STILLE ist der Urgrund, die Quelle aller Existenz. Kann man sie erreichen? Nein, weil jeder diese STILLE ist. Wie kann man sie erkennen? Wenn der mechanische Verstand aussetzt – als Zwischenraum und Hintergrund aller Gedanken und Objekte. Setzt das zwanghafte Denken einmal aus, wird sofort STILLE erfahren. Damit ist jedoch nicht die Gedankenstille gemeint, sondern die STILLE, IN der Gedankenstille, Gedanken und andere Objekte erscheinen.
Verwirrung durch Worte
An den letzten Beiträgen erkennt man exemplarisch, wie man sich mit Worten selbst verwirren kann. Dagegen ist die Stille der Ort der Klarheit. Hier gibt es keine Worte und damit auch keine Fragen – auch nicht die nach einem imaginären Sinn. Aus Sicht des Verstandes – aus Sicht des kümmerlichen Verständnisses eines Menschen – ergibt Leben tatsächlich keinen Sinn. Man kann sich ihn auch nicht schaffen, nur in der Einbildung.
Der einzige Sinn besteht darin, das grundlose Leben ebenso grundlos zu leben. Das war es auch schon. Ganz einfach, ganz pragmatisch und völlig eingängig. Wäre ich ein Philosoph, der 48 Stunden am Tag im Verstand verbringt, würde mich diese Frage, auf die es nur eine Nicht-Antwort gibt, bis zum Lebensende beschäftigen. Aber hier dauert so eine geistige Verwirrung maximal ein paar Stunden – dann holt sich die Stille ihre Beute wieder zurück.
Der Sinn des Lebens ist, falls man das überhaupt in Worten ausdrücken kann, die STILLE, den ewigen Hintergrund zu entdecken und in ihr zu verbleiben. Das genügt zwar dem Verstand nicht – aber mir.
Leben
ist STILLE ist JETZT.
Sinn
Der Sinn dieser Existenz bedeutet, „ich selbst“ zu sein.
Früher dachte ich, der „Dieter“ zu sein. Nun weiß ich es besser.
Nochmal:
Der Sinn dieser Existenz bedeutet, „ich selbst“ zu sein.
„Ich“ ist nur ein Fake, bleibt also nur „selbst„.
Das ist leeres Bewusstsein, in dem alles auftauchen kann – sogar ein „Dieter„.
Was noch?
Nichts.
Hilfe ist unmöglich
Ich werde niemals einem Menschen helfen können, dieses SEHEN zu erreichen. Das war schon länger klar geworden, weil aus einigen Mailaustauschen gesehen wurde, dass selbst einfachste Fragestellungen daran scheiterten, dass die Fragesteller nicht unmittelbar SEHEN konnten. Stattdessen DACHTEN sie über das nach, was als Hilfestellung gegeben wurde. Somit kann ganz klar gesagt werden, dass es niemals möglich ist, einem Menschen zu helfen, solange in diesem Menschen das zwanghafte Denken noch sein Unwesen treibt.
Erschöpft sich das oder wird es von der Existenz mit einem Fingerschnippen ein für allemal beseitigt, dann ist so ein Mensch, früher oder später, selbst in der Lage zu SEHEN und dann erübrigt sich jegliche Frage – da die Antwort dann vor der Frage bekannt ist. Es ist nicht bekannt, warum dieses Schreiben hier trotzdem weiter geht.
Nachtrag: Ah – Schreiben befreit mich vom Ballast des Geschauten. Es wird aufgeschrieben, dann kann es unbesorgt sterben. Naja, auch das ist eine Art zu leben – oder besser zu träumen zu leben.
Urknall
SEHEN
Unpersönliches SEHEN sieht keinen Seher und funktioniert ohne Seher.
Vorhin, vor dem Aufwachen, konnte zum wiederholten Mal gesehen werden, wie Licht geboren wird: Aus einem nicht fühlbaren Kern, ohne fühlbare Ausdehnung, explodierte das Licht. Zuerst war da eine grenzenlose (Raum ohne Grenzen) Wahrnehmung von Nichts, reine Schwärze, ohne dass etwas dazu gewusst oder gefühlt wurde. Kein Gedanke, kein Gefühl, kein Körpergefühl, kein Gedächtnis, keine Bilder, keine Bewegung, kein Körper, keine Welt – einfach Nichts, totale Schwärze.
