Das „gute“ Ego und das „böse“ Ego

…sind beide nur eine Illusion, basierend auf wert- und substanzlosen gedanklichen Strukturen.

Es gibt weder gute, noch böse Egos – nur informelle Referenzpunkte, genannt Menschen, die das Leben schafft, um durch sie hindurch zu wirken.

Name, Adresse, Beruf, Eigenschaften, Konfession, Glaube, Vorstellungen, Ideen – das sind alles, nur gedankliche Strukturen, die auf den automatisch geschehenden Lebensstrom aufgesetzt sind.

Der Lebensstrom ist wie elektrischer Strom, allerdings intelligent und höchst kreativ und die Menschen sind die davon erschaffenen und damit betriebenen Strukturen. Eine Punktewolke, die als Stützpunkte (oder Knoten) der Kurve namens „Gesellschaft“ dienen.

Die Menschen wiederum bestehen auch aus einer Punktewolke, aus Referenzpunkten, die wiederum als Stützpunkte der Kurve dienen, die „Menschenleben“ genannt wird. Zwischen den Stützpunkten ist nichts, nur einatmen und ausatmen, aufnehmen und ausscheiden, Herzschlag, neuronale Aktivität – also nur die grundlegenden biologischen Zyklen. Reine Funktion. Da ist eine Maschine, aber kein Maschinenführer.

Ego-Aktivität (denken, vorstellen) geschieht, genauso wie Nicht-Ego-Aktivität – Handlung – insofern ist beides Realität. Es gibt allerdings eine Einschränkung: Handlung kann Ego-Aktivität direkt beeinflussen – aber Ego-Aktivität (denken, vorstellen), kann Handlung nicht direkt beeinflussen.

Es ist, als ob da eine Maschine präzise läuft und am höchsten Punkt der Maschine ist ein (im Normalzustand überflüssiges) Tonbandgerät montiert, das zu jeder automatisch geschehenden Handlung irgendeinen Satz oder mehrere Sätze erzeugt. Meistens werden zu einer Handlungs-Gruppe die immer gleichen Sätze oder Satzfragmente produziert, z.B. beim Autofahren: Warum fährt der Depp da vorne so langsam?! Das wird dann „denken“ genannt und darauf sind die Menschen besonders stolz, denn das ist es, was den Menschen hauptsächlich vom Affen unterscheidet.

Der Mensch pisst sich mittels des „Denkens“ in jeder Sekunde mehrmals selbst ans Bein – das tut kein anderes Lebewesen auf diesem Planeten. Allerdings ist auch das ein automatisches Geschehen, das vom Denken und dessen Erzeugnis (Ego) nicht beeinflusst werden kann. Das Selbstanpissen (Zwangsdenken) kann von selbst aufhören – das scheint aber nicht so oft zu passieren – warum nicht, ist unbekannt. Man könnte mutmaßen, dass es nicht so oft geschieht, da ansonsten das schöne (Selbst-) Verarschungs-Spiel nicht mehr funktionieren würde – aber das ist auch nur ein Gedanke.