sei STILL und WISSE ICH BIN gott

sei STILL und WISSE ICH BIN gott.

Ist synonym zu dem Satz: Der Anfang ist das Ziel.

Das ist so, weil jeder die Wahrheit ist – unter allen Umständen.

Das Dumme ist nur, dass das immer wieder vergessen wird. Daher gibt der erste Satz vor, wie man sich halten muss, damit es nicht vergessen wird: still und leer. Das nur einmal erfahren zu haben oder sich alle paar Tage, Wochen oder Monate daran zu erinnern, reicht nicht aus. Man muss sich ununterbrochen daran erinnern und das geht nur, wenn es in einem still und leer ist – denn das ist der natürliche Zustand. Ansonsten beginnt es irgendwann abzuschweifen und plötzlich läuft man wieder in der altbekannten Rille, die man in Jahrzehnten ausgetreten hat. Warum?

Weil es zwei grundsätzlich unterschiedliche Modi des Verstandes gibt: dauerhaft EIN oder dauerhaft Standby. Ich will das erklären, obwohl es eigentlich selbsterklärend ist: Dauerhaft EIN bedeutet, dass er nicht von sich aus still sein kann. Nach einer Periode der erzwungenen Stille nimmt er sofort wieder den Betrieb auf.

Das sieht so aus: Laut-Laut-Laut-Laut-Stille-Laut-Laut-Laut-Laut.

Der zweite Modus bedeutet, dass er dauerhaft auf Standby steht und nur denkt, wenn er soll.

Das sieht so aus: Still-Still-Still-Still-Laut-Still-Still-Still-Still.

Im ersten Modus muss die Stille gemacht werden und wenn die Mühe nachlässt, wird die Stille sofort wieder durch Denken/Laut ersetzt. Im zweiten Modus muss das Denken gemacht werden und sobald die Mühe aufhört, setzt sofort wieder Stille ein.

Das bedeutet, dass einer, bei dem der Verstand pausenlos arbeitet, die Führung übernimmt und etwas anderes tut, als: „sei STILL und WISSE ICH BIN gott“ – keinerlei Kontrolle darüber hat, was er sich merken kann oder was er zwangsweise vergessen muss. Der Verstand will nicht still sein, denn wenn er still ist, dann existiert er nicht mehr. Ohne aktiven Verstand gibt es weder Denken, noch eine Person, denn Person ist ein anderes Wort für das zwanghafte Denken eine Person zu sein.

Also bleiben nur zwei Dinge übrig: Entweder man macht sich an strategischen Stellen nicht entfernbare Notizen, die einen darauf hinweisen, still zu sein – zum Beispiel auf einen Küchenschrank in Augenhöhe, mit dickem Permanentmarker – oder man bleibt absichtlich ununterbrochen still.

Wenn man die Notizen nur auf Papier macht, dann dauert es nicht lange und der Verstand bringt Gedanken auf in der Art: „Ach, schau, das ist doch hässlich – und so überflüssig, du warst doch jetzt zwei Tage still. Das zeigt doch, dass Du es jetzt kannst – nimm doch dieses hässliche Blatt weg.“ Und da Du Deinem Verstand normalerweise jedes Wort glaubst, weil Du im ersten Modus DEIN VERSTAND BIST – tust Du das. Und schon hat er wieder gewonnen.

Im zweiten Modus ist der Verstand DEIN Diener, Diener des Seins
aber im ersten Modus ist bist DU, das SEIN, Sklave des Verstandes!

Also entweder du schaffst es, dauerhaft still zu sein und Dich immer wieder zu erinnern – oder Du lässt Dich durch strategische Notizen erinnern. Ansonsten läufst Du nach einer gewissen Halbwertszeit erneut in der alten Rille und merkst das nicht einmal.

Das ist selbst dann so, wenn einer schon Erleuchtungserfahrungen hatte. Warum? Weil es zwei Arten von Erleuchtungserfahrungen gibt: Eine temporäre, bei der zwar alle Arten von zusätzlichen Erfahrungen auftauchen können: Stille, bewusster Tiefschlaf, absolute Klarheit, Schweigen des Verstandes etc. Aber das alles verschwindet nach ein paar Wochen wieder. Denn das Ganze ist nur eine Einladung, bewusst und still zu bleiben.

Die andere Art ist ein permanentes Umschalten des Verstandes von dauerhaft EIN auf dauerhaft Standby. Hier ist das Zweite passiert – warum auch immer.

Daher musst Du, wenn Du den ersten Modus erlebst, einen sicheren Anker haben, an dem Du Dich festhalten kannst. Das gilt sogar dann, wenn Du den richtigen Bewusstseins-Zustand übertragen bekommst, denn dieser ist niemals dauerhaft – bis er vom Leben dauerhaft gemacht wird. Es gibt da offenbar einen verborgenen Schalter, der aber außerhalb unserer Reichweite liegt. Dein Verstand ist wie ein dauerhaft brüllender Lautsprecher oder wie eine dauerhaft brennende Glühbirne, die es nicht in der Hand hat, ob sie ein- oder ausgeschaltet wird und in welchem Modus sie arbeitet – denn der Schalter befindet sich ein paar Meter entfernt an der Wand und die Glühbirne kann ihn nicht erreichen.

Also muss „jemand“ hingehen und den Schalter bedienen. Wenn dieser „Jemand“ aber „keinen Bock darauf hat„, dann musst Du ihn locken. Wie? Indem du alles tust, um still zu werden und zu bleiben. Tust Du das nicht, bleibst Du dauerhaft ein Sklave Deines Verstandes. Tust Du es, besteht immerhin die Chance, dass der Schalter-Bediener sich erweichen lässt – aber es gibt keine Garantie dafür.

