Unpersönliches Wirken

Gerade gefunden:

„Nicht findet man der Taten Täter,
Kein Wesen, das die Wirkung trifft,
Nur leere Dinge zieh’n vorüber:
Wer so erkennt, hat rechten Blick.

„Und während so die Tat und Wirkung
Im Gange sind, wurzelbedingt,
Kann, wie beim Samen und beim Baume,
Man keinen Anfang je erspäh’n“.

„Auch in dem künft’gen Daseinskreisen
Kein Stillstand zu bemerken ist.
Den andern, die das nicht erkennen,
Fehl’t jede Herrschaft über sich.

„Im Glauben an die Wirklichkeit der Wesen,
An ew’ge Dauer oder an Vernichtung,
Sie zweiundsechzigfacher Ansicht (s.D.1) folgen
Und miteinander sind im Widerspruch.

„Gefesselt durch der Ansicht Fessel,
Reißt der Begehrensstrom sie mit;
Und vom Begehren mitgerissen,
Sie frei nicht werden von dem Leid.

„Der Mönch, des Buddhas edler Jünger,
Der dieses also hat erkannt,
Bedingtheit mag durchdringen er,
Die tief ist, fein und wesenlos,

„Nicht in der Wirkung findet man das Karma,
Und nicht im Karma sich die Wirkung zeigt;
Das eine leer ist von dem anderen,
Doch Wirkung ohne Karma gibt es nicht.

„Nicht haust das Feuer in der Sonne,
Im Brennglas nicht, im Zunder nicht,
Auch jenseits dieser Dinge nicht,
Und doch entsteht’s durch sie bedingt.

„Genau so auch die Karmawirkung
Im Karma nicht zu finden ist,
Auch außerhalb des Karmas nicht,
Und Karma in der Wirkung nicht.

„Leer von der Wirkung ist das Karma,
Im Karma nicht die Wirkung haust;
Durch jenes Karma doch bedingt
Die Wirkung zum Entstehen kommt.

„Da gibt es weder Gott noch Brahma,
Der dieses Daseinsrad erschuf:
Nur leere Dinge zieh’n vorüber.
Durch viele Ursachen bedingt.“

[Quelle]