Schwarm-Intelligenz

Momentan fühlt sich das Ganze an, wie folgt: In der Mitte des Körpers (Brustgegend) ist ein Stillpunkt. Von diesem aus wird eine subtil fühlbare, radiale Strahlung kugelförmig emittiert. Diese Strahlung ist als Bewusstseinsfeld anzusehen, das nach der Ausstrahlung überall gleichzeitig diffus und gleichmäßig verteilt auftritt und Wahrnehmungs-Objekte erzeugt, die wiederum nichts anderes sind, als geformtes Bewusstsein. Dieses Feld erzeugt eine virtuelle RaumZeit, denn die Strahlung IST Bewegung.

Umgekehrt betrachtet: Da, wo etwas wahrgenommen wird, muss Bewusstsein sein, denn das Wahrnehmungsobjekt besteht aus geformten Bewusstsein. Somit ist der Mond aus geformten Bewusstsein gemacht, innerhalb des diffusen Bewusstseinsfeldes und auch die „Strecke“ vom lokalen Stillpunkt zum Mond ist nur Bewusstsein – allerdings ungeformt – daher erscheint es als leerer Raum, in dem der Mond scheinbar ist. Es gibt also NULL Differenz und Unterschied zwischen Bewusstsein und Bewusstseinsobjekt. Bewusstsein kann sich aber auch im leeren Zustand subtil selbst erfahren – als der Stillpunkt, das heißt Bewusstsein ohne Ausdenhnung und Objekt-Projektion.

Aus den zuletzt gemachten Erfahrungen ergibt sich jedoch, dass auch der absolut gefühlte Stillpunkt nur relativ ist, denn er ist nur EIN Punkt in einer ungeheuren, virtuellen Punktewolke, die als ALLES anzusehen ist – und an jedem dieser Punkte findet der gleiche Prozess statt, der mit jedem der anderen Punkt-Prozesse vernetzt ist. Anders gesagt: Der Output jedes der lokalen Punktprozesse wird als Input in jedem der anderen Punkt-Prozesse erlebt.

Daher ist das Multiversum die Summe ALLER Punkt-Prozesse, die nichts anderes sind, als der Ur-Prozess (Blaupause) der sich selbst in jedem einzelnen Punkt aus der Perspektive dieses Punktes erfährt. Jeder der lokalen Punktprozesse IST ein eigenes Universum – was bedeutet, dass es soviele Universen im Multiversum gibt, wie es Punkt-Prozesse („Wesen„) gibt.

Mit anderen Worten: der Ur-Prozess nimmt sich selbst als GANZES wahr – was gleichzeitig der Ur-Prozess IST, denn Wahrnehmung=Wahrnehmungs-Objekt und Sein (Bewusst-Sein) sind untrennbar verbunden.

Zusätzlich nimmt sich der Ur-Prozess auch IN jedem einzelnen Punkt des Ur-Prozesses aus dessen lokaler Geo-Perspektive wahr, in Form des sich selbst gewahrenden individualisierten Datenstromes, bestehend aus: Geo-Position, Sinnes-Wahrnehmungen, mentalen Wahrnehmungen (Gedanken, Gefühle, Emotionen) und Handlungen.

Noch anders betrachtet, besteht ALLES aus dem Ur-Datenstrom und der Mischung aller individualisierten Punkt-Datenströme – und das ist exakt die Beschreibung eines Hologrammes, bei dem sämtliche Informationen in jedem einzelnen Punkt vorhanden sind – wenn auch diffuser oder unschärfer, je kleiner das betrachtete Hologramm-Stück ist.

Daher ist Information niemals getrennt oder nur an einem Punkt vorhanden und an anderen nicht, weswegen es absolut keinen Unterschied gibt, zwischen einem perfekten Meister und einem Normal-Menschen. Es ist eher so, dass der Normal-Mensch nur deshalb Normal-Mensch ist, weil dem Bewusstsein an diesem lokalisierten Punkt des Gesamtbewusstseins (Ur-Prozess, Punktewolke) noch nicht die (stets vorhandenen) Informationen bewusst wurden, wie sie dem Meister bewusst sind.

