Könnte es nicht sein…

dass das, was wir in der Welt sehen und erleben, alles gewollt ist? Aus welchem Grund auch immer. Niemand kann die Welt verändern, weil jeder die Welt ist – ein vollkommener SELBST-Ausdruck. Paul Brunton hatte, wie mir scheint, recht tiefe Erfahrungen – aber er hat nicht begriffen, dass die Welt ein vollkommener Selbst-Ausdruck ist, dass sie genauso ist, wie sie ist und niemals anders sein kann, als sie in jedem Augenblick ist. Ist das wirklich so schwer zu begreifen?

Wenn ich „Welt“ sage, meine ich, ohne jeden Ausschluss, alles, was darin ist und alles, was sich ereignet, sei es auch noch so ungemütlich für den linearen Verstand. Aus der Perspektive des linearen Verstandes muss die Welt selbstverständlich geändert werden, denn da sind ja so viele Menschen, die sich „falsch“ verhalten. Nur man selbst tut und denkt selbstverständlich das Richtige. Ist das wirklich so?

Das einzige, was man wirklich ändern kann, ist das eigene Sehen, das eigene Verständnis und die eigene Hingabe an sich selbst – also an das Ganze. Die Welt ist nicht schlecht, das ist sie nur für den Verstand. Die Welt ist einfach. Natürlich kann man immer etwas tun – etwas Praktisches: wenn ich bemerke, dass jemand Hilfe benötigt, dann helfe ich. Wenn ich bemerke, dass etwas zu tun ist, dann tue ich es. Alles andere: Ziele, Pläne, Vorstellungen, Mögen, Nichtmögen… sind nicht direkt, nicht praktisch, nicht JETZT – sondern virtuelle Hirnfürze.

Wer das nicht glaubt, darf gerne das Gegenteil behaupten und beweisen. Verarschen tut sich jeder ohnehin nur selbst. Manche wippen immer hin und her, vom Verständnis zum Unverständnis und zurück. Aber auch das wird irgendwann stoppen, spätestens dann wenn der Körper abfällt.

Nur DU allein existierst! Ist das so schwer zu verstehen? Allerdings muss man auch den Schmerz aushalten können, denn wenn man das nicht kann, dann taucht der Änderungswunsch immer wieder auf. Mit anderen Worten: man muss die Welt lieben und umarmen, wie sie JETZT ist, auch und gerade, wenn man darunter leidet, ansonsten spaltet man ab und beginnt zu projizieren.

Änderungswünsche sind immer in die Zukunft gerichtete Projektionen. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nichts tun kann – man kann immer etwas tun! Die konkrete praktische Tat, die sich auf ein konkretes, praktisches Problem richtet und es unmittelbar löst, ist keine Projektion, sondern ein konkretes Geschehen, das JETZT stattfindet und nicht in einer gedachten Zukunft.

Man kann die Welt nur dadurch „retten„, dass man sich selbst erlöst und sich als das Ganze erkennt – denn dann sind „alle“ erlöst.