Zentrumslos

Seit einigen Tagen ist es so, dass die Szenerie plötzlich „alleine ohne Mittelpunkt“ aufblitzt, was aus den Augenwinkeln gesehen wird. Es dauert jeweils nicht lange – aber es ist deutlich erkennbar. Das ist wie ein sanftes und beiläufiges hin- und herschalten, nichts besonderes.

Darüber hinaus ist zu sagen, dass das Selbstgefühl im Normalzustand hier schon jahrelang schwach ausgeprägt ist. Es wird nur stärker, wenn Gedanken auftauchen oder wenn Interaktion mit Menschen stattfindet.

Das zentrumslose Sehen resultiert höchst wahrscheinlich daraus, dass seit einigen Wochen regelmäßig kontempliert wird:

„Kein Seher, nur Sehen und im Sehen nur Farben.“
„Kein Hörer,  nur Hören und im Hören nur Töne.“

Einfach aber effektiv. Hier kann erkannt werden, wie das wirkt. Es ist kein Versuch, direkt etwas zu ändern, was niemals funktionieren würde, sondern einfach nur die regelmäßige Wiederholung der Wahrheit. Fast wie ein Mantra nur nicht so oft. Der Prozess re-programmiert sich selbst an dieser Stelle. Die Tatsache, dass das wirkt zeigt klar, dass es das Gehirn, bzw. das Unterbewusstsein mit seinen Glaubens-Sätzen ist, was die „wahrgenommene Wirklichkeit“ erzeugt. Die „wirkliche Wirklichkeit“ (Bewusstsein) kann nicht mit den Sinnen erkannt werden. Dann gibt es noch die „gedachte Wirklichkeit„, in Form von Gedanken, die auf die konstruierte „wahrgenommene Wirklichkeit“ aufgesetzt ist.

Das funktioniert in etwa so:

  1. Das virtuelle Gehirn empfängt vibrierende Informationen (Sinuswellen).
  2. Gehirn erkennt im Informations-Meer das Muster für „Baum„, das bereits in der Gedächtnis-Datenbank vorhanden ist.
  3. Gehirn filtert danach alles aus, was nicht in das aktuelle Weltmodell passt und für das es keinen Gedächtnisinhalt gibt.
  4. Gehirn aktiviert einen Gedanken mit verbalem Inhalt „Baum
  5. Verstand erkennt den Gedanken und weiß damit „Ich sehe einen Baum„.
  6. Was bedeutet: „Ich“ (der Verstand) sehe den Gedanken mit Inhalt „Baum„.
  7. Das ist alles künstlich, bis auf die Roh-Information, die das Gehirn empfängt (1. Satz)

Das bedeutet aber nicht, dass das alles „weggemacht“ werden muss. Es ist schließlich Teil des Gesamtprozesses, der hier abläuft. Und es muss ja noch mit anderen Menschen kommuniziert werden, was über Sprache geschieht.

Dieser Prozess muss nur gesehen werden und durch „geschickte Gegenmittel“ sanft re-programmiert werden. Und nochmal: Das macht kein Selbst, sondern der Prozess. Es wird einfach gesehen, dann die Wahrheit wiederholt, was das Sehen immer mehr intensiviert und die Projektion eines falschen Selbst schwächt, bis es nicht mehr auftaucht.