Man kann den perfekten Meister daher als den Gesamtprozess sehen, der sich in diesem lokalisierten Punkt ausdrückt – und der den Gesamt-Prozess und seinen lokalen Punkt-Prozess kennt und wie die beiden zusammen hängen – und der mit dem Finger zum Mond zeigt, um den Normal-Menschen den Weg zu weisen, um zur gleichen Sicht (Erkenntnis) zu kommen, die der Gesamtprozess in Form des Meisters schon hat.

Es gibt aber auch Normal-Menschen, in denen sich diese Sicht spontan selbst manifestiert. Das ist allerdings niemals „selbstgemacht„, sondern einfach nur Bestandteil des individualisierten Datenstromes der diesen Punkt bildet und der vom Gesamtprozess projiziert wird. Das wird in den alten Texten oft „Gnade“ genannt. Wie sonst, sollte der erste „erleuchtete Mensch“ zu seinen Erkenntnissen gekommen sein, wenn sie ihm nicht von der Gesamtheit gegeben worden wären? Und letztlich ist es ja IMMER so, es sieht nur so aus, als ob da ein „Meister“ gewirkt hat – der „Meister“ IST die Gesamtheit, die durch ihn wirkt.

Man kann das GANZE auch als Schwarm-Intelligenz verstehen – so ähnlich, wie die Ameisen eines Ameisenvolkes eine Gesamt-Intelligenz bilden.

Wenn das zutiefst, bis in die letzte Zelle hinein, so gesehen werden kann, wird unmittelbar klar, dass es niemals so etwas wie ein „Ich“ oder „Individuum“  gegeben hat und auch nicht geben kann, denn der Punkt IST das GANZE, das sich ALS dieser individualisierte Daten-Punkt ausdrückt, um sich DURCH ihn originär zu erfahren – so wie es sich auch durch jeden anderen Punkt originär erfährt.

In alter Sprache ausgedrückt ist es „Gott„, der sich als das „Wesen“ ausdrückt – weswegen das „Wesen“ wesenhaft identisch ist mit „Gott„. Darum sagt Meister Eckhart auch: „Das Auge, mit dem ich Gott sehe, ist dasselbe, mit dem Gott mich sieht. Mein Auge und Gottes Auge sind ein und dasselbe im Sehen, ein und dasselbe im Wissen, ein und dasselbe im Lieben.“ – was entschlüsselt bedeutet: Gott ist ICH – oder noch krasser: „ICH BIN GOTT„!

Nur durfte er das so nicht sagen, denn ansonsten wäre er sofort als Häretiker auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Es war eben ein Unterschied, ob einer im 13. Jahrhundert in Indien aufwuchs oder in Europa. In Indien gab es keinen politisch und wirtschaftlich mächtigen „Papst„, der Andersdenkende gnadenlos töten leiß, um seine Position und die seiner Kardinäle, Bischöfe und Priester zu schützen. In Indien wurden „Heilige„, die bekundeten: „Gott ist ich“ oder „ich bin Gott“ geehrt, ernährt, gekleidet und oft sogar mit einem Ashram versehen. Genau das wird heute von etlichen Schein-Heiligen, oft sehr junge, gewitzte Kerle in goldenen Kleidern, kräftig ausgenutzt. Der Papst macht das genauso – nur ist der eher älter.


Nachtrag:

Wenn „der hier„, ein regulär ausgebildeter Akademiker wäre, also Grundschule, Gymnasium, Studium – dann wäre es nahezu unmöglich, das alles so locker flockig „zu behaupten“ – denn es ist nicht beweisbar, nur selbst erlebbar. Das würde ein reguläres Akademiker-Ego nicht zulassen können, denn ein Akademiker lernt, sich auf die Aussagen anderer zu stützen und Erweiterungen und Beweise oder Gegenbeweise der „Schulmeinung“ zu publizieren. Aber einfach die „Schulmeinungkomplett umzustoßen (evtl auch die spirituelle) und eine eigene Gesamtsicht zu präsentieren, das gilt in akademischen Kreisen als (politisch) unkorrekt – weil es diejenigen Egos brüskiert und demaskiert, welche die Schulmeinung glauben und lehren. Und genau die haben die größte relative Macht und nutzen es mehrheitlich dazu, das von ihnen vertretene Wissen zu stützen.

