Am weitesten weg von Natürlichkeit

ist der normale Mensch – denn der lebt nur im Verstand und hat keinerlei Zugang zu innerem Wissen. Jede Mücke, jeder Floh und auch alle höheren Tiere sind da weitaus näher an Natürlichkeit. Die leben einfach den Moment, wie er gerade ist und ziehen ihren Nutzen daraus.

Wenn ein Gnu von einem Löwen gerissen wird, dann empfindet es den Schmerz und das ist Leid. Aber es denkt dabei nicht daran, was es noch alles machen wollte oder dass die Welt einfach nur Scheiße ist – und leidet zusätzlich noch daran. Es stirbt einfach und Teil dieses Sterbens ist der Schmerz des Gerissen-Werdens aber nicht mehr.

Beim Menschen überwiegt der emotionale Schmerz, der aus dem Denken entsteht, um Größenordnungen den tatsächlich physisch entstehenden Schmerz. Das kann zwar nicht vermieden werden, denn wenn Zwangsdenken da ist, dann ist es da – aber man könnte es als das erkennen, was es ist und einfach daran vorbei sehen.

Dass einem die Welt nicht gefällt ist auch nur ein Gedanke, der emotionalen Schmerz erzeugt – und zwar solange, wie man die Welt nicht als Anhäufung von Wahrnehmungen und als Spielwiese sehen kann oder will. Aber auch an diesem Gedanken kann man vorbei sehen – es ist doch nur ein Impuls im Gehirn, der nicht zuschlägt, wenn man ihn ignoriert.