My Thoughtmenu on Enlightenment

Vinay Gupta: My Thoughtmenu on Enlightenment  [deutsch]

Auszug:

Das Instrumentarium so aufzubauen, dass Ihr Bewusstsein stabil genug ist, um die Aufmerksamkeit auf die Sache (das Bewusstsein) zu lenken, dauert etwa drei oder vier Jahre. Es ist, als würde man einen Spiegel schleifen, wenn man ein astronomisches Teleskop bauen will. Es dauert Jahre, um einen perfekt glatten Reflektor zu schleifen. Dann versilbern Sie es. Dann richtest du es auf den Himmel und jetzt kannst du die Monde des Jupiter sehen. Sie brauchen Jahre, um das Mikroskop zu entwerfen, Sie schauen ins Wasser, jetzt können Sie die Mikroben sehen und Sie haben gerade die Keimtheorie entdeckt.

Der Aufbau der Instrumentierung nimmt Zeit in Anspruch. Jahre und Jahre und Jahre, weil Sie lange Zeiträume benötigen – mindestens 35, 40 Sekunden, in denen keine Gedanken im Kopf sind, um beginnen zu können, das Bewusstsein auf sich selbst zu lenken. Wenn Sie also die Lücke zwischen den Gedanken vergrößern, müssen Sie die mentalen Hintergrundgeräusche verringern.

Das mentale Hintergrundgeräusch zu reduzieren bedeutet, alle emotionalen Schichten und alle Eigensinne zu durchlaufen, die Gedanken erzeugen. Eine einzelne Emotion, mit der Sie nicht richtig umgehen, kann 5 Jahre internes Geschwätz erzeugen. „Sollte ich? Soll ich nicht Sollte ich? Soll ich nicht?“ Du kommst endlich zurück und es ist dieses tiefe Gefühl der Unsicherheit über deinen Platz auf der Welt. Du fühlst es – es geht weg. Du wurdest von einer Emotion befreit, dieser Gedankenstrom hört auf. Und infolgedessen leert sich Ihr Geist allmählich und leert sich und leert sich und leert sich…


Entweder man macht das so, wie oben dargestellt, was sehr langwierig ist – oder man hört auf den inneren Ton, was unter Umständen erheblich schneller zum gleichen Ziel führt. Nicht umsonst war das Hören auf den inneren Ton (Nada Yoga) in den alten Zeiten DIE bevorzugte Methode.

45 Sekunden Gedankenfreiheit ist gar nichts – denn beim Hören auf den inneren Ton tritt das nahezu sofort ein. Nur längere Zeiträume werden schwierig, solange der Ausschalt-Event noch nicht eingetreten ist.

Warum? Weil beim Hören auf den inneren Ton eine Konzentration auf diesen Ton stattfindet, was sämtliche inneren Geräusche (Gedanken, Gefühle, Emotionen) für die Dauer der Konzentration eliminiert. Sobald die Konzentration nachlässt oder eine Ablenkung eintritt, erhebt sich das Denken sofort wieder. Erst nach dem Ausschalt-Event wird das vollkommen mühelos und dauerhaft stabil, wie das Atmen oder der Herzschlag.

Zwar gibt es auch dann noch Ablenkungen – aber der Aufmerksamkeits-Fokus fällt nach Beendigung der Ablenkung immer automatisch auf die Stille zurück. Vor dem Ausschalt-Event ist das nicht so – da bleibt das Denken erhalten, bis irgendwann, nach Minuten, Stunden, Tagen oder Wochen bemerkt wird, dass erneut gedacht wird, was zur Wiederaufnahme der Konzentration führt.

Vor dem Ausschalt-Event dominiert das Denken die Stille, was bewirkt, dass Denken automatisch stattfindet und die Stille konzentrativ aufgesucht werden muss. Denken ist automatisch: Loslassen → Denken.

Nach dem Ausschalt-Event dominiert die Stille das Denken, was bedeutet, dass dauerhaft Stille da ist, die ab und zu von konzentrativem Denken überlagert wird. Stille ist automatisch: Loslassen → Stille.