Unterscheidung von ICH und Nicht-ICH

Analogie: Um Wasser zu erkennen, muss man einmal Wasser gefühlt haben. Seine Nässe, seine Kühle, die Fließfähigkeit. Wenn man das einmal erlebt hat, dann kann man Wasser auch in Mischungen und anderen Aggregatszuständen erkennen. Zum Beispiel spürt man eindeutig den Unterschied zwischen absolut trockenem Sand und feuchtem oder nassem Sand. Oder wenn man Schnee oder Eis in die Hand nimmt, spürt man nach kurzer Zeit die Nässe des Schmelzwassers. Diese Nässe ist das spürbare Merkmal von Wasser, das man in jeder Mischung eindeutig erkennt. Es gibt da mehrere Erklärungsmöglichkeiten, zum Beispiel „Salzgeschmack„, „Zuckergeschmack“ oder „Zitronengeschmack„.

Wichtig ist, dass man einmal eindeutig erlebt, wie und was Bewusstsein (ICH) IST und ab dem Moment kann man es immer bemerken. Es ist aber kein Körpergefühl, keine Sinneserfahrung,  und es kann nicht mit Worten beschrieben werden – sondern es ist ein direktes, inneres, nonverbales WISSEN: ICH BIN.

Bei den meisten Menschen ist es so, dass dieses tiefe, innere Wissen überlagert ist, von diversen Körpergefühlen, vom Denkchaos und von Vorstellungen, zB eine Person zu sein, die einen Körper hat, von Ideen, Gefühlen und Emotionen – die alle Nicht-ICH sind.

Dafür kann kein Mensch etwas – man kann also niemals mit Recht sagen, dass diese Menschen dumm wären oder minderwertig – sie sind alle ICH – aber sie wissen es nicht – weil es momentan nicht in ihrem Drehbuch steht, DAS zu WISSEN. Das globale Bewustsein ist an diesen Wahrnehmungs-Punkten noch nicht zu sich selbst erwacht.

Mit Ausnahme des Denkchaos, das es hier nicht mehr gibt, sind die anderen Überlagerungs-Objekte hier auch da – aber sie können das innere WISSEN: ICH BIN nicht mehr überlagern, weil ICH das WESEN des Bewusstseins bewusst BIN. ICH verkörpere es, ICH spüre „die Nässe des Wassers“ in allen seinen Mischungen direkt, ohne darüber nachdenken zu müssen – immer und ununterbrochen.

Es gibt „Lehrer“, die sagen, dass die Menschen „selbstverantwortliche Individuen“ wären, die etwas tun müssten, die sich anstrengen müssten, um zu erwachen. Ich sehe eindeutig, dass das so nicht stimmt. Das sind keine Individuen – das sind Simulationen individueller Wesen IM globalen Bewusstsein.

Zu sagen, dass „jemand etwas tun muss„, hieße im Umkehrschluss, dass es keine Einheit gibt, sondern eine Vielheit, die erst zur Einheit heranwachsen muss. Es ist aber exakt umgekehrt: Es ist eine absolute EINHEIT, die IN SICH SELBST eine scheinbare Vielheit simuliert.

Aus Sicht der simulierten Vielheit ist die EINHEIT nicht existent. Umgekehrt wird aus Sicht von ICH erkannt, dass die Vielheit in Wirklichkeit ICH IST – ICH IST EINHEIT von ALLES (Etwas) und NICHTS (Nicht-Etwas).

Das EINZIGE was  ICH sehe, ist ICH und das ist ALLES. Die einzelnen Wahrnehmungspunkte (Schein-Wesen, Bewusstseins-Blasen) sind MEINE Selbsterfahrungs-Punkte, innerhalb von ALLES, innerhalb von MIR SELBST. Aber keinesfalls abgetrennte, individuelle Wesen, die eigenständig handlungsfähig sind.

Das sogenannte Universum/Multiversum ist ein Netzwerk aus Myriaden von Selbsterfahrungspunkten, das in Form von Bewegung, Vibrationen und Licht-Impulsen IM globalen Bewusstsein residiert. Und jedes „Wesen“ ist einfach ein Punkt oder eine Bewusstseins-Blase in diesem globalen Feld, in diesem globalen Bewusstseins-Ozean – wie eine Körperzelle im menschlichen Körper.

