Spiel des Bewusstseins

„Geburt“, mein Leben“, „Tod“, „Beziehungen“, „Politik“, „Krieg“, „Frieden“, „moralisch“, „unmoralisch“, „Sex“, „Treue“, „Untreue“, „streiten“, „vertragen“, „lieben“, „hassen“, „helfen“, „unterstützen“, „rauben“, „morden“

Das ist ALLES nur das unpersönliche Spiel des Einen Bewusstseins.

Jegliche Vorstellung, dass in dieser globalen, unpersönlichen Story irgendwelche unabhängigen Personen sind, ist eine reine Fiktion. In Wirklichkeit sind da nur Reflexionen des Einen Bewusstseins in sich selbst und jedes darin vorkommende Schein-Wesen drückt diesem unpersönlichen Spiel seine gesellschaftlichen und individuellen Vorstellungen von „Leben“ auf.

Und plötzlich ist da ein „Wahrnehmender“, „Erkennender“, „Handelnder“ – wo in Wirklichkeit nur ein unpersönliches, rein funktionelles Wahrnehmen, Erkennen und Handeln ist.

Das bedeutet, dass jeder Hinweis auf eine Person immer eine Lüge ist. Und ein „Lehrer„, der einem anderen Menschen die Wahrheit zeigt und nicht gleichzeitig eindeutig klar macht, dass es nirgends eine Person gibt – der leert diesen lokalen Fokuspunkt nicht von Vorstellungen, sondern bestärkt diese noch. Ein richtiger Lehrer ist immer ein radikaler Ent-Leerer – da bleibt kein Stein mehr auf dem anderen.

Denn, entweder sieht man dies alles als das reine und unpersönliche Spiel des Einen Bewusstseins und erkennt die Welt IN sich selbst – oder man sieht sich und die Anderen als unabhängige Personen IN der Welt. Das sind die beiden Möglichkeiten – die Erste ist richtig und die Zweite ist falsch.

Es geht nur darum, die richtige Sicht zu haben und zu bewahren. Die Konzepte von „richtigem Verhalten“ und „Wahrhaftigkeit“ von Schein-Personen ist nur eine zwanghafte Bewertung und Kategorisierung des Verstandes, der den unpersönlichen und unveränderlichen Ereignis-Strom in der Stille der reinen Wahrnehmung nicht so lassen kann, wie er ist. Wenn das klar gesehen wird, kann man es loslassen und als Teil des Spieles betrachten.

Wenn man aber an den Bewertungen des Verstandes kleben bleibt, weil man sich noch innerhalb der Denkblase befindet, dann ist es vollkommen unmöglich, in einem gedankenfreien Raum zu verbleiben. Der gedankenfreie Raum existiert um die Denkblase herum – also nicht im Sumpf, sondern am Ufer des Sumpfes. (Ufer=Anker)

Menschen, die innerhalb der Denkblase existieren, erkennt man daran, dass sie von „gut“ und „schlecht“ sprechen, von gesellschaftlichen Entwicklungen und dass „die Gesellschaft“ oder „die Welt“ – also die Gesamtheit der Schein-Personen – sich insgesamt zum Schlechteren entwickelt. Sie glauben dem, was der Verstand sagt – sie werden vom Verstand bewegt, weil sie keinen Ankerpunkt in sich selbst  haben. Ein möglicher Anker ist der Raum zwischen zwei Gedanken.

Die einzige Möglichkeit, um da raus zu kommen, besteht darin, die scheinbar persönliche Lebensgeschichte („mein Leben„) und auch die Verstandesinhalte („meine Gedanken„) als unpersönliche Wahrnehmung zu erkennen.

Wessen Leben? Mein Leben? Wer ist „mein„? „Ich„? Was bin „Ich„? Eine Person? Ein Körper? Oder vielmehr die unpersönliche und neutrale Wahrnehmung dieser Schein-Person und der Schein-Umgebung? Es nutzt aber nichts, das nur zu lesen – man muss das wirklich für sich herausfinden – und sich bei jedem Rückfall daran erinnern, bis diese Sicht eine feste Gewohnheit wird.