Das Feld ist überall

In den letzten Tagen fragte ich mich mehrmals, wieso ich das Universum nicht direkt so wahrnehmen kann, wie es manche Menschen können. Ich sehe zum Beispiel keine inneren Bilder, weswegen keine optische Wahrnehmung vom inneren Universum möglich ist – aber fühlen müsste doch möglich sein. Heute Morgen wachte ich gegen drei Uhr auf und konnte dann nicht mehr einschlafen. Also begann ich damit, zu experimentieren, den Raum außerhalb des Kopfes genauso wahrzunehmen, wie den innerhalb. Das gelang nicht sofort, einfach deshalb, weil der innere Raum sich sehr gewohnt anfühlt und auch stärker gefühlt wird, als der äußere.

Plötzlich erinnerte ich mich an eine Aktion vor etwa eineinhalb Jahren, als ich spontan versuchte, den Raum zwischen den Händen und Füßen zu fühlen. Das löste damals einen immensen Energieschub aus, der das innere Fühlen und sämtliche Zentren aktivierte. Also streckte ich die Arme nach oben aus und versuchte den Raum zwischen ihnen zu fühlen. das gelang auch nicht gleich aber dann merkte ich, dass der Raum, direkt um die Hände und Arme herum, sich exakt genauso anfühlte, wie der Raum im Kopf – ich konnte meine eigene Subjektivität an dieser Stelle genauso fühlen, wie die im Kopfraum.

Ich testete das mit verschiedenen Arm-Stellungen und Entfernungen zum Kopf. Es fühlt sich so an, als ob die Hände das Wahrnehmungsfeld verformen, so als ob die Kraftlinien dort gebeugt werden. Nach einigem Probieren konnte ich die Subjektivität auch durch das körperliche Gefühl der Arme hindurch fühlen. Während der Meditation versuchte ich dann den gesamten Körper so zu fühlen und auch das gelang ganz gut. Es sieht so aus, als ob das Subjektivitätsgefühl den gesamten Raum durchdringt und das ist auch logisch, denn es betrifft zwei Komponenten, die ein potentiell unendliches Ausdehnungsvermögen haben: Das statische Feld (Container) an sich und die dynamische Erkennungs- und Intelligenz-Ausstrahlung.

Voraussetzung für das Gelingen dieses Versuches ist, dass man in der Lage ist, das Subjektivitätsgefühl des Bewusstseins zu fühlen. Dann strecke man die Arme aus, ungefähr in Höhe des Kopfes, mit den Handflächen zum Kopf – aber ohne den Kopf oder etwas anderes zu berühren, denn das lenkt ab. Dann fühle man den Raum um die Hände herum. Wenn das nicht gleich gelingt, versuche man, die Hände langsam zu bewegen, ähnlich wie beim Tai-Chi – und die Energie, die dabei dynamisch die Hände durchdringt. Wenn man das schafft, hebe man die Hände wieder in Kopfhöhe und fühle, wie die Energie zwischen den Händen fließt und durch den Kopf hindurch. Das, was man da fühlt, ist die energetische Ausprägung des statischen Bewusstseins-Feldes, das die gesamte Schöpfung durchdringt und umfasst. Jetzt versuche man die gleiche Subjektivität um die Hände herum zu fühlen, so wie man sie auch im Kopfraum fühlt.

Im gleichen Moment realisiert man direkt und ohne Konzeptualisierung, dass es keinerlei Grenze zwischen dem Innenraum und dem Außenraum gibt. Die Haut ist lediglich eine Barriere, welche verhindert, dass Bakterien und Schmutz das Körperinnere verunreinigen. Sie ist aber keinerlei Barriere für das Bewusstseins-Feld, in dem ja der gesamte Körper schwimmt und das ihn auch vollkommen durchdringt. Man kann das direkt und unmittelbar so fühlen.

Somit wird dann auch klar, dass es weder ein Innen, noch ein Außen gibt und daher auch keine „Veräußerlichung“ oder „Verinnerlichung„. Das Feld verbindet alles und durchdringt alles, es ist die Stützstruktur für das Universum, eine Art universeller „Behälter„, ohne innen und außen. Wie kann man in diesem Zusammenhang „Meditation“ verstehen oder irgendwelche anderen Tätigkeiten, die zum Beispiel von Castaneda den Tolteken zugeschrieben wurden?

Es sind Handlungen, die geeignet sind, das Feld und dessen Subjektivität zu erkennen und dass man die Subjektivität dieses Feldes und der erkennenden Ausstrahlung ist. Weiterhin geht es darum, dieses Feld überall zu erkennen und mit ihm entfernte Strukturen zu fühlen und zu manipulieren. Das Feld und seine Grundlage, das Absolute sind die faktische Realität und die im Feld erscheinenden „Objekte“ und „Bewegungen“ sind nichts anderes, als Informationen, die dem Feld aufgeprägt werden.

Jedes individuelle Wesen ist ein individualisierter Bewusstseins-Knoten im universellen Bewusstseins-Feld, das im Absoluten wurzelt. Das letztlich zu erkennen und sich mit dem universellen Feld und dem Absoluten zu verbinden, ist der Grund, warum man meditiert oder sonstige Energie-Techniken anwendet.

Wer von „Verinnerlichung“ oder „Vergeistigung“ spricht, der hat das grundlegende Wesen der Existenz noch nicht durchschaut und fühlt das „physische Außen“ wirklicher, als das „nicht-physische Innen„. Tatsächlich gibt es weder innen, noch außen und auch keine Materie. Es gibt nur das Feld und den Erkenner – und die sind überall.


