Identifikation und Ablehnung führt zu Leiden

Nach einem Mail-Hinweis, konnte heute der Mechanismus gesehen werden, der zu Leiden führt. Gestern Morgen war eine grenzenlose Ausdehnung da, der Körper war praktisch nicht zu spüren, mit Ausnahme des Kontakt-Druckes der Füße auf dem Boden. Das hielt mehrere Stunden an, wie das mittlerweile hier üblich ist.

Dann, am Nachmittag, wurden einige Nachrichten gelesen und dabei kam es

  1. Das Auftreten von ablehnenden Gefühlen,
  2. die zu ablehnenden Gedanken/Bewertungen führte,
  3. was zu einer physischen Kontraktion führte,
  4. was zu einer Kontraktion der Wirklichkeit in den Kopf hinein führte.

Diese Kette konnte heute im Nachhinein gesehen werden. Wie kann das verhindert werden? Es sollte bei der gefühlten Reaktion (1) bleiben – die angenommen und für die die Verantwortung übernommen werden muss. „Sollte“ und „muss“ ist natürlich kein Zwang, sondern ein Hinweis auf den Endzustand. Ein Gefühl taucht auf, wird gesehen, bejaht und ist damit als Muster bereits erkannt und gelernt.

Die gefühlte oder gefühlsmäßige Reaktion kann aus der Stille heraus erkannt und gesehen werden – das weiß ich aus Erfahrung. Sobald so etwas erkannt wird, gibt man ihm verbal oder nicht-verbal von der Stille aus das OK – „ja, ich sehe dich und du darfst da sein„. Während dessen und danach ruht man einfach als die Stille. Auf dieses Gefühl darf nicht reagiert werden, weder in Gedanken, noch durch abwehrende Gefühle „ich will das nicht„.

Damit werden affektive/reaktive Handlungen verhindert. Das wusste ich auch schon seit Jahren und das führte dazu, dass nicht mehr auf gesellschaftliche Themen reagiert wurde. Aber aufgrund der aktuellen Lage kam das starke Gefühl auf, sich zu beteiligen, was dazu führte, dass plötzlich sehr viel mehr auf Nachrichten geachtet wurde, als zuvor.

Das führt dann zu einer „Überlastung der Akzeptanz„. Zu einem Gefühl: „nein, das kann ich nicht akzeptieren„. Wenn man so will, ist die aktuelle Krise eine gute Übung, die Nachrichten angemessen zu sichten – aber sie so distanziert zu betrachten, dass zwar der Inhalt gesehen – aber nicht negativ darauf reagiert wird.

Dazu habe ich etwas im freien PDF-Buch „The Island“ gefunden:
The teaching on non-self (anatta), which is totally fundamental, is an example. This is not an obscure teaching in the suttas: If there is any hint of self, a position is then taken and the whole realm of samsara unfolds. (Samsara=Relativität, Leiden)

Noch ein Hinweis: Wenn man aus der Weite herausfällt und nicht wieder hinein kommt, dafür gibt es ein sehr einfaches Mittel: Man schaue auf das, was weiß, was gerade passiert – oder frage sich: „Was weiß dass dies passiert?“ – und wenn man sensitiv genug ist, wird man spüren, wie sich sanft eine unbegrenzte Weite auftut, so weit wie der Himmel. Das wird hier bei Bedarf auch benutzt und stammt von hier:  unfetteredmind.org/a-light-in-the-dark  (deutsch)