Nun ist es aber so, dass hier Grundschule, Hauptschule, Ausbildung, Beruf stattgefunden hat und erst im Alter von 42 Jahren ein Informatik-Studium auf die Praxis aufgesetzt wurde. Das führte dazu, dass jede Aussage der Professoren immer aus Sicht der Praktikabilität gesehen wurde, was ergab, dass mehr als 50 Prozent der Aussagen als akademisch-theoretischer Bullshit erkannt wurden.

Das bedeutet, dass „der hier“ ein krasser Praktiker ist, der ausschließlich aus sich selbst heraus lernt und nur das akzeptiert, was er selbst als funktionierend erlebt hat. Daher ist es vollkommen egal, was „andere“ sagen oder ob das „für andere“ vollkommen „idiotisch“ wirkt, was hier gesagt wird. Hier wird das gesagt, was hier gesagt wird – weil es so erlebt wird.

Mache jeder seine eigenen Erfahrungen und sage aus dieser individuellen, praktisch eruierten Sicht, was er zu sagen hat. Genau das ist die Funktion und Aufgabe eines jeden Erfahrungs-Punktes und genau das macht die lebendige Vielschichtigkeit aus. Man darf nur niemals in die falsche Sicht verfallen, dass da „irgendeiner ist„, der das so oder anders macht oder sieht! DAS IST IMMER DIE GESAMTHEIT, die sich an diesem Punkt genau SO ausdrückt. Dazu sagt man gewöhnlich So-Sein oder So-heit.

Warum haben die alten Meister nicht von „Computern„, „Universum=Gehirn“ oder „Schwarm-Intelligenz“ als Analogie gesprochen? Weil dieses Wissen damals noch nicht vorhanden war und es auch kein anderer Mensch verstanden hätte. Umgekehrt ist es wirkungslos, heute mit irgendwelchen Botschaften  von Sufis oder christlichen Mystikern anzukommen, womöglich noch in mittelalterlicher Sprache – das wird weder verstanden, noch akzeptiert.

Daher muss man heute die Sprache verwenden, die heutzutage verstanden wird und die ist datentechnisch orientiert, denn praktisch jeder Mensch auf diesem Planeten hat ein SmartPhone und/oder einen PC. Daher weiß jeder sofort, was das ist, wenn von „Computer„, „Simulation“ oder „Computerspiel“ gesprochen wird. Die Offenbarung der Wahrheit muss sich immer den aktuellen Gegebenheiten anpassen, ansonsten wird die Botschaft des Nicht-Selbst oder Nicht-Ich nicht akzeptiert.

Um so eine Botschaft zu formulieren, muss eine eigene, lebendige Erfahrung vorhanden sein – die sich dann „von selbst“ in Form der Botschaft manifestiert. Genau so funktioniert das hier und deswegen kann und wird „der hier“ das niemals „für sich selbst“ reklamieren. Es ist die Gesamtheit, die das durch den Einzel-Punkt tut – aber niemals ein Einzelner, denn der wäre viel zu leistungsschwach dafür.

Menschlich ausgedrückt: „Der Dieter“ ist viel zu unintelligent, um DAS hier zu formulieren. Und es ist vollkommen egal, ob der Punkt durch den ausgedrückt wird, „Dieter„, „Eckhart„, „Dogen“ oder „Kabir“ genannt wird, denn das gilt grundsätzlich für jeden Menschen (Wesens-Punkt).

