Was ist das eigentlich? Wenn jemand alle Register zieht und versucht, nichts mehr an sich heranzulassen und alles zu vermeiden, was schmerzhaft ist – und stattdessen versucht ständig auf Wolke sieben zu schweben.
Das hat nichts mit echter Spiritualität zu tun und auch nichts damit, den Verstand zu leeren. Dabei geht es nämlich nicht darum, Inhalte zu unterdrücken, sondern sich im Bewusstsein an sich zu erden, ganz Bewusstsein zu sein und im Körper nach unten zu gehen und Herz und Bauch ebenfalls zu erden und zu verkörpern.
Ich beschäftige mich zum Beispiel mit schmerzhaften Anteilen, indem ich laut mit mir selbst spreche und damit versuche, die entsprechenden Probleme zu lösen. So etwas wegzudrücken ist idiotisch, denn es kommt ja immer wieder hoch. Man muss das bearbeiten und erlösen und dann hat man davor seine Ruhe.
Echter innerer Frieden kommt erst dann hoch, wenn man die Probleme bearbeitet hat und dafür sorgt, dass möglichst keine neuen, selbst induzierten Probleme, dazu kommen. Wenn man allerdings die Erfahrung des inneren Friedens selbst als „spiritual bypassing“ bezeichnet, dann bekenne ich mich dazu!