Die Spiegelung – Update

Der Beitrag wurde am Morgen schnell hingeschrieben, um nichts zu vergessen. Über den Tag ergaben sich dann noch tiefere Einblicke. Am Abend wurde der Beitrag dann korrigiert.

Gerade, beim Spazierengehen mit dem Hund, kam etwas Neues hoch. Ich hatte ein Gefühl, eine in zwei Hälften geteilte Kugel zu sein. Links die „ich-Person„, mit „anderen“ „ich-Personen“ „in der Welt„. Rechts das Absolute, Unerkennbare, Dunkle, die Quelle, ICH, „Gott„, „Träumer“ oder einfach „der Projektor„. Schematisch gezeichnet wurde das ungefähr so gefühlt:

Die rechte Seite ist die absolute Welt, das absolute Bewusstsein, Projektor und Quelle der relativen Welt (Bewusstseins-Inhalt), auf der linken Seite. Ich habe mich immer gefragt, wie es sein kann, dass etwas Wunderbares, Absolutes, vollkommene Liebe, „Gott„, Allwissendes, Allkönnendes, Allmächtiges, so etwas scheinbar Unperfektes und Vergängliches, wie Menschen, Tiere, Pflanzen, Planeten und Sterne hervorbringen kann.

Das Schöne und Perfekte bringt scheinbare Unvollkommenheit und Hässlichkeit hervor. Leben, Gesundheit aber auch Krankheit. Ewiges Leben bringt Tod hervor. Es gibt „schöne“ Flüssigkeiten wie Wasser, Wein und Bier aber auch „unschöne„, wie Blut, Eiter, Schleim und andere Körperflüssigkeiten. Grüne kühle Wiesen und Wälder – und frische, glühende Lava aus einem Vulkanausbruch. Spaßige Skipisten und tödliche Lawinen. Sportliche Wildbäche und tödliche Tsunamis.

Ich weiß, weil ich es viele Male erlebt habe, dass dieser Lebenspunkt hier als eine gekapselte Bewusstseins-Kugel oder -Blase existiert, die zusammen mit Myriaden anderen im unendlichen, universellen Bewusstsein, dem Bewusstseins-Ozean, residiert.

Aber ich wusste noch nicht, wie die Mechanik innerhalb der Kugel funktioniert. Das ist auch jetzt nicht wirklich bekannt – aber das Bild, das sich heute zeigte, macht es etwas klarer. Man darf nur nicht den Fehler machen, die Landkarte für das Gelände zu halten. Das hier ist eine schematische Annäherung an etwas Unbeschreibbares, mehr nicht.

Die Quelle ist Nicht-Existenz, tiefste Stille, die hier ununterbrochen erlebt wird und aus der sich Bewegung erhebt. Und da die relative Welt sich in der Absolutheit befindet, ist nicht nur jedes Wesen, sondern auch die Welt eine Kugel, wie sie oben gezeigt wird. Rechts die Absolutheit, links die Relativität, die von der Absolutheit projiziert wird. Kugeln in Kugeln, in Kugeln 

Das bedeutet, dass jedes Subjekt und jedes Objekt inhärent sowohl relativ, als auch absolut ist. Das Relative (links) ist auf der linken Kugel-Wölbung abgebildet und wird von den Sinnen erkannt. Der absolute Anteil (rechts) ist von den Sinnen nicht erkennbar und bildet daher das unerkennbare SELBST oder Absolute, innerhalb jedes Punktes der gesamten Punktewolke namens Welt – die ihrerseits möglicherweise in weiteren Kugeln geschachtelt ist. Hier wird das Absolute als absolute Stille und Schwärze „in mir“ wahrgenommen.

So, jetzt zum wichtigen Punkt. Das „ich„, als das wir uns empfinden, ist eine Spiegelung des absoluten ICH. Und das Bewusstsein erkennt sich als dieses relative ich, das scheinbar einen Körper besitzt oder gar der Körper ist, weil es notorisch auf seinen hellen Inhalt schaut, statt seine dunkle Natur als ICH-SELBST zu erkennen.

