Die meisten Menschen nehmen unwillkürlich an, dass sie ein bewusstes Subjekt sind, das Objekte und andere Subjekte „da draußen“ sieht. Aber das stimmt nicht, das ist die dualistische Sicht, die Trennung, die „Ursünde„. Das hängt nur damit zusammen, dass der Seher der Objekte sich nicht selbst sehen kann und sich aufgrund Ignoranz mit dem Ort des Sehens verwechselt, mit dem Körper, durch den er gerade sieht.
Fakt ist, dass Seher und das Gesehene niemals getrennt sein können. Das wird eindeutig gesehen – jedes Subjekt und Objekt sieht sich selbst. Es gibt keine Lücke zwischen Seher und Gesehenem – der Seher IST das Gesehene. „Die Welt„, so wie sie normalerweise gesehen wird und „der Körper„, der angeblich der Seher ist, sind der Seher in manifestierter Form aber nie getrennt von ihm.
Der Seher IST alle Objekte –
alle Objekte sind der Seher.
Das sind einfach zwei Seiten der gleichen Münze. Auf der einen Seite ewige, primordiale Schwärze, das Ungeborene, Stille und Frieden – und auf der anderen Seite sämtliche Subjekte, Objekte und Bewegungen.
Mit anderen Worten: Schau in den Himmel und du siehst den Geist in Form von Räumlichkeit und Leere. Rieche an einem Hundehaufen und du kannst den Geist als Geruch erkennen. Fühle die Haut einer Frau und du fasst die Göttin (Geist) an.
Und dieses „Du“, das hier angesprochen wird, ist der formlose Geist, der durch „deine“ Augen sieht, durch „deine“ Nase riecht und durch „deine“ Hände fühlt.
Das Sehen des Himmels ist identisch mit dem Himmel, das Riechen des Hundehaufens ist identisch mit dem Hundehaufen, das Tasten und Fühlen der Haut ist identisch mit der Haut.
Seher (Subjektivität), Sehen (Bewegung, Aktion) und Gesehenes (Objektivität) sind ein und dasselbe.
Das sogenannte „Selbst“ ist eine Bewegung in Stille und Unbeweglichkeit, die aber niemals davon getrennt ist. Leben ist einfach nur Leben, das sich selbst lebt und niemals von sich selbst getrennt ist oder irgendwelche getrennten Subjekte oder Objekte erzeugt, die dann auf die Suche nach ihrem Ursprung gehen müssen.
Leben IST EINES, ohne ein Zweites.
Leben ist EIN nahtloses Kontinuum von nicht-Existenz und Existenz, die ununterbrochen ineinander übergehen. Ständiges Ausstrahlen und Zurückstrahlen, Expansion und Kontraktion. Und sämtliche Energien, Lichter, Partikel, Subjekte und Objekte sind ein und dasselbe.
Nichts ist versteckt, nichts muss gesucht werden, Suche führt nur vom Moment fort – und der Moment, das Hier und Jetzt, ist der ultimative Schlüssel zum ewigen Leben. Denn Leben ist immer nur JETZT.
Leben ist die Präsenz des ewigen Stromes schemenhafter Wahrnehmungsobjekte, die aus dem Nichts heraus wechselweise ausgestrahlt und eingestrahlt (erkannt) werden.
Wie ein Planetarium, das Weltraumbilder in den Raum projiziert und dann mit einer Kamera die Rückreflektion aufnimmt.
Leben IST nichts anderes als seine eigene Präsenz in Form des schemenhaften Wahrnehmungsstromes.