Welt ist Projektion
Alles, was mir an der Welt nicht gefällt ist meine eigene Projektion.
Oder anders gesagt: Welt ist das, was ich an mir nicht mag.
Was ist dann ein Weltverbesserer? Jemand, der sich nicht ändern kann, weil er keine Einsichten mit Veränderungspotential zulässt, versucht seine Außen-Projektionen zu heilen.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass die Welt „besser“ wird, wenn der Betrachter geheilt ist – es bedeutet, dass er sich nicht mehr daran stört. Die Welt ist ein Spiegel – wenn der Hineinseher eine Fratze schneidet, sieht er dass die Welt seine Fratze spiegelt. Lächelt er sie an, lächelt sie zurück. Das ändert aber nichts am Spiegel, nur an der Reflektion.
Das Leben kann sich nicht selbst sehen – aber es kann das Belebte und Gelebte sehen und in diesem sich selbst. Leben im Leben im Leben im Leben… Billiardenfache Reflektion des Einen im scheinbar anderen. Vielleicht ist die Quelle aller Universen nur so klein, wie ein Fliegenschiss: ein winziger Klecks selbstbewusster Geist schafft in sich selbst und aus sich selbst, mit Hilfe spiegelnder Felder, sämtliche Universen mit allem, was sich darin tummelt. Reflektionen von Reflektionen von Reflektionen…
Welt ist Projektion.
Zweite Präsenz
Heute Nacht wachte ich auf und spürte, dass die normalen Kontraktionen fast vollständig verschwunden waren. Der Kopf war total transparent und ohne Begrenzung und auch im Unterbauch war alles frei und offen. Da spürte ich, dass im Unterbauch, in dem Punkt des Seins, mit dem ich 2014 verschmolzen wurde, eine zweite Präsenz ist, neben der im Kopf. Diese wurde bisher immer durch die Kontraktionen verdeckt und selbst dann, wenn ich mich darauf konzentriert habe, war sie nicht fühlbar gewesen. Sie wird offenbar nur dann gefühlt, wenn innen alles passiv ist und die Kontraktionen weg sind.
Ich ließ dann innen einfach los und mich von der Präsenz anziehen. Es ist nach wie vor so, dass innen alles schwarz, leer und still ist (keine Bilder, keine Gedanken, keine Bewegungen) – und dieses Zentrum fühlt sich an, wie das Schwerkraftzentrum eines schwarzen Loches oder einer schwarzen Sonne.
Falls jemand, der hier mit liest, Probleme mit einem Druck hinter den Augen hat – dafür gibt es eine sehr einfache Lösung. Einfach den Druck fühlen und sich willentlich mit dem Druck oder als der Druck nach unten sinken lassen. Der ganze Knoten rutscht dann bis zur Nasenwurzel oder tiefer und wenn man sich immer weiter sinken lässt, verschmelzen alle Bestandteile des Knotens und schließlich öffnet sich einen Weg nach unten, Richtung Unterbauch. Man kann sich alternativ auch einfach hinter den Hinterkopf fallen lassen und dort positionieren – das ändert aber nichts am vorderen Druck, man fühlt ihn dann nur nicht mehr so stark.
Machen und Lassen
Es gibt zwei Phasen bei „spirituellen Übungen„. Die eine ist ein „aktives nach innen gehen„, die üblicherweise vor einem „sich zeigen der Lebenskraft“ geschehen muss. Die andere Phase ist dann ein „passives geschehen lassen„. Das darf man nicht so wörtlich nehmen, wie es hier steht, denn auch die erste Phase wird ausschließlich von der Lebenskraft getragen und befeuert. Die erste Phase dient dazu, dass der Mensch erkennt, dass er nichts in den Händen hält, dass er keine Macht über sein Leben hat, dass er nichts tun kann – außer zuzulassen.
Die erste Phase ist dann beendet, wenn das Ego lange genug verzweifelt gegen die innere Tür getrommelt hat, ohne dass sie sich öffnete.