Datentechnisch ausgedrückt: Um eine Wetter- oder Universums-Simulation zu berechnen, braucht man eine Computerleistung, die tausendfach oder gar millionenfach größer ist, als die eines normalen PC’s. Woraus bestehen die Hochleistungs-Computer heutzutage? Aus sehr vielen kleinen Einzel-Rechnern – das ist eine Schwarm-Intelligenz. Woraus besteht das Internet? Ebenfalls aus sehr vielen vernetzten Einzel-Rechnern. Zufall? Nein, konsequent, da: effektiv, dezentral, ausfallsicher und kostensparend!

Ein komplexer Hochleistungs-Einzel-Rechner ist viel mehr von Ausfall und Defekt bedroht, als eine sehr hohe Anzahl einfacherer Mikrorechner, die so vernetzt sind, dass sämtliche Daten dezentral über das Netz verteilt sind, so dass jeder Rechner jederzeit ersetzbar ist. Das funktioniert absolut sicher, solange nicht das gesamte Netz, alle Rechner und sämtliche Backups gleichzeitig zerstört werden. Das dürfte schwierig werden, angesichts der ungeheuren Größe des Universums.

Die zugrundeliegende, universelle Intelligenz, ist nichts anderes, als die Gesamtheit aller Punkte – die in jedem Punkt gespiegelt wird. Anders gesagt: Das Multiversum als Gesamtintelligenz, ist eine holografische Anordnung von intelligenten Punkten. Datentechnisch betrachtet ist das eine hochmoderne, hochleistungsfähige, redundante und ausfallsichere Rechner-Konfiguration. Und was ist ein Gehirn? Ein Gehirn ist nichts anderes, als eine hochgradige Vernetzung von Billionen Nervenzellen, in denen intelligente energetische Abläufe stattfinden.

Wie oben, so unten = wie unten, so oben.

Wer SEHEN kann, der SEHE.

Nachtrag 2: Wenn Thomas Alva Edison und Albert Einstein auch so gedacht hätten, dass die „Schulmeinung“ heilig ist und alles, was irgendwelche „Verstorbenen“ gesagt haben, für alle Zeiten fest steht – dann gäbe es heute weder die Glühbirne, noch die Relativitätstheorie. Man vergesse NIE, dass es kein Mensch ist, der sich ausdrückt – es ist die Gesamtheit durch einen Punkt!

Und noch eines: selbstverständlich ist es nicht wörtlich zu nehmen, dass da „vernetzte Computer“ sind! Das ist nur eine Annäherung, die sich so gezeigt hat. Was nicht gesagt werden kann aber gesagt werden muss, sollte so gesagt werden, dass möglichst wenig davon mit dem Anschein von Ich-haftigkeit behaftet ist. Was liegt da näher, als eine Analogie aus technischen Einrichtungen zu verwenden, die niemand jemals mit „Ich“ in Verbindung bringen wird? Aber eine solche Analogie kann erst dann verwendet werden, wenn es eine entsprechende Technik tatsächlich gibt.

Ich“ habe mir das nicht ausgedacht – vor etwa 30 Jahren stieg in „mir“ der unwillkürliche Gedanke auf: „Ich bin ein Programm„. Das hat sich als „Programm dieses Lebens“ entpuppt. Denn daraus wurde eine technisch orientierte Sichtweise, wie Existenz organisiert ist – basierend auf tiefen Einblicken in die Existenz. DAS ist es, was mich seit langem brennend interessiert: WAS IST DAS?

 

Ein Mann kam zur Tür der Geliebten (1) und klopfte.
Eine Stimme fragte »Wer ist da?«
»Ich bin es«, antwortete er.
»Hier ist nicht genug Platz für dich und mich«,
sagte die Stimme, und die Tür blieb geschlossen.

Nach einem Jahr der Einsamkeit und Entbehrung
kam der Mann wieder und klopfte erneut.
»Wer ist da?« fragte die Stimme.
»Du bist es«, sagte der Mann,
und die Tür wurde geöffnet.
Rumi

1) Mit „Geliebte“ meinte Rumi hier die Einheit bzw nicht-Dualität.