Hier eine Auswahl von Techniken und Grundlagenbildenden Konzepten der Tolteken:

Der Kodex beschreibt die allgemeinen Verhaltensweisen eines Praktizierenden (Kriegers) die er für sich verinnerlicht und anwendet.(ich habe bewußt auf die Formulierung „versucht anzuwenden“ verzichtet)

Pirschen beschreibt direkte Anwendungen und Handlungsweisen des Kriegers in der Alltagswelt, die bei den Tolteken auch als Tonal oder auch als erste Aufmerksamkeit bezeichnet werden. Es sind Techniken die in jeder Situation des Lebens zur Anwendung kommen können, um Bedingungen zu schaffen die es ermöglichen eine Verbindung zur zweiten Aufmerksamkeit, dem Nagual herzustellen und es ermöglichen aus der Ganzheit des Selbst heraus zu handeln.(beide Ringe der Kraft, erste und zweite Aufmerksamkeit werden aktiviert)

Wenn das Pirschen die Möglichkeit bietet das Tonal, die Alltagswelt zu nutzen, hat das Träumen die Funktion, aus dem Nagual heraus, dem Unbekannten, Wissen und Energie für den Krieger erreichbar und nutzbar zu machen. Der Träumer handelt auf der Grundlage seines Energiekörpers, während der Pirscher seinen Körper als Plattform zum erreichen von Energie und Wissen nutzt.

Die Absicht ist die Kraft in der Unendlichkeit die über unseren Willen gesteuert, sowohl von den Pirschern als auch von den Träumern genutzt wird. Hierbei wird auch von der Bemeisterung der Absicht, als dritte Technik der Tolteken gesprochen. Die Absicht ist die direkte Verbindung zur Unendlichkeit allen Wissens und allen Seins dem Nagual und bestimmt dadurch unser Geschick als individuelles Wesen.

Makellosigkeit beschreibt einige ganzheitliche Handlungsweisen, die aus dem nutzen des Kodexes und der drei Techniken der Tolteken resultieren können. Dabei ist die Makellosigkeit für niemanden gleich, sondern bezeichnet nur die jeweiligen Handlungen desjenigen der sich auf dem Weg des Wissens befindet. Makellosigkeit bedeutet im Einklang mit seinen Erkenntnissen zu Handeln, nichts zu verdrängen und nie aufzugeben [Quelle]


Ich kenne die Bücher von Castaneda, habe sie mehrfach gelesen und trotzdem nicht verstanden, was das eigentlich alles soll, was da beschrieben wurde. Für mich hörte sich das mehr nach Fantasy-Roman an, als nach einer Beschreibung der Wirklichkeit und wie man sie erkennt. Heute sieht das ganz anders aus. Der GEIST, von dem dort die Rede ist, ist das höhere Selbst, jedes Wesens. Und die „magischen“ Übungen und Demonstrationen sollen einfach nur erreichen, dass die Schüler Schocks verpasst bekommen, die deren Alltagsweltbild erschüttern und es ermöglichen, das bisher Unbekannte zu erkennen und zu akzeptieren. Wir müssen das Nagual oder die Quelle ja gar nicht wirklich suchen und erreichen, denn wir sind ja schon Bestandteil dessen. Dummerweise sind in unseren Köpfen tonnenweise Glaubenssätze verankert, die es einfach nicht zulassen, sich als Energiefeld oder gar als GEIST zu erkennen – und um deren Abbau geht es.

Was wirklich geübt werden muss, das ist die Erkennung der eigenen Subjektivität, deren Verkörperung und die Hingabe an das Universelle und Absolute. Es reicht einfach nicht aus, das nur einmal zu tun, oder gar sich nur an eine „Erleuchtungserfahrung“ zu erinnern – ansonsten riskiert man, die eigene Subjektivität wieder zu verlieren. Das ist unglaublich wichtig, denn die Aufrechterhaltung dieser Subjektivität ermöglicht erst eine unendliche Entwicklung, die nicht mit dem physischen Tod des Menschen endet.

Das hat nichts damit zu tun, dass „der Mensch“ ewig leben will – das ist nur ein Egospielchen! Der Mensch ist nur eine relative Erscheinung innerhalb der absoluten Wirklichkeit und definitiv endlich – von diesem Phantom bleibt nichts übrig, das landet im großen Bit-Eimer! Es geht darum, seine Identität auf die ewig existierende Entität zu verschieben, so dass eine unendliche Weiter-Entwicklung stattfinden kann. Wie soll denn ein Mensch in 70 Jahren Lebenszeit lernen, ein Universum aufzuspannen und zu erhalten? Das geht nur in einem unendlichen Leben, als bewusste Entität innerhalb der Quelle – einer Entität, die sich immer weiter entwickelt und vervollkommnet.

Genau das ist auch die Intention von Castaneda beziehungsweise der Tolteken gewesen – sie wollten dem „Adler“ ein Schnippchen schlagen, wollten seinem Seelen-verschlingenden Schnabel entgehen und als unabhängige Entitäten im Universum weiter existieren. Hinter all dem steckt selbstverständlich die Quelle selbst: Sie will wachsen, braucht sterbliche Wesen, die bereit sind, ihre wahre Natur zu erkennen, um sich zu dem umzuwandeln, was sie wirklich sind: bewusste, geistige Strukturen, die immer weiter lernen und sich entwickeln. Die Entwicklung dieser Strukturen bildet das Wachstum der Quelle.