Reiner Geist wird im zeitlosen Moment direkt erfahren – wenn dieser Moment als leere Anwesenheit und objektive Abwesenheit direkt gefühlt wird. Gleiches gilt in der Wahrnehmung, wenn direkt gesehen wird, dass jegliche Wahrnehmung von ihrem Grund her leer und gleich ist, wie jede andere und ununterscheidbar vom Grund selbst ist.
Analogien
Stellen wir uns ein großes Haus vor, in dem viele verschiedene Zimmer sind. Jedes Zimmer hat bestimmte Eigenschaften. Manche sind groß, manche klein, manche kalt und andere warm, manche sind hell und wieder andere dunkel. Und dann gibt es noch welche, die haben verschiedene Eigenschaften, wie hell und kalt. Diese Räume sollen als Symbol dienen, für die verschiedenen Teile (Bewusstseins-Bereiche) im Menschen.
Der Eine Geschmack
Was ist das? Hier wird das so gefühlt, dass die Wahrnehmung vollkommen leer ist. Und in dieser leeren Wahrnehmung erscheint ein Bild, zum Beispiel ein asphaltierter Weg. Links und rechts dieses Weges sind zwei Schotterstreifen in dem Wildkräuter wachsen. Aber das Gefühl der Wahrnehmung ist vollkommen gleich, ob nun die Wildkräuter, der Schotter oder der Asphalt gesehen werden. Das Wahrnehmungs-Gefühl ist genauso leer, wie das Gefühl „Ich Bin„.
Spiel des Bewusstseins
„Geburt“, „mein Leben“, „Tod“, „Beziehungen“, „Politik“, „Krieg“, „Frieden“, „moralisch“, „unmoralisch“, „Sex“, „Treue“, „Untreue“, „streiten“, „vertragen“, „lieben“, „hassen“, „helfen“, „unterstützen“, „rauben“, „morden“…
Das ist ALLES nur das unpersönliche Spiel des Einen Bewusstseins.
Es gibt keinen Wahrnehmenden, nur Wahrnehmung
Wer annimmt, dass es einen Wahrnehmenden gibt, führt damit eine Person ein, die in der Lage wäre, etwas wahrzunehmen. Tatsächlich erscheint die Person, der Körper und die Umgebung IN der Wahrnehmung. Wahrnehmung und Wahrgenommenes kann niemals getrennt werden – somit ist die Trennung in ein Subjekt-Objekt, das ein Objekt wahrnimmt, rein fiktiv.
Jeder Körper ist eine Blase im universellen Bewusstsein
Maharaj: The world comes into being only when you are born in a body. No body – no world. (207)
All the universe of experience is born with the body and dies with the body; it has its beginning and end in awareness, but awareness knows no beginning, nor end. (262)
To be born means to create a world round yourself as the centre. (208)
Die Blase
Heute Nacht gab es einen Sprung vorwärts. Aber der Reihe nach. Es gab in den letzten Tagen verstärkt eine Beschäftigung mit Dzogchen-Themen. Der Grund dafür ist ein unterschwelliger aber fühlbarer Impuls, den nächsten Schritt zu machen. Daher wurde ich auch auf die Videos von Jackson Peterson aufmerksam gemacht. Gestern fand ich dann ein Dokument, bei dessen Lektüre dann eindeutig klar wurde, wo ich mich momentan befinde. Das Dokument ist hier.
Attention != At Tension
Attention – Aufmerksamkeit ist nicht zu verwechseln mit „At Tension“ unter Spannung stehen.
Das Erste ist ein entspanntes Aufmerken, eine helle Wachheit, eine Leerheit, die in sich bleibt und in der Bewegung erscheint oder nicht.
Das Zweite ist ein sich Hinwenden, sich Recken und Strecken, in Richtung auf etwas, auf Bewegung.
Mir ist gerade aufgefallen, wie ähnlich sich die beiden Worte äußerlich sind und wie unähnlich die tatsächliche Bedeutung ist. Das Erste ruht in sich, lässt kommen und gehen und bleibt dabei aufmerksam und hellwach. Das Zweite reckt und streckt sich, um etwas zu ergreifen.
Nichts zu gewinnen
Letztlich gibt es nichts zu gewinnen. Der, welcher glaubte, zu gewinnen, stellt sich als Illusion heraus. Und das, was gewonnen werden sollte, stellt sich als nie verloren heraus. Das wird im Zen „torloses Tor“ genannt. Aber das tut der ganzen Sache keinen Abbruch, denn das alles ist einfach Leben.
Leben geschieht, ohne dass es jemanden gibt, der lebt. Leben lebt sich selbst in unzähligen Formen und es gibt keine Trennung darin. It’s just life.
Und der einzige Weg, den es gibt, besteht darin, die nicht vorhandene Person von ihrer faktischen Abwesenheit zu überzeugen. Was für ein gewaltiger Witz!
Und wer das nicht will, glaubt eben weiter an seine scheinbare Anwesenheit, obwohl es ihn nicht wirklich gibt – alles ist erlaubt.
Es geht noch einfacher
Es geht noch einfacher: The Headless Way
There is an unknowable projector and a projection;
But the man in the middle is an illusion.