Erscheinungsformen

Heute Nacht wurde wieder ganz offensichtlich, dass jegliche Erfahrung oder Wahrnehmung nichts anderes ist, als eine Art „weißes Rauschen„, Lichtimpulse und Vibrationen. Alles andere kommt immer erst DANACH als konzeptueller Überbau. Man kann das als „einen Geschmack“ oder „die eine, grundlegende Erscheinungsform“ bezeichnen.

Oberflächlich betrachtet sind da Formen und Eigenschaften, die sich benennen lassen und über die man daher sprechen kann. Tatsächlich sind da aber nur Impulse und Vibrationen unterschiedlicher Frequenz, über die man nicht sprechen kann, die nur erlebt werden können.

Nochmal: Oberflächlich betrachtet sind da Formen, Zeit, Raum, Ort und sonstige Eigenschaften. Aber beim genaueren Hinschauen sieht man sehr deutlich, dass „darunter“ Impulse und Vibrationen sind. Diese sind die Basis aller Wahrnehmungen.

Konkret: Die Welt und die Wesen sind nicht fest, nicht einmal wirklich existent – sie bestehen aus angelernten und selbsterdachten Konzepten im Verstand, die auf den gepulsten Datenstrom aufgesetzt sind. Auf diese Weise kann jedes beliebige, konzeptuelle Weltmodell erzeugt werden, so dass mit dem gleichen Satz an Impulsen in jedem Moment nahezu unendlich viele Interpretationsmöglichkeiten möglich sind. Wobei die Interpretations-Konzepte die dynamische Parametrierung des Lebewesens bilden.

Das kann man als „Parallelwelten“ bezeichnen. Es gibt jedes Wesen und jede Welt so oft, wie es Interpretationsmöglichkeiten gibt. Castaneda nannte das „Bänder“ und die permanente Aufmerksamkeit auf ein „Band“ bzw. „Teil-Band“ den „Montagepunkt„.

Wer die Impulse und ihre Bedeutung sehen kann, der erkennt damit auch, dass die Welt tatsächlich ohne jede Mühe in jedem Moment neu geschaffen wird: Datenimpulse → Konzeptschichten → Welt/Wesen/Objekte. Mehr ist da nicht. Früher nannte man das „magisch„, weil eine rechnergestützte Simulation unbekannt war. Wenn aber zum Sehen Kenntnisse in Informatik dazukommen, wird sofort klar, dass das eine Simulation ist. Die Übereinstimmung liegt bei nahezu hundert Prozent.

Die Welt ist ein Produkt geistiger Datenverarbeitung.

Daher gibt es Paradoxe wie: „Es ist da und doch nicht.“ Weil es zwar im Verstand als konkrete Welt erscheint aber diese Erscheinungsform nur vorgestellt ist. Da werden einfach alle im Datenstrom „zusammengehörigen“ Objektdaten aggregiert und zu dem Aggregat sagt man dann „Strauch“, „Baum“, „Ameise“, „Hund“, „Mensch“ , „Planet“, „Sonne“, „Galaxie“ etc.

Diese aggregierten Formen können erst dann aufgelöst bzw. durchschaut werden, wenn der Datenstrom und seine energetische Grundform erkannt werden können. Zwar kann das Gehirn (virtuelle Maschine) das, denn es muss sie ja lesen, um sie interpretieren zu können – aber es filtert diese Strukturen aus und gibt sie nicht weiter.

Das Erkennen der zugrunde liegenden Impulse muss trainiert werden – beziehungsweise entwickelt sich von selbst, wenn die Aufmerksamkeit permanent auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden kann. Dazu muss gelernt werden, sich von Gedanken und anderen mentalen Formen zu de-identifizieren. Ideal ist, wenn erst gar keine mentalen Formen – oder nur wenige – hochkommen. Dann können die gepulsten Datenströme unter den scheinbar vorhandenen Welt-und-Wesen-Wahrnehmungen ungestört betrachtet werden. Diese werden dann scheinbar „transparent„, weil „durch sie hindurch“ die zugrunde liegenden, formlosen Datenstrom-Impulse gesehen werden.

Es gibt weder ein Ich, was das alles tut und meditiert und trainiert, noch eines, was das alles erlebt. Das passiert einfach alles und erscheint im unpersönlichen Gewahrsein – bzw. es erscheint ALS das Gewahrsein dieser Erscheinungen.

Früher konnte ich mir unter „Leere“ nur so etwas wie einen „leeren Raum“ vorstellen. Mittlerweile fühl-sehe ich Leere als leer von Konzepten und Erscheinungen aber voll von Daten und Potential. Und das, was die Datenverarbeitung „macht“ bzw. was ALS sie erscheint, ist Leben oder Gewahrsein. Der Datenverarbeitungs-Prozess ist konkret ausgestaltetes Leben – aber eben nicht so, wie es im Kopf als Vorstellungen erscheint, sondern in seiner gepulsten Rohform. Die Daten-Impulse sind real, die aufgesetzten Erscheinungsformen (Vorstellungen) sind es nicht. Das Universum/Multiversum besteht aus gepulsten Informationen (bewegte Lebenskraft, Divinity) – daher ist kein einziger Punkt ohne Leben.