Damit liegt das Kind im Brunnen und die weitaus meisten Menschen kommen aus dieser Vorstellung nicht mehr heraus – weil das Bewusstsein sich nicht als ICH-SELBST erkennt. Das ist also nicht die „Schuld“ der Menschen, sondern des unendlichen Bewusstseins, das sich als dieser Mensch manifestiert.

Wie schon gesagt, ist das kleine „ichkeine Illusion und nicht zu beseitigen, es ist die Spiegelung des ICH-GEFÜHLS der Absolutheit, auf der rechten Seite. Aber da dieses Gefühl gespiegelt ist, ist es seitenverkehrt und auch alle seine Eigenschaften sind seitenverkehrt und damit ins Gegenteil verkehrt.

Experiment: Man stelle sich vor einen Spiegel und schaue hinein. Wenn der Mensch vor dem Spiegel dann nach rechts schaut, schaut der Mensch im Spiegel nach links – und umgekehrt.

Wenn man sich die Absolutheit als geistiges Wesen vorstellt, mit absoluten, also unendlichen Fähigkeiten und unendlicher Macht, dann wird aus diesen Fähigkeiten in der Spiegelung genau das Gegenteil. Wenn die Quelle oder „Gott“ unendlich mächtig ist, dann ist die Spiegelung unendlich ohnmächtig. Wenn die Quelle selbstexistent, ewig und unendlich ist, dann ist die Spiegelung abhängig, zeitlich bedingt und endlich. Wie der Lichtfleck einer Taschenlampe auf der gegenüberliegenden Wand.

Das einzige, wirkliche Problem ist die Blickrichtung des Bewusstseins.
Schaut es ins Relative, erkennt es sich als vergängliches und machtloses „ich“.
Schaut es ins Absolute, erkennt es sich als unendliches und machtvolles ICH.

Das wird noch verstärkt, durch die Körperzentrierte Wahrnehmung, aus deren Sicht der Körper immer im Mittelpunkt des Universums steht. Hinzu kommen diverse Körperspannungen hinter den Augen und im Bauchbereich, die diesen Eindruck noch mehr verstärken. Die Unendlichkeit erkennt dann fälschlicherweise: DAS Ding bin ich.

Wenn das Bewusstsein aber den Fokus vom Projizierten auf den Projektor umdreht, vom Bewusstseins-Inhalt auf den Bewusstseins-Container, dann erkennt es, dass der Körper einfach nur eine Spiegelung ist. Die wahre Heimat und Identität des Bewusstseins ist nicht der Körper oder das ich/Ego – da sind nur Bewusstseins-Inhalte, sondern das ICH der Absolutheit – das Bewusstsein IST ICH-SELBST.

Darum wird hier immer wieder gesagt, dass „Gott“ „ich“ IST. Oder anders herum: „ich“ ist eine Spiegelung von „Gott„, der Absolutheit mit seitenverkehrten Eigenschaften. Schaut das Bewusstsein nach links auf die Spiegelung, identifiziert es sich mit dem Relativen, dem Abhängigen und daher Machtlosen – also mit der um 180 Grad gedrehten Wahrheit – der Unwahrheit.

Die Wahrheit steht damit auf dem Kopf oder ist seitenverkehrt. Schaut es nach rechts auf das Absolute, das Dunkle, Unerkennbare, dann schaut es auf seine Ursache SELBST und dann kehrt sich die Unwahrheit zur Wahrheit.

Wenn das Bewusstsein nach links schaut und als „ich“ sagt: „ich lebe mein Leben“ oder „ich tue, was ich will„, dann ist das eine grobe Selbst-Täuschung. In Wahrheit wird das Relative inklusive sämtlicher Ereignisse darin vom absoluten Projektor auf die linke Kugelwölbung (Leinwand) gespiegelt.

