Die Wahrnehmung wird immer schärfer

Es gibt hier zunehmend das Gefühl, dass die Wahrnehmung immer schärfer wird. Gerade, beim morgendlichen Spazierengehen, wurde der Pulsschlag im Sehfeld gesehen. Zuerst war da Verwunderung, warum das Sehfeld, zusätzlich zu den Vibrationen und Lichtpunkten, nun auch noch regelmäßig unterbrochen wird.

Dann wurde erkannt, dass die Abstände der Unterbrechung identisch mit dem Herzschlag sind. Die Wahrnehmung scheint sich selbsttätig auf immer feinere Inhalte einzustellen, ohne die gröberen Anteile zu verlieren. Jeder neue Wahrnehmungsmodus bildet damit eine zusätzliche Schicht der Wahrnehmung, was nicht wie das Abschälen einer Zwiebel wirkt, sondern wie das Hinzufügen immer neuer, feinerer Schichten.

Das bewirkt, dass sämtliche Anteils-Schichten gleichzeitig gesehen werden – am deutlichsten sind die groben Anteile, durch die hindurch dann die immer feiner werdenden Schichten transparent gesehen werden. Das ist effektiv so, als wäre der Fokus auf extrem breit und gleichzeitig auf extrem eng eingestellt und auf alle „Werte“ dazwischen. Gerade kam hoch, dass jetzt „nur noch“ eine 360-Grad Rundumsicht fehlt. Es ist aber absolut keine Idee da, woher das alles kommt. Das rollt sich buchstäblich von selbst aus, ohne dass gesehen wird, dass da „einer“ oder „etwas“ ist, was es ausrollt.

Dagegen wird die Selbstwahrnehmung zunehmend nackter und leerer. Wenn „ich mich“ vorher wie ein ausgedehntes Feld wahrnahm, in dem alles ist, ist es mittlerweile einfach nur eine leere Ausdehnung, ohne dass deren Abmessungen oder Lokalisierung erkannt werden kann. Wie ein schwarzes Loch oder eine weite Öffnung, in dem alles erscheint.

Das steht im krassen Gegensatz zur nächtlichen Wahrnehmung, wenn klar gesehen wird, dass nur die feuernden Lichtpunkte bzw vibrierenden Punkte bewusste Anteile sind und nicht der Raum dazwischen, als verbindendes Element. Das wirkt, als ob Bewusstsein nur dann aufpoppt und seiner selbst bewusst wird, wenn es sich als „etwas“ präsentiert.

Diese Diskrepanz der beiden Wahrnehmungs-Modi sorgt momentan für die Erfahrung eines fühlbaren Dichtegefühls im unteren Bauchraum. Das fühlt sich an, wie eine sehr dichte, schwarze Kugel in einem leeren Raum.