Ich weiß, dass sich das anhört, wie ein Märchen – aber es ist ja nicht so, dass Du ein unabhängiges Wesen bist! Du bist IN „ihm“ und aus der gleichen Substanz, wie „er“ – und „er“ kann tun und lassen, was er will. Aber DU musst funktionieren, wie Deine zugrundeliegenden Informationsstrukturen es vorgeben. Also entweder „er“ ändert die Strukturen oder „er“ lässt sie, wie sie sind. (Er=Stille,Leere,Geist,Gott,Quelle,Leben,Existenz,Computer,Blabla)

Das ist keine Einbildung und kein Wunschdenken – denn ich habe das ja ganz genau so erlebt. Beim Zubettgehen war der Verstand der Alte – dann kam es in der Nacht zu einer Verschmelzungserfahrung mit „dem“ und beim Aufstehen war der Verstand bereits im zweiten Modus – also auf Standby. Wie will man das sonst erklären, außer, dass da manipuliert wurde? „Ich“ war das nicht, denn ansonsten könnte ich es bei jedem anderen auch durchführen – aber genau das kann ich nicht.

Ein möglicher Anker, an dem man sich festhalten kann, ist der innere Ton. Das Schöne dabei ist, dass es keinerlei Mühe macht. Du konzentrierst Dich auf den Ton und der Verstand ist still. Die Konzentration lässt nach, Du schweifst ab und der Verstand beginnt zu lärmen. Du hörst den Lärm und wendest Dich wieder dem Ton zu. Mehr ist nicht „zu tun“ – und meine Erfahrung ist, dass das immer aufrecht erhalten werden kann, sowohl in der Freizeit, als auch während der Arbeit. Aber man kann den Verstand damit nicht dauerhaft auf Standby schalten – man zeigt dem Schalter-Bediener damit nur unmissverständlich, dass man das will! Und wenn das überzeugend genug gemacht wird…

Du kannst natürlich auch einfach gar nichts tun (weil Du ja schon die Wahrheit bist) – dann sollte Du Dir wenigstens eine terminierte Nachricht in Dein Handy programmieren – die zB jede Woche oder auch jeden Tag einmal erscheint – mit dem Text: „War ich still? Oder bin ich wieder nach außen gegangen und wann hat das angefangen?

Wenn Dein Verstand im ersten Modus läuft, dann wirst du beim Aufpoppen der Nachricht mit hundertprozentiger Sicherheit feststellen, dass Du nicht still warst und nach außen gegangen bist. Aber dann weißt Du wenigstens, dass Du es nicht in der Hand hast, solange Dein Verstand am Ruder ist und Du nicht versuchst, so zu bleiben, wie Du von Natur aus bist: still und leer. Wenn Du glaubst, dass das Zufall war, dann lass die Nachricht weiter regelmäßig erscheinen – bis Du es endlich realisierst, dass DU still und leer sein musst, um DU SELBST und in Frieden zu sein. Denn, wenn Du das nicht bist, dann bist Du zwangsläufig irgend ein mentaler Inhalt – und das ist nicht die Wahrheit – das gibt nur vor, die Wahrheit zu sein.

Du musst nichts tun, um der zu sein, der Du immer schon bist.
Jeder scheinbare Schritt darauf zu, entfernt Dich von Dir selbst.
Bleib daher einfach so, wie Du immer schon bist: STILL und LEER.

Das ist kein Tun, sondern ein Nicht-Tun. Man kann es noch anders ausdrücken:

Stille, Leere, Unbewegtheit ist Wahrheit.
Bewegtheit ist Ausdruck von Stille in Stille,
die Lernen muss, Wahrheit zu sein,
also STILL und LEER zu sein.

Wenn der Verstand pausenlos rotiert, dann weißt Du nicht mehr, dass DU Wahrheit bist.
Was muss also passieren?

Der Verstand erschafft mit seiner pausenlosen Aktivität erst Raum und Zeit.
Stille dagegen, ist die raum- und zeitlose Existenz der Ewigkeit.
Der Verstand ist Bewegung, Stille ist Bewegungslosigkeit.
Bewegung ist nicht Bewegungslosigkeit.
Wie kann dann ein pausenlos rotierender Verstand die ewige Wahrheit sein?

Die Wahrheit ist: Der pausenlos rotierende Verstand ist
eine Bewegung in der Bewegungslosigkeit der Wahrheit.
Aber erst dann, wenn er zur Ruhe kommt,
wenn er bewegungslos wird, IST er identisch mit Wahrheit.

Das ist etwas völlig anderes, als zu behaupten:
Ich muss gar nichts tun, denn ich bin schon da.
Wieso hast Du das dann überhaupt vergessen?
Und was willst Du tun, um es in Zukunft nicht mehr zu vergessen?

Genau das ist Deine Verantwortung:
Der zu sein, der Du immer schon bist.
Aber Du bist nicht Bewegung, sondern Stille!
Stille ist Frieden – Bewegung ist Unfrieden und Leid.

Still zu bleiben bedeutet nicht,
eine Entfernung in Raum und Zeit zurückzulegen,
Sondern sich überhaupt nicht zu bewegen.
Der Verstand ist es, der sich pausenlos bewegt.

Wahrscheinlich gibt es noch hunderte andere Möglichkeiten das auszudrücken – aber es sollte klar geworden sein, dass der Verstand Bewegung ist, die still werden muss, die aufhören muss, sich zu bewegen. Mehr ist nicht zu tun und das ist kein Tun, sondern ein unmittelbares Loslassen jeglichen Tuns und einfach nur still zu sein. Dann scheint unmittelbar Stille auf, Stille, die Wahrheit ist.