für sich selbst hier sind. Aber das sind alles nur Vorstellungen – ich nenne das den „Mutter-Theresa-Komplex„. Und ich bin mir sicher, dass das jeder innerlich weiß aber nie zugeben wird. Denn wenn er sich das bewusst machen würde, dann hätte er damit den heimeligen Stall verlassen, weil es nach dem Schlucken der roten Pille keine Rückkehr in die Matrix mehr gibt. Deswegen wird der Mensch auch „Verdränger“ genannt, denn er muss alles verdrängen, was nicht in diese Gesellschaft passt – und das ist eine ganze Menge!

Es ist ganz einfach: wir leben ein von der Gesellschaft und ihren Agenten (Erziehungs- und Ausbildungspersonen) vorprogrammiertes Leben – also ein fremdes Leben, nicht unser eigenes. Wer es in dieser Gesellschaft wagt, einen eigenen Weg zu gehen, der ist ein Außenseiter und darum macht das praktisch niemand – allenfalls in Form gesellschaftlich akzeptierter Verhaltensweisen, wie zum Beispiel „ein geiles Auto zu fahren, das nicht jeder hat„.

Aber nach innen zu gehen, um herauszufinden, was wirklich ist und was unwirklich, das ist „verboten„, denn damit verliert die Gesellschaft einen ihrer Sklaven. Darum gibt es auch die vielen falschen Lehren und Wege – das sind alles „verbogene“ Lehren, die früher vielleicht sogar richtig waren aber von der Gesellschaft so „umgebogen“ wurden, dass sie keinesfalls dazu führen, dass jemand, der auf sie herein fällt, die Gesellschaft verlässt. Alle Religionen und auch „Mode-Religionen„, wie Advaita und Buddhismus oder irgendwelche „Esoterik-Sekten“ sind solche von der Gesellschafts-Krake adaptierten Nicht-Wege.

Ein radikaler Weg muss immer zum Individuum selbst führen!
Alles andere ist ein Nicht-Weg (führt nicht von der Gesellschaft weg).

Bei Castaneda/Don Juan heißt ein radikaler Weg: „Weg mit Herz„.  Zitat:
Für mich gibt es nur das Gehen auf Wegen, die Herz haben,
auf jedem Weg gehe ich, der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat.
Dort gehe ich, und die einzige lohnende Herausforderung ist, seine ganze Länge zu gehen.
Und dort gehe ich und sehe und sehe atemlos.

Das Einzige, was einem echten Menschen wirklich bleibt, ist er selbst – alles andere muss er abhaken und vergessen – mit Ausnahme der Menschen, die ihn so annehmen, wie er ist. Ein echter Mensch wird sich nirgendwo anpassen. Wenn „die Anderen“ sich nicht an ihn anpassen können, dann wird er den Ort verlassen oder sich einfach in sich selbst zurück ziehen. Wer sich gegen seine innersten Gefühle irgendwo anpasst, der ist nicht echt. Und da es von solchen Kalibern immer nur sehr wenige gibt, sind sie meistens alleine. So ist das nun einmal…

Ich habe sehr große Übung darin, diesen Weg zu gehen, denn meine „Absonderung“ hat schon vor dem Kindergarten angefangen. Es gab zwar einzelne Freunde aber die waren immer „die Hauptsache“ – ich stand immer nur daneben. Heute bin ich mein eigener Freund und gleichzeitig der Beste, den ich jemals hatte: er hat immer Zeit, wenn ich ihn brauche und er hört immer zu und spricht nicht dazwischen – und er liebt mich, so wie ich bin und will mich nicht verbiegen. Scheiße – so habe ich das noch gar nicht gesehen!