Wenn alles eine Einheit ist und ICH existiere – dann BIN ICH diese Einheit, die man SELBST nennen kann. Was ist das SELBST? Ewige, stille Präsenz, mit der Fähigkeit, Bewegung in sich selbst zu erzeugen (Licht, Gedanken, Bilder).
Wenn das SELBST ALLES IST, dann gibt es nichts, was dem hinzugefügt oder weggenommen werden kann. Dann gibt es weder etwas zu finden, noch etwas zu verlieren. Also reicht es aus, einfach das wahrzunehmen, was im ewigen Moment wahrzunehmen ist. Da es sich um eine Einheit handelt, ist auch das Wahrgenommene Teil des SELBST.
Somit ist das Hervorbringende und das Hervorgebrachte (Welt, Wesen) das SELBST. Menschen sind damit Teil des SELBST, sie laufen durch das SELBST, atmen und essen es und scheiden es wieder aus.
Wenn das so ist, kann unmöglich irgend eine Praxis etwas zustande bringen, was nicht schon da wäre. Eine Ausnahme davon ist die Verfeinerung des Nervensystems, um die stärker werdenden Energieströme handeln zu können. Aber das kann man einfach als Bestandteil des sich entfaltenden Lebens ansehen. Wenn irgend eine Übung nötig ist, dann wird sie sich ereignen, ist keine nötig, wird sie ausbleiben.
Wenn jemand betet, wen betet er dann an? Das, was er eigentlich ist: das SELBST, also letztlich sich selbst. Wenn jemand einem anderen etwas gutes oder schlechtes antut – wem tut er das an? Sich selbst. Wenn jemand verheiratet ist, dann ist er mit sich selbst verheiratet. Wenn einer einen Feind hat, ist er mit sich selbst verfeindet. Wenn eine Frau ein Kind bekommt – dann gebiert sie sich selbst – in Form des Kindes. Wenn einer ein Tier tötet und es isst – dann macht er das letztlich mit sich selbst. Und so weiter…
Worauf läuft das hinaus? Auf ein vollkommenes Null-Summen-Spiel. Nichts geschieht wirklich, noch ist jemals etwas geschehen – das sind alles nur temporäre Bewegungen im Raum, der ICH BIN – und ICH BIN auch der Erzeuger und Genießer dieser Bewegungen.
Ich höre schon die Aufschreie: „Aber dann kann ja jeder machen, was er will!“ Klar, „jeder“ kann machen, was „er“ will! Aber „jeder“ ist hier nicht das Ego – sondern das SELBST, welches das Ego (Ich-Vorstellung), den Körper (Handpuppe) und die Umgebung (Kulisse) erzeugt und das Spiel animiert.
Wenn sich also jemand über den „miserablen Zustand des Planeten und der Gesellschaften“ beschwert, dann ist es in Wirklichkeit das SELBST, welches sich über das Spiel des SELBST beschwert – weil es noch nicht weiß, dass es nicht dieser begrenzte Körper ist, sondern das unbegrenzte, allmächtige SELBST.
Es ist ignorant, zu behaupten, dass „die bösen Egos“ die Welt versauen oder die Menschen einfach noch nicht bewusst genug sind. Das geht stillschweigend davon aus, dass es da abgetrennte Entitäten gibt, die zu unabhängiger Handlung fähig sind. Wo bitte soll in einem Einheitskontinuum ein Zweites herkommen, welches das Erste bekämpft? Sozusagen der „Teufel„, der gegen „Gott“ kämpft? Wenn da tatsächlich Zwei sind, dann ausschließlich in der Wahrnehmung! Und wer IST die Wahrnehmung und wer hat die Objekte darin erzeugt? Das SELBST!
Es gibt nur das SELBST (Bewusstsein, Quelle, Gott) und wenn es nur das gibt, dann gibt es nichts anderes. Und wenn etwas anderes auftaucht, kann es sich nur um Wahrnehmung handeln – und die ist immer relativ – also unwahr, unreal. Das SELBST IST ALLES: Liebe, Stille, Frieden, Freude, Kraft, Kreativität, die Wahrnehmungs-Funktion und sämtlicher Inhalt der Wahrnehmung. Menschen, Tiere, „Gott„, „Engel“ und „Teufel“ – das ist alles nur das EINE SELBST.
Die relative Subjekt-Objekt-Beziehung, wird Dualität genannt. Aber das ist sie nicht, denn der gefühlte Abstand dazwischen ist gefüllt mit Bewusstsein, mit der „Substanz der Einheit„, die alles durchdringt und beinhaltet. Somit ist die vermeintliche Dualität auch nur die Einheit. Egal, wo man auch hinschaut, es gibt keine Trennung, keine Dualität – nur Einheit.
Das alles mag sich anhören, als ob jeder Mensch vollkommen machtlos ist. Und als Nur-Mensch ist er das auch! Aber wenn man sieht, dass jeder Mensch das Ganze IST, nicht als Ego-Person – sondern als das SELBST, das die Menschen und die Welt erzeugt, animiert und vernichtet – dann kann von Machtlosigkeit keine Rede mehr sein! Jeder Ausdruck des Ganzen IST identisch mit dem Ganzen – weil es nur das Ganze gibt und es nur aus sich selbst schöpfen kann.
Wenn es nur Wasser gibt, dann ist alles Wasser, auch, wenn es als festes Eis erscheint oder als flüchtiger Dampf. All das ist Wasser, wenn es auch in verschiedenen Aggregats-Zuständen erscheint. Genauso ist es mit dem SELBST und den von ihm hervorgebrachten Erscheinungen. Die Welt und die Wesen sind ein Ausdruck der dynamischen Funktion des SELBST – und bilden den virtuellen Erscheinungs-Körper des SELBST.
Welt und Wesen als unabhängig und fest betrachtet,
sind nichts anderes als Illusionen.
Als virtuelle Erscheinungen betrachtet,
hevorgebracht von den Funktionen des SELBST,
sind sie vollkommen REAL.