„Erleuchtung“ ist eine Art vorgezogener Sterbeprozess, der bis zur Auslöschung des körperlich induzierten Existenz-Gefühls führen kann. Es ist also keinesfalls so, dass es da eine „Person“ gibt, die „erleuchtet“ werden kann und dann „ganz großartig“ ist. Am Ende gibt es schlicht und einfach niemanden, der sich so bezeichnen könnte. Davor gibt es aber auch niemanden – der Jemand ist/war nur ein vorgestellter Jemand aber kein realer.
Das ist alles. Warum? Weil alles, wirklich und ausnahmslos ALLES nur Inhalt in dem EINEN Bewusstsein ist, das jeder IST. Außer dem gibt es nichts – und nicht einmal das.
Diesen „Erleuchtungs„-Prozess macht jedes Lebewesen am Ende seines Lebens mit – allerdings geht das so schnell, dass es für ein Bewusstsein, das sich nicht vorher bereits an das Gefühl, Bewusstsein zu sein, gewöhnen konnte, sehr schwierig wird, zu erkennen, was da geschieht.
Wenn das tibetische Totenbuch (PDF) Recht hat, dann wird sich das noch körperlich und objektiv gebundene Bewusstsein im oder nach dem Sterbeprozess erneut in einen neuen (virtuellen) Körper einnisten. Das bedeutet natürlich nicht, dass der gerade Verstorbene erneut erscheint – sein Bewusstsein, das er eigentlich ist, besiedelt einen neuen Körper und vergisst dabei alles, was vorher geschah.
Ein befreites Bewusstsein, das während des Sterbeprozesses ruhig und zentriert bleibt, wird dann vielleicht mit dem Urbewusstsein verschmelzen. Möglicherweise gibt es aber auch noch andere Möglichkeiten, denn Jesus sagte: „Das Haus meines Vaters hat viele Wohnungen„. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Bewusstseins-Ozean aus Myriaden Bewusstseinsblasen besteht. Das könnten die „Wohnungen“ sein, von denen Jesus sprach.