Der sich selbst gewahrende Schöpfungsprozess

Den ganzen Tag über hat etwas in „mir“ gewürgt, wollte raus aber es fand nicht die richtigen Worte. Beim Abendspaziergang mit dem Hund wurden nochmal die Erlebnisse der letzten Tage angeschaut. Dabei kam hoch, dass da ein grundlegendes Problem besteht. Jeder sagt unwillkürlich „ich“ und deutet auf den Körper. Das muss irgendwie mit dem Mutter-Kind-Verhältnis und der Erziehung zusammenhängen. Das „Ich“ und „Du“ wurde uns sozusagen von der Mutter eingebrannt. „Hallo du da – du bist der Dieter„…

Wenn man das gefühlte eine Million Mal hört, dann IST das einfach so – das wirkt, wie ein Programm, das in ein EProm gebrannt wurde: „Ich bin Dieter„. Das ist dermaßen überzeugend, dass man sogar noch zu dem unpersönlichen Feld, als das man sich erfährt, ICH sagt. „Ich“ ist aber ein Personalpronomen und bezeichnet daher immer eine Person.

Da ist aber keine Person, nirgendwo, auch das Feld ist keine Person – es ist einfach DA – es ist eine unpersönliche Präsenz – aber keine persönliche Entität. Man dürfte das daher nicht „ICH BIN“ nennen, sondern nur „BIN“ oder „SEIN“ oder „DA SEIN“.

Das Feld, in dem alles erscheint, ist auch nicht von den Erscheinungen getrennt. Meine Erfahrung war und ist vollkommen eindeutig, dass DAS eine einzige vielgliedrige, Einheit ist, wie ein virtueller Körper, bestehend aus Billiarden Zellen oder Blasen, das sich selbst gewahrt. Genauer: Es ist eine Körper-hafte Gesamt-Erscheinung, bestehend aus vielen Einzel-Erscheinungen, die in einem nicht-lokalisierten Feld erscheint.

Das wirkt so, wie ein sich selbst vollziehender und gewahrender Schöpfungs-Prozess, bestehend aus unendlich vielen Zellen oder Blasen, die jede für sich „DA SEIN“ IST.

Zusätzlich muss noch alles in allem gespiegelt sein – wie bei einem gigantischen Hologramm, was bewirkt, dass das gesamte Universum faktisch in jedem einzelnen Punkt vorhanden und erfahrbar ist. Deshalb war es auch möglich, den Mond zu spüren – er ist tatsächlich „hier drin„, in dieser lokalen Blase.

Es gibt da ein Buch, „Wer den Wind reitet„, da kommt ein Begriff vor, den ich lange nicht kapiert habe: „Der immerfort begreifende Willensakt„. Dieser Begriff kam heute hoch, als gesehen wurde, dass DAS kein ICH oder ICH-ICH ist – sondern ein selbstbewusster Prozess, der sich selbst aus sich selbst heraus erzeugt.

Vielleicht kommt noch eine bessere Erklärung hoch – aber momentan wird das hier so gesehen.