Tagtraum, Nachttraum, Tiefschlaf – das sind die drei Modi des menschlichen „Lebens„. Wer ist es, der vordergründig den jeweiligen Traum erlebt? Die vom Bewusstsein geträumte Figur, genannt „Mensch„. Was ist das, was sich im Kopf der geträumten Figur bewegt? Gedanken, Vorstellungen von gut und böse und Bilder.
Gibt es einen Unterschied, zwischen Tagtraum und Nachttraum? Ja, den gibt es! Tagsüber ist es hell, der Körper scheint wach zu sein und sich zu bewegen. Nachts ist es dunkel, der Körper scheint bewegunglos im Bett zu liegen und zu schlafen.
Was ist die Umgebung im Tagtraum? Eine vom geträumten Kopf erzeugte, virtuelle Umgebung. Und nachts? Genauso, wie im Tagtraum. Jemand, der Lage ist, luzide zu träumen, kann, wenn er das möchte, die Traumumgebung beliebig ändern, weil er nur unipolar ist – das heißt, es ist nur ein virtueller Kopf involviert. Im Tagtraum ist das praktisch unmöglich, weil es sich dabei um einen multipolaren Traum handelt.
Die sogenannte „Außenwelt“ ist nicht getrennt von der sogenannten „Innenwelt„. Das bedeutet aber nicht, dass die geträumte Figur deshalb eine besondere Verantwortung hätte – für diese Einheits-Traum-Welt. Die Figur ist deshalb eine Traumfigur, weil sie Inhalt des Traumes ist. Mit anderen Worten: Der sogenannte „Mensch„, der Innen- und Außenwelt getrennt oder vereint erlebt, ist ein Trauminhalt.
Gibt es eine Realität, außerhalb des Traums? Nein – der Traum wird in der nicht-manifesten und nicht-dualen Quelle erzeugt und ist nicht getrennt davon. Ob man das Ganze „Traum“ nennt, „Simulation„, „virtuelle Welt“ oder „Kinofilm“ – das spielt letztendlich keine Rolle.
Wer das nicht versteht, wird vielleicht versuchen, diese geträumte Welt zu ändern, sich im Traum einzubringen, sich im Traum stark zu machen für eine bessere Traum-Welt. Aus herkömmlicher Sicht betrachtet, ist das „patriotisch“ und „gut„. Aber die herkömmliche Sicht ist dual und beruht darauf, dass diese Welt fest und real ist, so, wie sie als Mensch erlebt wird – und dass die Insassen für den Zustand der Welt verantwortlich sind.
Sind sie das wirklich? Oder doch eher der Träumer, genannt: Schöpfer, Erzeuger, Quelle, Gewahrsein, „Gott“ etc.?
Das alles bedeutet nicht, dass reale Hilfe nicht möglich ist! Aber das ist dann keine Hilfe, die ein „authentischer, selbstständiger und unabhängiger Mensch“ vollzieht – sondern die Traumfigur tut einfach nur das, was für ihre Rolle in diesem Abschnitt des Traumes im Drehbuch steht. Mit anderen Worten: Diese Traum-Welt ist zu hundert Prozent determiniert – und die Menschen sind genauso unabhängig, wie die ferngesteuerten Figuren in einer Computer-Simulation.