Die Verantwortung

Es gibt nur Eines und kein Zweites. Wenn das wirklich klar ist, kann es unmöglich noch die Vorstellung geben, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Wer wäre denn da, um irgend etwas zu tun? Braucht die selbstexistente Lebenskraft, die sämtliche Universen erschafft, unterhält und zerstört den von ihr dynamisch erzeugten Menschen, der nur ein Werkzeug ist, damit sie durch ihn handeln kann, um irgend etwas „zu tun“ – außer dem, was ohnehin durch sie geschieht? Zum Beispiel atmen und herzschlagen, geboren werden und sterben, essen, trinken, gehen, stehen und arbeiten?

Mit „der Übernahme der Verantwortung für sich selbst“ ist gemeint, sich auf das zu beschränken, was möglich ist und für das Bewusstsein ist das die Wahrnehmung und möglichst nicht auf irgendwelche Ereignisse zu reagieren – ohne zu versuchen, das zu machen.

Niemand hat „seinen“ Körper geplant, niemand hat ihn geboren, genährt, gewindelt, erzogen, geschult und ausgebildet und niemand wird ihn sterben. Es ist absurd, zu glauben, nichts am Außen ändern zu können aber den angeblich eigenen Körper von dieser Vorstellung auszunehmen. Da ist niemand, dem der Körper gehört, der ihn steuert und gesund erhält. Das geschieht einfach, wie auch alles andere nur geschieht.

Die Existenz ist ein einziges Kontinuum aus Nicht-Existenz und Existenz. Da ist niemand, der etwas tut, außer der Lebenskraft und der von ihr benutzten, leeren, willenlosen und kraftlosen Werkzeuge, die gemeinhin „Wesen“ genannt werden. Wäre das nicht so, wie könnte es Nicht-Dualität geben – Eines und kein Zweites?

Das hier ist eine Show, die zwar als geistige Form, als „göttliches Gedanken-Spiel„,  existiert aber nicht wirklich real ist. Aber natürlich bist da noch „du, dem der Körper gehört“ und „dein Leben“, für das „du“ „die Verantwortung übernimmst„. Ich frage mich nur, wie ein definitiv nur virtuell existentes Ego irgend etwas zu tun gedenkt, außerhalb von Gedanken…

Der Krieger“ ist eine Illusion, lediglich ein Symbol dafür, sich komplett dem SELBST oder der Quelle hinzugeben. Aber selbst das geschieht nur als Bestandteil dieses Spieles.

Jedesmal, wenn da verbale oder bildliche Vorstellungen sind, „etwas zu tun„, „etwas zu verantworten„, „sich anzustrengen„, „sich hinzugeben„, „es besser zu machen„, „perfekt zu sein“ – ist da nur das künstliche Ego, was das gerade denkt. Perfide ist, wenn dann das Gedachte tatsächlich passiert – aber die Handlung hat nichts mit dem zuvor Gedachten zu tun.

Das Ego ist der Denker oder Gedankenempfänger – aber niemals, unter keinen Umständen, weil völlig unmöglich, der real Handelnde. Und außer dem gedanklichen Ego gibt es nur das SELBST oder die Quelle, die das Ego erzeugt und betreibt.

Wenn da trotzdem der Glaube ist, handeln zu können, verantwortlich zu sein, liegt eine Verwechslung vor, mit dem real Handelnden, der Lebenskraft.