Gruppen: Zwang und Konditionierung

Im Grunde genommen kann man der Konditionierung gar nicht aus dem Wege gehen. Es gibt Steuergesetze, die einen zwingen, Steuern zu zahlen – und um Strafen zu vermeiden, tut man das. Das ist eine Konditionierung – genauso wie sämtliche anderen Gesetze. Man ist in einem Verein – da muss man den Statuten und Regeln folgen, wenn man nicht verwarnt oder ausgeschlossen werden will. Man ist in irgend einer Gruppe – da muss man tun, was der Leiter will. Man ist in der Schule – und wiederholt brav, was der Lehrer vorspricht – und sei es auch noch so unsinnig – denn man weiß, dass dieser andernfalls die Eltern benachrichtigt.

Egal, was man tut und wo man ist, sobald da eine Gruppe von mehr als einem Menschen ist, herrscht immer Gruppenzwang. Und aus diesem Zwang heraus, erzieht man sich selbst dazu, die Regeln zu befolgen – das ist Konditionierung – und wenn sie vollständig ist, dann hat man ein kleines Männchen im Kopf, das sagt: „Das darfst Du nicht, das widerspricht der Regel X„. Das nennt sich dann Gewissen. Aber es ist kein freies Gewissen, kein natürliches, sondern eines, das aus dem Gruppenzwang heraus geboren ist. Man will schlicht und einfach nicht da heraus fallen, also tut man das Verlangte. Das ist MAXIMALE UNFREIHEIT!

Natürlich – manchen Zwängen kann man nicht aus dem Wege gehen, ohne hinter Gittern zu landen. Aber davon abgesehen gibt es noch sehr viele andere Möglichkeiten, sich selbst an die Kette zu legen. Aber wenn man das alles verwirft, wenn man alle diese Unfreiheiten eliminiert, dann bleiben nur noch die übrig, die man erfüllen muss – weil einem die Pistole auf die Brust gesetzt wird. Das ist MAXIMALE FREIHEIT. Mehr geht nicht.

Ich sehe immer mehr, wie diese Welt funktioniert: Sie ist darauf ausgerichtet, dass der Einzelne einwilligt, als Sklave einer oder besser mehrerer Gruppen zu existieren. Er soll gehorchen, er soll alles zum Wohl der anderen tun – und nichts zu seinem eigenen Wohl. Er soll die Welt retten und das Geschrei der Leidenden hören und lindern – das von denen verursacht wurde, die die Regeln aufstellen. Er soll mitleiden, wenn ein anderer leiden muss. Er soll sich daneben setzen und möglichst das Leid aller anderen mit tragen oder gar übernehmen. Mit anderen Worten: Er soll maximal unfrei sein, maximal gebunden, maximal beschäftigt, maximal leiden. Auf keinen Fall soll er frei sein, zu tun, was ER will, soll er glücklich sein, wenn alle anderen unglücklich sind, soll er frei sein, wenn alle anderen unfrei sind. Er soll weder anders sein, noch anders aussehen, noch anders fühlen und denken, als alle anderen.

Kurz: Jeder Mensch soll ein unfreier Gesellschafts-Sklave sein, der ausschließlich die von anderen aufgestellten Regeln befolgt – aber niemals seine eigenen Regeln. Nur dann ist er ein von allen geachteter guter Mensch – ein Gutmensch. Dann bin ich eindeutig ein Schlechtmensch!

Das genau ist das Bestreben jeglicher Religion, jeglicher Politik, jeglicher Gruppe.

Daher BIN ICH meine eigene Gesellschaft.
Maximale Freiheit ist Null Sozialismus.
Maximaler Sozialismus ist maximale Unfreiheit.
Religion ist Förderung und Etablierung von Sozialismus.