Meister und Bücher

Viele Menschen, die spirituell „angehaucht“ sind, versuchen, über Bücher und andere Menschen, genannt „Mentor„, „Lehrer“ oder „Meister“ schneller und ggf. auch einfacher „vorwärts“ zu kommen. Das war über lange Zeiträume auch hier so. Aber das ist eine Falle, denn, worauf es ankommt, ist das Buch „des sich hier entfaltenden Lebens“ zu lesen und zu begreifen.

Die wichtigsten Passagen darin sind aber nicht etwa das, was „diesem Menschen“ geglückt ist, sondern die Stellen, wo ihn das Leben „abgestraft“ hat. Wo es verstanden wird, dieses Buch zu „lesen„, herrscht Wissen vom Leben aus erster Hand.

Wo nach Büchern oder Lehrern gegangen wird, herrscht Wissen von Worten anderer und das ist bestenfalls aus zweiter Hand. Oft ist es sogar so, dass auch diese Menschen ihr sogenanntes Wissen nur aus Texten oder Büchern heraus gezogen haben.

Das ist an sich nicht negativ aber in der Spiritualität geht es darum, herauszufinden, was „ich bin“ bzw. was DAS ist und das kann immer nur ein direktes Wissen sein, Er-Fahrungs-Wissen. Wortwissen ist relativ und statisch, Er-Fahrungs-Wissen ist direkt und dynamisch.

Daher kann es immer nur eine korrekte Antwort geben: Den Frager konsequent auf sich selbst, das Leben, zurück zu werfen. Auf keinen Fall darf ihm ein kuscheliges Plätzchen angeboten werden, auf dem er es sich bequem machen kann, denn dann bleibt er stecken.

Der Frager ist das Leben, das sich als „du“ und „ich“ ausdrückt. Das Leben ist die Person, der Verführer, Mörder, Opfer, Verwirrter, Lehrer, Befreier und Befreiter in Personal-Union. Nach „außen blickend“ sieht das aber nur einer, der es auch in sich erkennt.