Wenn das gesehen werden kann, zeigt sich auch, dass es schon immer so ist, dass es nur nicht bewusst gesehen wurde. An diesem Punkt fallen dann oft auch Aussagen wie: „Du musst gar nichts tun, denn du bist schon immer da„. Was aber nur dann gilt, wenn man das wirklich sehen und realisieren kann.

Wer glaubt, dass ein Normalmensch „nichts tun muss„, sagt damit im Prinzip, dass er automatisch ein Informatik- oder Mathematik-Studium besitzt.

Natürlich stimmt es, dass zwischen Normalmensch und Seher nur die Vorstellung „ein Normalmensch zu sein“ steht. Aber die ist in sehr langen Zeiträumen aufgebaut worden und muss erst entfernt bzw. verlernt werden, bevor das gesehen werden kann – und das braucht Zeit und viel Training. „Es gibt nichts zu erreichen“ aber sehr wohl „etwas zu sehen und zu erkennen„.

Wer glaubt, dass „nur dasitzen“ ausreicht, kann das ja tun. Aber vielleicht probiert er doch einmal aus, wie lange er seine Aufmerksamkeit auf einem Punkt halten kann – ohne abzuschweifen: 1 Sekunde, 10 Sekunden, 30 Sekunden, 1 Minute, 10 Minuten, 30 Minuten, 60 Minuten. Diese Fähigkeit ist in jedem Menschen latent vorhanden aber nur rudimentär und muss daher trainiert werden. Wie ist letztlich egal aber ohne diese Fähigkeit kann man nicht „konzentriert dabei bleiben„.

Man kann durchaus punktuelle Einsichten haben aber ohne die Fähigkeit stetig an einem Punkt zu bleiben, kann man die Sicht nicht mühelos halten und keinen dauerhaften Frieden und keine Loslösung vom Verstand und seinen mentalen Fluktuationen erreichen. Die Aufmerksamkeit schwankt und flattert dann wie ein Fähnlein im Wind, immer hin und her.

Menschen, wie Dogen sagten zwar: „Nur dasitzen reicht aus„. Fragt sich nur, ob er das auch gesagt hätte, wenn er die Fähigkeit der „dauerhaften, einspitzigen Konzentrationsfähigkeit“ nicht schon gehabt hätte. Ziemlich sicher hat „er“ sie in vorherigen Inkarnationen entwickelt und sie wurde nur in „ihm“ geweckt. So wie hier der beruhigte Verstand und „das einspitzige Konzentrationsvermögen“ durch einen einzigen Event geweckt wurde. Damit soll nicht gesagt sein, dass es eine persönliche Wiedergeburt gibt – sondern, dass es Datenobjekte gibt, die durch wiederholten Einsatz als „Lebewesen“ weiterentwickelt werden.

Das kann man sehen, wie einen „Auto-Plan„. Daimler&Benz entwickelten 1885 einen ursprünglichen Entwurf für ein Primitiv-Auto. Beim wiederholten Einsatz dieses Primitiv-Autos lernten die Verfasser dazu und entwickelten einen neuen Plan, indem der alte Plan mit den Lösungen aus den erkannten Fehlern  und Problemen modifiziert wurde. Die nächste Generation der Autos war dann schon fortgeschrittener – bis zu den heutigen Fahrzeugen. Das ist Evolution.

„Welt“, „Wesen“ und „Objekte“ basieren auf einer Art „evolutionären Datenverarbeitung„, die in ständig neuen Durchläufen aka „Leben„, „Inkarnation“ bzw. „nächste Benutztung des Datenobjektes“ die zugrunde liegenden Datenobjekte ständig weiter entwickelt.

Aus dem Sehen, dass sich Leben wiederholt, entstand nicht nur in Indien die Idee der persönlichen Wiedergeburt. Aber wie kann es eine persönliche Wiedergeburt geben, wenn es keine konkrete Person und keinen konkreten Körper gibt, sondern nur interpretierte Datenströme? Es gibt keine persönliche Wiedergeburt – aber es gibt den Einsatz des zugrunde liegenden Datenobjektes im nächsten Durchlauf (Leben). Und hier ist auch Karma angesiedelt – das sind einfach die angesammelten historischen Datenbestände im Datenobjekt, die sich im jeweils nächsten Einsatz auswirken oder nicht.

Der Buddhismus ist hier konsequenter, weil Buddha gesehen hat, dass es keine wirklichen Formen und Eigenschaften gibt, sondern dass diese nur mental vorgestellt sind. Jesus war hier zumindestens im Ausdruck weniger weit, obwohl er später erschien, denn er nannte den Ursprung „Vater“ und sich „Sohn„.

Das sind Bezeichnungen für Entitäten, die es so definitiv nicht gibt. Vielleicht nannte er das aber auch nur deshalb so, weil die ihn umgebenden Menschen mit „Formlosigkeit“ nichts anfangen konnten. Sie hätten den Begriff „Formlosigkeit“ genauso wenig verstanden, wie „Simulation“ oder „Computer„.

Vielleicht benutzte er aber auch den Begriff oder ein Synonym und die Chronisten und deren Übersetzer waren unfähig zu verstehen und ersetzten die ihnen unbekannten Begriffe. 2500 Jahre sind eine sehr lange Zeit – daher ist es immer besser, sich auf sich selbst zu beziehen und aus sich selbst zu schöpfen, statt zu versuchen alte Texte zu begreifen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in alle möglichen Richtungen verbogen und verfälscht sind.