Interessanterweise ist das Abbild des Multiversums IN jedem Erfahrungspunkt enthalten. Jedes Wesen IST sein eigenes, erfahrbares Universum IN SICH SELBST, eine eigene Bewusstseinsblase, eingebettet IM universellen Feld, der Summe aller Wahrnehmungs-Punkte, dem „kosmischen Körper„.

Wie oben, so unten. Das ist, was in der Bibel gemeint ist mit: „Gott hat die Menschen nach seinem Bild erschaffen„. „Die Menschen“ stellen sich daher vor, dass  es einen „persönlichen Gott“ gibt, der so aussieht, wie „ein persönlicher Mensch„. Das ist natürlich falsch, weil es so etwas wie „einen persönlichen Menschen“ und „einen persönlichen Gott“ gar nicht gibt – nur als persönlichen Glaubenssatz, als persönliche „Welt-Anschauung„.

GOTT oder QUELLE ist einfach ALLES und NICHTS zugleich – DAS, was immer und überall DA IST – aber nicht sinnlich-körperlich erfasst werden kann.

Das sinnlich-körperlich Erfassbare (Etwas) ist die Selbst-Erfahrungs-Welt des GEISTES, der nicht sinnlich-körperlich erfasst werden kann (Nicht-Etwas).

Man kann also nicht sagen, dass die Welt eine Illusion ist – sie ist da – aber ihre Erscheinungs-Form ist keineswegs das, was sie zu sein scheint. Es ist ein geistiges Kontinuum oder Feld – dem jegliche Festigkeit (Physis) und jede Eigenständigkeit fehlt. „Fest“ ist lediglich ein relativer Sinnes-Erfahrungs-Wert, wie „nass“ oder „trocken„. Reine Interpretation.

Aus Sicht eines Menschen im Informationszeitalter kann man sich „Welt und Wesen“ am besten so vorstellen, wie eine Computer-Simulation, ein Computer-Spiel oder einen Kino-Film – mit scheinbar selbstexistenten und eigenständig handlungsfähigen „Wesen“ bzw. „Personen„.

Es ist eine Vorführung, eine Ganzheit, die als „kosmischer Körper“ (oben) existiert – aber auch dezentral IN jedem Wesen (unten) bzw. Selbst-Erfahrungs-Punkt (wesenhafte Bewusstseins-Blase) abläuft, da jeder die Welt-Simulation aus einem etwas anderen Winkel sieht, als sein Nebenmann.

Und dasjenige, was diese Vorführung insgesamt und durch jeden einzelnen Selbst-Erfahrungspunkt (Schein-Wesen, Bewusstseinsblase) erlebt und IN dem sie sind – IST ICH.

Das SELBST ist DAS,
was ICH SELBST BIN
ICH BIN, der ICH BIN

GOTT (ICH, EINHEIT, ABSOLUTHEIT) manifestiert sich als Punktewolke relativer Vielheit, um sich selbst in jedem einzelnen Punkt als relatives „ich“ zu erfahren.

Selbsterkenntnis „eines Menschen“ bedeutet, dass sich das globale Bewusstsein durch diesen Punkt wieder SEINER SELBST und seiner ABSOLUTHEIT bewusst wird.

Selbsterkenntnis bedeutet nicht, dass der relative Mensch oder gar die Person zur ABSOLUTHEIT wird!

Erwachen“ bedeutet ein Aufwachen der ABSOLUTHEIT von der Vorstellung, ein begrenztes Wesen, eine Person zu sein. Das ist der Beginn der geistigen Reise in sich selbst hinein, hin zu immer mehr Reinheit. Aber das ist kein „Tun“, sondern ein von SELBST geschehendes Aufdecken aller Aspekte der geistigen Dimension.

Das bedeutet aber nicht, dass es kein Tun in Richtung Selbsterkenntnis geben kann, zB ist es absolut nicht verkehrt, in sich selbst zu ruhen, seine eigenen geistigen und energetischen Tiefen auszuloten, was man „Meditation“ nennen könnte. Das kann den Boden ebnen, für weitere Aufdeckungen. Und da es keinen persönlich Handelnden gibt, sondern nur ein globales Geschehen, das sich überall gleichzeitig ereignet, kann natürlich auch das erscheinen.