„Die Menschheit“ ist ein Ausdruck des Lebens

Wer das versteht, sollte auch begreifen, dass ALLE Irrungen und Wirrungen der sogenannten “Menschheit“, was eigentlich “Seinsheit” oder “Lebensaudsruck” heißen sollte, ausschließlich durch den “Willen” des einzig Existierenden so sind, wie sie sind. Sie sind also kein Fehler, sondern Absicht! Und selbst dann, wenn es kein expliziter Wille wäre, sondern reiner Zufall, so ist das Geschehen doch nur ein abhängiges Produkt und daher nicht auf dieser Ebene beeinflussbar – und kann damit niemals von den Erscheinungen verursacht sein.

Es ist wie ein Film, den das Leben erzeugt und im Film als die scheinbaren Verursacher, Denkenden und Handelnden – die „guten“ UND die „bösen“ Kinohelden auf der Filmleinwand – auftritt und das gleichzeitig beobachtet.

Selbst-Unterhaltung: „ICH habe Langeweile, schon wieder sind 24 Stunden (24 Milliarden Äonen) vergangen und nichts ist passiert. Vielleicht sollte ICH mir wieder einmal eine interessante Welt erdenken, in der es knirscht, kracht und explodiert – und dazwischen werden Kinder geboren, damit sich diese ‚Welt‘ auch selbst erhält: ‚Seid furchtbar und mehret euch’…“

Und im „Handumdrehen“ ist diese erdachte Welt „da„… Wo und wie? Als virtueller, gedanklicher, informeller Inhalt IN DEM. Und DAS kann sowohl ein hochintelligentes geistiges Feld, als auch der Hauptspeicher eines Supercomputers sein! Was DAS wirklich ist, werden „wir„, die Inhalte, niemals wissen, denn die „Inhalte“ kommen nie aus dem Behälter, dem Beinhaltenden, heraus. Und letztlich ist es auch vollkommen egal, ob der Strom durch geistige Synapsen fließt und dort Eindrücke („wir“) bewirkt oder durch andersartige Schaltkreise.

Zu denken, dass das Verhalten des Großteils der Menschen ein Fehler sei, ist immer noch ein Erkennen, das aus einem dualen richtig/falsch-Denken kommt. Letztlich handelt auch ein Mörder nicht falsch, sondern nur so, wie das Leben ihn (den Dargestellten) handeln lässt.

Es gibt nichts richtiges und nichts falsches, sondern nur das, was ist und das ist immer genau so, wie es im Moment des Betrachtens jeweils ist. Das kann jeder ganz genau sehen, da gibt es nichts geheimes oder verborgenes.

Aber es gibt möglicherweise Gedanken, die nicht damit einverstanden ist, wie die Dinge jeweils sind. Und wenn der Betrachter des Denkens glaubt, dass dieses Denken wahr ist – zB weil er glaubt, dass er ein Individuum ist, das diese Gedanken denkt – dann hat er ein Problem! Warum? Weil der Betrachter des Menschens, der Handlungen und des Denkens nicht das Betrachtete ist, sondern das Leben selbst, also dasjenige, was alle Erscheinungen erzeugt und betrachtet.

Das Leben an diesem Punkt fällt hier also in die Falle des nicht Erkennens seiner selbst, seiner Gesamtheit, die “Leben” genannt wird. Dafür kann das Betrachtete nichts, denn das ist ja nur eine abhängige Erscheinung. Dafür kann nur das Leben selbst etwas und das bedeutet, dass es jetzt an diesem Punkt in diese Falle tappen WILL!

Selbsterkenntnis kann also nur dann stattfinden, wenn das Leben an diesem Punkt wünscht, dass hier und jetzt Selbsterkenntnis stattfindet. Genau darum kann es niemals so sein, dass ein Lehrer losgeht, sich Schüler sucht und die dann aufklärt – das wäre von der Projektionsebene aus gedacht.

Das funktioniert nur dann, wenn der Schüler sich freiwillig von einem Lehrer erklären lässt, was Sache ist und das dann glaubt und später auch erkennt. Denn wenn der Schüler nicht will – weil er nicht wollen soll – dann kann selbst der beste Lehrer oder Erklärer absolut nichts ausrichten. Daher auch der weise Spruch: „Wenn der Schüler bereit ist, erscheint ein Lehrer„. „Lehrer“ muss nicht unbedingt eine Person sein – das kann auch eine Serie von zwingenden Einsichten sein, die ein Umdenken bewirkt…

Das Ganze kann man nur dann verstehen, wenn man von der Quelle der scheinbar lebendigen und unabhängigen Erscheinungen her schaut – vom Leben selbst, das sich als alle Erscheinungen ausdrückt und sie beobachtet. Jeder andere Standpunkt lässt einen in die Falle des dualen gut/böse, richtig/falsch und ich/du-Denkens fallen.

Das führt dann zu dem mittlerweile oft beobachtbaren Phänomen, dass sogenannte „gesellschaftlich Aufgewachte“ die Welt kritisieren und „reparieren“ und „retten“ wollen. So einer war „ich“ auch einmal. Aber da gibt es nichts zu retten – da schaut nur das Leben in Gestalt eines von ihm selbst erzeugten abhängigen Phänomens in die Runde und erkennt nicht, was das ist, was da schaut und denkt sich: „Was für eine Scheiße! Da muss ‚man‘ doch etwas tun!!!

Erkenne „dich selbst
als DAS LEBEN,
das sich an diesem Punkt
als „du selbst“ ausdrückt!