Zur Zeit sieht es so aus: Bewusstsein ist kein Feld oder Container, sondern die Dinge, wie sie erscheinen. Bewusstsein ist auch nicht die Substanz der Dinge, sondern eher die Mechanik des Aufpoppens und Verschwindens von substanzlosen Erscheinungen. Festigkeit und Permanenz ist Datenbestandteil der virtuellen Realität, die als „Welt da draußen mit Körpern“ erscheint.
Das hintergründige Feld (ICH BIN), das bis gestern noch fragmentarisch da war, wurde heute Nacht dekonstruiert und ist verschwunden. Jetzt sind da nur noch vernetzte Punkte mit Lücken dazwischen.
Der Körper wirkt zwar oberflächlich betrachtet fest, solide und permanent – aber ein tieferer Blick zeigt sofort, dass er aus stark fluktuierenden, vernetzten Punkten besteht. Durch die Lücken scheint die tiefe, leuchtende Schwärze hindurch, die seit Jahren nur als „innere Erfahrung“ erlebt wurde und nun überall.
Über die konventionelle Welt gibt es nichts weiter zu sagen, außer dass sie einfach so ist, wie sie jeweils ist. Sie kann nicht als irreal geleugnet aber auch nicht als real bestätigt werden. Sie ist erfahrungstechnisch da – aber erst in der totalen Sicht, dass das alles nur Erscheinungen (Kinofilm) sind und es niemanden gibt, der sie sieht oder gar an dem Dateninhalt der Erscheinungen irgend etwas ändern kann, kann tiefer Frieden aufscheinen.
Das Verblüffendste ist, dass diese Sicht die ganze Zeit da war – aber das vertrackte Netz von Worten und Konzepten hat den direkten Blick auf die realen Tatsachen verborgen. Daher kann die Sicht nicht erlangt werden – die Hindernisse müssen verschwinden, dann ist sie da.
Was sind die Hindernisse? Worte, Gedanken, Konzepte, Vorstellungen – die behaupten: „Dass die Welt fest und permanent ist und dass da Menschen sind, die darin handeln und zwischen gut und böse unterscheiden müssen„. Konventionell gesehen ist das richtig – aus der momentanen Sicht gesehen ist das Kinderkram!
Es ist faktisch so, wie einem Kind zuzuschauen, das im Sandkasten spielt und behauptet, dass die Sandburg ein reales Haus ist. Es ist aber nur Sand, Wasser und Phantasie…
Das spielende Kind, das so tut, als ob seine Sandfiguren real wären, zeigt den zuschauenden Erwachsenen damit, wie sie selbst die Welt irrtümlich sehen. Aber die Erwachsenen sehen nur den Irrtum des Kindes, das sie imitiert – aber nicht ihren eigenen Irrtum, denn „natürlich ist die Welt real, das sieht doch jeder!“ Ja, das sieht jeder oberflächlich schauende Ignorant so!
Solange die Menschen an dieser Sicht festhalten und damit zufrieden sind, die Welt so zu sehen, müssen sie zwangsweise an ihr leiden. Das kann nicht geleugnet werden, denn jeder erfährt das am eigenen Leib. Nicht Leben ist Leiden, sondern falsch zu sehen.