Ich, Selbst und Ego – Update

Die Frage nach dem Ich-Sein des Menschen (in Abgrenzung / Auslotung zum Selbst und zum Ego) ist eines der größten Mysterien der Existenz. Dieses wird wird von Jochen Kirchhoff geistig-philosophisch ergründet.

Ich bringe dieses Video als Anregung, damit der Leser erkennen möge, dass er sich selbst mit der Frage des Ich, Selbst und Ego auseinandersetzen muss. Das ist eine zutiefst persönliche Frage und die kann man unmöglich dadurch lösen, dass man irgend etwas darüber liest. Mit anderen Worten: Hier steht nur, was sich mir gerade zeigt, das kann schon am nächsten Tag ganz anders sein. Und das kann sich wahrscheinlich auch jedem anderen Menschen ganz anders zeigen – wenn er sich tief damit beschäftigt.

Das hier ist kein Blog, in dem die „absolute Wahrheit“ steht, die es ohnehin so nicht gibt. Das hier ist mein „Mülleimer“ oder „Arbeitsblog“ in dem all das landet, was sich mir jeweils zeigt – und ich schreibe es hier rein, damit ich es mir nicht merken muss. Es ist einfach ein nützliches Werkzeug zum Herausfinden meiner eigenen Wahrheit – und da er noch nicht beendet ist, habe ich noch nicht alles gefunden.

Was nutzt es jemandem, hier zu lesen, dass ICH mich als unsterbliches Bewusstsein erfahre – wenn er nicht einmal weiß, wo er schauen muss? Das ist dann nur tote Information. Man kann diese Texte hier allenfalls als Anregung benutzen, bei sich selbst zu schauen aber niemals dazu, sie als Ersatz für eigene Nachforschungen zu benutzen. So funktioniert das nicht!

Die eigene Wahrheit muss jeder in sich selbst finden;
Dazu muss er nach innen gehen und nicht außen lesen.

Wenn man sich genau anschaut, was dieses Ich ist, dann erkennt man, dass es ein subtiles Körpergefühl im Inneren ist, so etwas wie eine Spannung. Gleichzeitig ist aber noch etwas da, denn es ist eindeutig, dass da eine bewusste, subjektive Einheit ist, die Objekte wahrnimmt. Wenn man versucht, diese Einheit anzuschauen, dann kann man das nicht – man sieht nur Nichts.

Genau das ist die Lösung für dieses Problem – denn das bedeutet, dass das nicht fassbare ICH – diese reine, nicht objekthafte Subjektivität, dieses Nichts – der hintergründige Betrachter ist. Es ist nie etwas anderes zu sehen, als der Inhalt der Wahrnehmung aber niemals der Wahrnehmende.

Wenn man jetzt anfängt, dieses Nichts, das man reines Bewusstsein nennen kann, zu Verobjektivieren, indem man es zum Beispiel „Seele“ nennt, dann sitzt man erneut in der Falle. Man muss sich selbst gegenüber ein für alle Mal zugeben, dass man nicht weiß und auch nicht wissen kann, was das wirklich ist.

Eine Mauer kann nicht wissen, wer sie gebaut hat – weil der Maurer in Entwicklung und Kapazität höher steht, als sein Erzeugnis. Beim Menschen ist das genauso, da nützt auch das beste Gehirn nichts, denn auch das ist nur ein Erzeugnis, das seinen Erzeuger nicht verstehen kann. Die Antwort kann niemals ein Denkvorgang geben – das muss man experimentell erfahren. Dann WEIß man aber man kann es wieder nur mit dualen Worten sagen – also nicht sagen.

Das Ganze ist ein einfaches sprachliches Problem – wir haben es benannt, statt es nur zu fühlen und damit haben wir es verobjektiviert. Wenn man die Sprache weg lässt und nur fühlt und das Gefühlte anschließend nicht benennt, dann bleibt es ganzheitlich. Das Zerrupfen und Analysieren ist das Problem und wenn es einmal zerrissen ist, kann man es nicht mehr zusammen fügen – außer durch einen neuen Akt des Fühlens. Allerdings muss man dann das Ergebnis der Analyse vergessen…

Ich sehe das so, dass Bewusstsein dabei ist, sich stetig weiter zu entwickeln – aber es ist eben nichts objekthaftes, sondern reine Subjektivität, die nie als Objekt gesehen werden kann. Der Mensch ist das Objekt dieses Subjektes. Der Mensch ist das virtuell Geschaffene des Bewusstseins und wird dazu benutzt, um dem hintergründigen Bewusstsein neue Erkenntnisse zu verschaffen. Deutlicher: Jeder Mensch ist ein Auto, das vom Bewusstsein gefahren wird.

Kann ein Auto die Fahrtrichtung selbst bestimmen? Ja, wenn keiner am Steuer sitzt. Aber das endet ziemlich sicher mit einem Totalschaden – des Autos.

Wer bin ich? Die Wahrnehmung des ewigen Jetzt.