„Liebe ist gut und alles andere schlecht“

Hier wurde in den letzten Beiträgen das tibetische Totenbuch erwähnt. Ich habe nochmal kurz darin gelesen und dabei fiel mir auf, dass stets die Liebe nach außen projiziert wird und das angeblich Böse auf sich selbst gezogen wird. Das ist dualistischer Quatsch!

Wahre oder absolute Liebe ist immer sowohl gut, als auch böse! Wer aber immer nur gut sein will, um damit „sein Ego“ zu demolieren, der kapiert nicht, dass genau diese Vorstellung die Aktion eines Ego-verhafteten Verstandes ist.

Wir sind ganz bestimmt nicht hier, um selbstlos der Welt zu dienen, sondern selbstlos durch uns hindurch zu lassen, was da kommen will. Anders ausgedrückt: ICH BIN hier in diesem Traumgebilde präsent, um in MIR, dem Bewusstsein, sich all das ausdrücken zu lassen, was sich ausdrücken will.

Das ganze Gesülze vom „absichtsvollen Gutsein“ ist nur Mainstream-Vorstellung von Religionen. Das nutzt den Religions-Institutionen und vor allen Dingen deren „Würdenträgern“ und Funktionären, genannt „Priester„, „Imam„, „Bischof„, „Kardinal„, „Papst“ – oder wie sie sich auch immer nennen.

Alles nur Vorstellungen im Kopf. Die absichtsvolle „Praxis des Gutseins“ nennt sich im tibetischen Totenbuch „Tonglen„. Es gibt übrigens in einer anderen Religion auch eine absichtsvolle „Praxis des Böse-Seins“ – natürlich „nur“ gegenüber „Ungläubigen“. Schon alleine die Unterteilung in gut/böse und gläubig/ungläubig zeigt messerscharf auf, dass es sich bei den Menschen, die solche Texte schreiben oder propagieren, um verkopfte Egos handelt und keineswegs um „Heilige, die zur Rechten Gottes sitzen„.

Wenn man aber von diesem Gut/Böse-Zeug absieht und sich nur auf die Bewusstseins-Aspekte konzentriert, dann erkennt man, dass man mit dem Totenbuch auf einen kostbaren Schatz gestoßen ist. Nur dort habe ich gefunden, was mit mir passiert ist. Zuvor hatte mich ein guter Telefon-Bekannter darauf hingewiesen, dass ich möglicherweise mit der schwarzen Grund-Lichtheit verschmolzen wurde.

Daraufhin habe ich nach diesem Begriff gesucht und bin auf das tibetische Totenbuch gestoßen. Später habe ich dann auch bei Ruwenda darüber gelesen. Aber Anadi hat zum Beispiel in einem Beitrag geschrieben, dass manche Leute innen schwarz wahrnehmen, weil sie versuchen innen zu sehen. Das ist Quatsch!

Die Erfahrung von innerer Schwärze, die eindeutig ein inhärentes Leuchten aufweist, ist die Wahrnehmung des Urlichtes, aus dem sichtbares Licht entsteht. Ich hatte das früher oft „schwarze Sonne“ genannt – was man auch als „schwarzes Loch“ ansehen kann, und damit als Gegenstück zu einem „weißen Loch„, aus dem sichtbares Licht entweicht.

Innere Schwärze, ist eine völlig eindeutige Wahrnehmung – die übrigens jeder machen kann – und keinesfalls eine geistige Fehlleistung. Das gleiche gilt für jede Art von energetischer Wahrnehmung. Genau genommen ist jede Art von Wahrnehmung rein geistig-energetisch – weil es gar keine feste Materie gibt – außer als Vorstellung im Lebens-Traum.

Und genau deshalb, weil es nur ein Traum ist, ist es vollkommener Blödsinn, absichtsvoll gut sein zu wollen. ICH BIN und was durch „mich“ hindurch will ist weder gut, noch böse – sondern es IST einfach nur. Das bedeutet im Umkehrschluss aber natürlich nicht, dass man deshalb hier absichtlich die Sau rauslassen kann und alles tun und lassen kann, was „man“ (Ego) will. Das wäre auch wieder absichtsvolles Handeln – absichtsvoll im Sinne, darüber nachgedacht und es für gut befunden zu haben.

Wenn man schon von gut/böse und richtig/falsch sprechen muss, kann man sagen:
Spontanes Handeln ist richtig und absichtsvolles Handeln ist falsch.

Das wird den meisten Menschen sauer aufstoßen – aber das liegt nur daran, dass sie gewohnt sind, ihrer innerlich hörbaren „Gewissens„-Stimme (Ego, Über-Ich) zu glauben. Aber alles, was dieses Ding verzapft, ist angelernt und/oder massive Selbstkritik oder Selbstüberhöhung.

In Erziehung und Ausbildung wird jeder Mensch konsequent so massiv verbogen, dass aus dem ursprünglich reinen Wesen, das keinerlei Gedanken hatte und ganz arglos spielte – zum Beispiel Frösche aufblies – ein furchtbarer Gedankenzombie und Kontrollfreak wurde. Damit will ich nicht sagen, dass ich das Aufblasen von Fröschen unterstütze – aber es war ein argloses Spiel, über das sich kein Kind einen Kopf machte. Den Fröschen gefiel das aber sicherlich nicht.

Ein Kind isst normalerweise auch Fleisch – zumindest solange, bis irgendjemand dem Kind erzählt, dass Fleisch von toten Tieren stammt, die man zu diesem Zweck geschlachtet hat. Für viele Kinder ist das ein Grund, damit aufzuhören – aber nicht, weil sie das wirklich wollen, sondern weil in ihnen ab dem Moment eine innere Stimme sagt: „Das ist von toten Tieren, das darfst Du nicht essen.Dabei besteht jegliche Nahrung immer aus irgendwelchen Organismen, die zu diesem Zweck gezüchtet und geerntet wurden. Selbst der Mensch ist ein solcher Organismus – er wird von der Hochfinanz und den Staaten indirekt gezüchtet und direkt ausgebeutet und oft auch noch in Kriegen verheizt.

In dieser Traumwelt gibt es nur Schmerz und Leid und nur zu einem Zweck:
Dich dazu zu bringen, Dein Leben als Traum zu erkennen!

Sämtliche Kriterien von gut, böse, richtig, falsch, Liebe und Hass, Mensch und Gott sind lediglich Bestandteile des Traumes! In der geistigen Realität gibt es diese Schubladen nicht. Relativ gesehen ist es gut, wenn einer Erfolg im Beruf hat oder im Lotto gewinnt. Absolut gesehen gibt es nicht den geringsten Unterschied zwischen maximaler Armut und maximalem Reichtum.

Der Maßstab ist falsch! Er misst relative Abstände, sowohl zeitlich, als auch materiell und ideell – und genau so etwas existiert nicht. Es gibt keinen absoluten Abstand – aber wenn man darauf besteht, dass es einen gibt, dann ist er nur vorgestellt und nominal gleich NULL.

Mit anderen Worten: Die Quelle IST ICH.