Exploring Sound

Sehr gut erklärt! Nada-Anusandhana oder Nada Yoga (lauschen auf den inneren Ton) ist die älteste bekannte „Technik“ zur Selbst-Realisierung.

Soweit hier bekannt, lauschte Avalokitashvara nicht auf das Rauschen des Ozeans, sondern auf den inneren Ton – siehe hier. Das sollte nicht als Belehrung oder Besserwisserei verstanden werden, sondern als Hinweis darauf, dass es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nichts bringt, auf äußere Geräusche zu lauschen. Das Maximum, was eintreten kann ist, dass bei verstärktem Lauschen der innere Ton bewusst wird.

Der innere Ton funktioniert deswegen, weil er vollkommen unterbrechungsfrei, bedeutungslos, leer und nicht-objekthaft ist – er zieht „den Hörer“ in das reine, nicht-duale Hören hinein und stillt damit jegliches Denken und Emotionalisieren.

Äußere Töne haben normalerweise eine gedanklich erfassbare Bedeutung und sind objekthaft – und das führt bei den meisten Menschen automatisch zu gedanklichen Assoziationen. Sie hören zB „Muuuhh“ und denken automatisch an eine Kuh.

Das ist hier überhaupt nicht mehr so. Weder wird der visuelle Eindruck eines Baumes als „Baum“ benannt, noch bringt die Aufforderung: „Denke nicht an einen rosa Elefanten“ diesen Gedanken hervor. Der gesamte Gedankenkomplex wurde beim Aufwachen zu 95-98 Prozent reduziert. Es treten praktisch nur noch „notwendige“ Gedanken auf.