Wenn man die Analogie Kino benutzt, wird vollkommen klar gesehen, dass ein „Filmheld„, der ja in Wirklichkeit nur ein Lichtbild ist, niemals tun kann, was „er“ will, sondern nur das, was als vorgefertigte Bild-Sequenz auf der Filmrolle vorhanden ist. Darum sagt man ja auch, dass der Film ab-gespielt wird.

Das linke Relative ist ein Spiel des rechten Absoluten. Das Absolute spielt seine „Datenbestände“ ab und projiziert sie als Lichtimpulse und Vibrationen ins linke Relative, so dass das Bewusstsein sich damit identifiziert. Damit wird es möglich, dass sich das machtvolle absolute Bewusstsein als machtloses „etwas“ erfahren kann. Relative Selbst-Erfahrung.

Wenn das Bewusstsein aber den Blick vom relativen, kleinen „ich“ weg nimmt und nach rechts schaut, erkennt es, dass dies die absolute Ursache der relativen Spiegelung ist. Spätestens ab diesem Punkt kann die gespiegelte Welt und die gespiegelten Wesen niemals mehr vom Bewusstsein wirklich und aufrichtig kritisiert werden, denn damit kritisiert letztlich die gespiegelte Wahrheit (also die Unwahrheit) die spiegelnde Wahrheit.

Wenn das wirklich „gesehen“ wird, kann das nicht mehr getan werden.

Noch eine Analogie: Der Lichtfleck, den eine Taschenlampe auf die gegenüberliegende Wand wirft, wird vom erfahrenden Bewusstsein als „ich selbst“ erkannt. Dann nimmt das Bewusstsein einen weiteren Lichtfleck wahr, der diesmal aber als „nicht ich-selbst„, also als „Anderer“ erkannt wird.

Wenn dieser andere Lichtfleck zB etwas schwächer wäre, dann könnte das „ich-selbst„-Bewusstsein zB kritisch zu ihm sagen: „Du musst mehr Sport treiben, damit du mehr Energie hast, dann strahlst du heller„. Aber vielleicht ist auf der Taschenlampe, die „den Anderen“ erzeugt, ein Gelb- oder Orange-Filter angebracht – weil er genau in diesem Farbton strahlen soll.

Hier wird sehr deutlich, dass praktisch immer davon ausgegangen wird, dass „dieser Körper, dieses ich“ tatsächlich ist, was ICH, das Bewusstsein, wirklich bin. Die Spiegelung glaubt das Spiegelnde, der Ursprung zu sein. Das stimmt natürlich nicht, das ist einfach die falsche Blickrichtung. Die Unwahrheit sagt: „ich bin die Wahrheit„.

Seit etlichen Jahren sage ich daher schon, dass die Wahrheit auf dem Kopf steht – und der Spiegel ist die perfekte Analogie dazu. Die Wahrheit ist nicht der Lichtfleck auf der Wand, das, was das erfahrende Bewusstsein als „ich“ erfährt – sondern das Bewusstsein muss sich umdrehen und am Licht-Strahl entlang zurück auf die Taschenlampe als Quelle sehen – also auf SICH-SELBST.

Dort angekommen“ dreht es sich dann um und schaut auf eine eindeutig gespiegelte Welt, inklusive des zuvor „eigenen Körpers“ und des kleinen „ich“ und erkennt die gesamte Wahrheit. Die Welt ist weder real, noch eine Illusion sondern einfach nur „Lila„, das göttliche Spiegel-Spiel im Bewusstsein, dem universellen Spielgrund des Absoluten.

Hinweis: Die Blickrichtung und die Aufteilung der Bewusstseinskugel sind nur aus Präsentationsgründen mit „links“ und „rechts“ angegeben worden. In der täglichen Erfahrung ist es eher ein „Kern von Dunkelheit“ in der Körpermitte, der als „Absolutheit“ oder das „Bewusstsein an sich„, als reines SEIN, erfahren werden kann.