Leben vs Unendlichkeit

Die Bedeutung eines menschlichen Lebens kann wie folgt erkannt werden:

Stelle Dir vor, dass Du vor Deiner Geburt eine Unendlichkeit als die Quelle existiert hast – also umgerechnet auf die Relativität vielleicht Billiarden mal Billiarden von Jahren. Dann plötzlich eine Geburt, 75 Jahre Leben und dann Tod. Gefolgt von weiteren Billiarden von relativen Jahren Ewigkeit.

Aus relativer Sicht, aus persönlicher Sicht, ist das, was uns als langes Leben vorkommt nichts, absolut nichts, im Vergleich zur Ewigkeit. Was uns als erfülltes Leben vorkommt, ist nichts, absolut nichts, im Vergleich zum Universum.

Wenn man aber die persönliche Sicht abstreift – dann ist da plötzlich die Ewigkeit, die in jedem Augenblick als der volle, zeitlose Moment erlebt wird.

Dies hier IST die Quelle

Die relative Welt, wie wir sie kennen, mit ihren Galaxien, Sonnen, Planeten und Wesen, IST ein direkter Ausdruck der Quelle, IN der Quelle. Da wir also in der Quelle sind und aus der gleichen, geistigen Substanz bestehen, kann sie nicht erreicht werden. Da sie weder verloren gehen, noch erreicht werden kann, gibt es nichts zu tun.

Wenn man auf sein eigenes Leben zurück schaut, wird man feststellen, dass einem jedes Ereignis, jeder Schmerz und jede Freude zugestoßen ist. Die Eltern, das Umfeld, die Erziehung, eventuelle Quälereien in der Kindheit, seitens Elternhaus, Kindergarten oder Schule, der innere Zwang zur Suche, das teilweise Finden und das endgültige Finden. Und das muss auch so sein, denn jedes Wesen ist ein dynamischer Ausdruck der Quelle und wird gelebt. Nur das physiologische Gefühl von „Ich“ und die ideelle Vorstellung einer Person, lassen es so aussehen, als ob da einer ist, der dieses Leben lebt und erfährt. Aber selbst diese Vorstellung ist ein Erzeugnis der Quelle.

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Interview mit Suzanne Segal

Das Interview ist von 1996, Suzanne Segal lebte von 1955 bis zum 01.04.1997

Teil-Übersetzung:

JLW: Der Weg, Leiden zu beenden ist, …

SUZANNE: … mit den Augen der Weite zu sehen.

JLW: Die Leute werden das lesen und aus ihrer tiefen Sehnsucht heraus versuchen, es anzuwenden und sich zu wundern …

SUZANNE: „Wie soll ich das machen?

JLW: Ja, wie bewegt man sich vom Durchschauen der persönlichen Augen zum Sehen durch die Augen der Weite?

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Niemand ist der Handelnde

Wenn es niemanden gibt, der der Handelnde ist – wie kann es dann jemanden geben, der zu einem anderen geht, der ebenfalls kein Handelnder ist, um sich von ihm helfen zu lassen, „Erleuchtung“ zu erringen – außer als Teil des ohnehin ablaufenden Traumes?

Das Problem liegt nur darin, dass man sich selbst von der Regel des Nicht-Handelnden ausnimmt. Man glaubt, alle anderen wären keine Handelnden aber man selbst schon. Man glaubt dann auch, dass alle anderen ein zu vernichtendes Ego hätten – aber man selbst nicht. Man glaubt, der Mittelpunkt seines Lebens zu sein und alles im Griff zu haben – aber alle anderen brauchen die Hilfe desjenigen, der scheinbar alles im Griff hat.

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Werbung für „Egoauflösung“

Wenn jemand damit wirbt: Ich kann dir helfen, dein Ego aufzulösen.
Also letztlich: Ich kann Dir zur Erleuchtung verhelfen.

Wer behauptet das dann? Vielleicht das Ego des angeblichen Ego-Auflösers?

Wie kann ein Ego helfen, ein anderes Ego zu beseitigen?

Wie kann jemand, der es noch nie geschafft hat, ein Ego aufzulösen – nicht einmal sein eigenes – damit werben, dass er anderen dabei helfen kann? Und wie nennt man das, wenn einer so etwas behauptet?

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Aufforderung von „innen“

Hier ist es so, dass, wenn von „innen“ etwas gezeigt wird, das als Aufforderung zu verstehen ist, sich in die gezeigte Richtung zu bewegen. Das hört sich paradox an, da es ja in Wirklichkeit keine Trennung gibt. Aber aus Sicht der Relativität gesehen, ist da doch eine Trennung, wenn auch nur eine eingebildete. Das „eingebildet Abgetrennte“ muss zustimmen, dass die Trennung überwunden wird und dazu muss es sich hingeben.

Dann kann die eigentliche Kraft übernehmen und sich selbst in die aufgezeigte Richtung bewegen. Ohne diese innere Hingabe, passiert gar nichts. Es gibt davon nur eine Ausnahme – wenn der gesamte Prozess innerhalb von ein paar Sekunden geschieht – dann besteht die „Hingabe“ aus der kompletten Aufgabe, einem ultimativem Loslassen von ALLEM. Das geschieht aber nur dann, wenn keine eigene Kraft mehr da ist, wenn der erlittene Schock so groß ist, dass die ultimative Einwilligung zum Sterben der Ego-Person automatisch auftaucht. Dann kann alles geschehen…

Die Welt im Kopf

Lerne, ohne Vorstellungskraft zu schauen, ohne Verzerrung zu hören: das ist alles. Höre auf, Namen und Formen, dem, im Wesentlichen, Namenlosen und Formlosen zuzuordnen. Erkenne, dass jede Art von Wahrnehmung subjektiv ist, dass alles, was gesehen oder gehört, berührt oder gerochen, gefühlt oder gedacht, erwartet oder vorgestellt wird, nur im Kopf existiert und nicht in der Realität, und du wirst Frieden und Freiheit von Angst erfahren.
Nisargadatta Maharaj

Das eigene Leben, die Welt und die Anderen“  ist eine Simulation im Kopf.
Das scheinbar autonome „Ich„, ist ein Produkt des Gehirns.
Jeder Glaube an „Ich„, „Du“ und „Welt“ ist eine Wahn-Vorstellung.
Was bleibt da noch zu tun?
Als der Geist zu ruhen und den Kopf-Kino-Film zu genießen.

Just enjoy the Show.

Fokussieren – Defokussieren

Eine sehr einfache Methode, defokussiertes Gewahrsein zu entwickeln, besteht darin, irgend ein Objekt vor sich konzentriert, bzw. fokussiert anzuschauen und dann den Blick weich zu machen und die gesamte Umgebung des zuvor fokussierten Objektes ebenfalls zu gewahren. Wenn kein geeignetes Objekt in Sichtweite ist, kann man zum Beispiel auch auf die ausgestreckte Hand oder einen einzelnen Finger schauen.

Das Gewahrsein diffus machen

Wer einspitzige Meditation geübt hat, wird Probleme haben, räumliches Gewahrsein zu erkennen und zu halten. Einspitziges oder fokussiertes Bewusstsein ist immer auf einen Punkt fokussiert – also auf Inhalt – in diesem Fall sogar nur auf EIN Objekt.

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